"Es wird lang, bis wieder Seniorennachmittag ist"

Üxheim-Niederehe · Unbeschwert und gesellig: Einmal im Monat bereitet das Frauenteam in Niederehe älteren Bürgern einen schönen Nachmittag. Das tun die Helferinnen nun schon seit 26 Jahren, und das Angebot wird rege genutzt.

 Hildegard Probst und Hildegard Hoffmann (stehend von links) sowie Andrea Wirtz und Rosi Kalbusch (stehend von rechts) freuen sich, wenn die Gäste sich wohlfühlen. V-Foto: Brigitte Bettscheider

Hildegard Probst und Hildegard Hoffmann (stehend von links) sowie Andrea Wirtz und Rosi Kalbusch (stehend von rechts) freuen sich, wenn die Gäste sich wohlfühlen. V-Foto: Brigitte Bettscheider

Foto: Brigitte Bettscheider (bb) ("TV-Upload Bettscheider"

Üxheim-Niederehe "Mächtig stolz" ist Ortsvorsteher Horst Wirtz nach eigenem Bekunden darauf, dass Frauen aus dem Dorf seit 1990 den monatlichen Seniorennachmittag stemmen. "Und zwar mit einer Freude und Begeisterung, die sich offensichtlich auf die Besucher überträgt", meint er mit Blick darauf, dass sich wieder mal gut zwei Dutzend Senioren zwischen 65 und 93 Jahren im Bürgerhaus versammelt haben und sich nun angeregt und lachend unterhalten - beim Stricken (die Frauen) und beim Kartenspielen (die Männer).
Immer läuten das Stricken von Decken für die Leprahilfe und das Kartenspielen den Seniorennachmittag ein. Der ist seit 26 Jahren an jedem ersten Montag im Monat. "Um halb drei sind alle Plätze besetzt, und kaum einer geht vor sechs Uhr nach Hause", erzählen Andrea Wirtz, Rosi Kalbusch und Resi Lux, die den Seniorennachmittag seinerzeit auch mit gegründet hatten, sowie Hildegard Probst, die seit etwa 15 Jahren mitarbeitet, und Hildegard Hoffmann, für die dieser Seniorennachmittag erst der vierte Einsatz ist. Den zweiten Teil des Treffens bildet das gemeinsame Kaffee- oder Teetrinken mit Kuchen und Schnittchen. Danach spielen die Frauen "Mensch ärgere dich nicht" und die Männer wieder Karten. Die Getränke dazu gibt es zum Selbstkostenpreis.
"Mir gefällt so gut daran, dass die Besucher so dankbar sind", bringt Andrea Wirtz ihre Motivation für ihren ehrenamtlichen Dienst seit mehr als einem Vierteljahrhundert auf den Punkt. Rosi Kalbusch sagt: "Ohne den Seniorennachmittag würde mir was fehlen." Und Hildegard Probst findet es schön, dass so viel gelacht wird.
Immer wieder hätten Bekannte und Nachbarn sie aufgefordert, doch mal mit zum Seniorennachmittag zu gehen, erzählt Hildegard Hoffmann. "Wenn ich mitgehe, dann zum Helfen", war ihre Antwort. Und bisher habe sie es noch nicht bereut, erklärt die Neue im Kreis des Helferteams. Das Dezembertreffen mündet immer in ein Abendessen, und vor kurzem sind die Helferinnen mit den Senioren nach Dreis-Brück ins Laientheater gefahren.
Und was sagen die Senioren selbst? Zum Beispiel Alois Reinarz. Der 74-Jährige nimmt seit etwa fünf Jahren regelmäßig teil und nennt die Geselligkeit und gute Gemeinschaft als Hauptgründe dafür. Dabei sitzt er mit zehn Gleichgesinnten am Tisch zusammen - allesamt Rentner, die sich darüber hinaus auch noch am zweiten Dienstag im Monat treffen und unentgeltliche Dienste für das Dorf verrichten, etwa einen neuen Zaun um den Spielplatz bauen oder an ihrem Projekt "Schulmuseum" arbeiten. "Alles bestens", lautet das Resümee von Inge Mauer (73). "Es wird mir lang, bis wieder Seniorennachmittag ist", erzählt sie dem Trierischen Volksfreund.
Sie lacht: "Ich habe ja schon die Seiten gewechselt." Soll heißen: Bis vor drei Jahren gehörte sie zum Team der Helferinnen. Seither setzt sie sich am ersten Montag im Monat im Gemeindehaus an den gedeckten Tisch und lässt sich selbst verwöhnen.

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