Eine Medaille, zwei Ehrenteller und noch mehr Kurzweil

Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen hat beim Neujahrsempfang der Stadt Daun Bürger für vorbildliches Engagement geehrt. Hauptredner war der aus Daun stammende Journalist Thomas Leif.

 Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen (rechts) ehrt beim Neujahrsempfang der Stadt Daun (von links) Alfred Müller, Ludwig Gödert und Adolf Waldorf. TV-Foto: Stephan Sartoris

Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen (rechts) ehrt beim Neujahrsempfang der Stadt Daun (von links) Alfred Müller, Ludwig Gödert und Adolf Waldorf. TV-Foto: Stephan Sartoris

Daun. (sts) Seit elf Jahren gibt es den von Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen ins Leben gerufene Neujahrsempfang der Kreisstadt. Und an Attraktivität hat er nichts verloren, was die große Resonanz am Mittwoch bewies.

Die Sitzplätze waren schnell vergeben, so mussten viele Gäste stehend die Eröffnungsrede des Gastgebers verfolgen. Langweilig waren diese Auftritte Jenssens noch nie, und auch diesmal sorgte er für Kurzweil - mal bewusst, mal unfreiwillig.

So ließ er es sich nicht nehmen, an den Dauner FDP-Bundestagsabgeordneten Edmund Geisen einen besonderen Appell zu richten: "Edmund, mach in Berlin mal Dampf bei der A 1, da gibt noch einiges zu tun".

Für Lacher sorgte seine Begrüßung "von Bürgermeister Waldorf" als Dauner Ratshauschef, allerdings ist der schon seit 1994 im Ruhestand. Im zweiten Anlauf klappte es dann doch, und Jenssen begrüßte den amtierenden Bürgermeister Werner Klöckner.

Hauptredner war wieder ein "Dauner Jung": Thomas Leif, 1959 in der Kreisstadt geboren, im Hauptberuf Chefreporter Fernsehen des Südwestrundfunks (SWR) in Mainz, aber auch Autor und Honorarprofessor der Universität Koblenz-Landau. Auch wenn er zu Beginn seiner Rede, die unter der Überschrift "Der Wutbürger und die politische Klasse" stand, ankündigte, nur Positives zu berichten, hielt er sich daran nur sehr bedingt. Im Gegenteil, vor allem die Politiker kamen ganz schlecht weg.

Nährboden für die seit den Auseinandersetzungen um das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 häufig zitierten "Wutbürger" sei die "Vernichtung von Vertrauen" durch die Politik. Als Beispiel führte er die Wirtschaftskrise an: Vieles sei angekündigt worden, um zu verhindern, dass eine solche Situation sich wiederholen könne, passiert sei aber nichts.

Ehrungen: Traditionell werden beim Neujahrsempfang verdiente Bürger geehrt. Für sein Engagement als Mitglied im Stadtrat und im Ortsbeirat des Stadtteils Neunkirchen, in der Feuerwehr (unter anderem als langjähriger Wehrführer) sowie in weiteren Ehrenämtern (Gründungsmitglied und Vorsitzender des Musikvereins Neunkirchen sowie Regisseur der Theatergruppe der Feuerwehr) wurde Alfred Müller mit der Verdienstmedaille der Stadt ausgezeichnet.

Der frühere Dauner VG-Bürgermeister Adolf Waldorf und der frühere Dauner Dechant Ludwig Gödert bekamen den Ehrenteller der Stadt. Gödert war 16 Jahre in Daun tätig, davon sechs Jahre (2004 bis 2010) als Dechant. Waldorf stand 20 Jahre an der Spitze der VG Daun. In seiner Amtszeit prägte er maßgeblich die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. So war es auch seinem Einsatz zu verdanken, dass sich viele Unternehmen im Industriegebiet Rengen ansiedelten. 80 Jahre ist er alt, aber von Ruhestand keine Spur. So ist er auch ehrenamtlich aktiv: Er hilft Vereinen, die Probleme haben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort