Früher Ägypten, heute Eifel

GUNDERATH. Erneuter Chefwechsel im Ferienpark in Gunderath: Auf Stéphane Hertzog, bei dem schon feststand, dass er nur kurze Zeit in der Eifel sein würde, folgt der 37 Jahre alte Boris Ege.

Kaum ist ein halbes Jahr vergangen, dass der Straßburger Stéphane Hertzog als neuer Chef im Ferienpark Heilbachsee in Gunderath und Nachfolger von Esther Puma vorgestellt wurde, da verlässt er die Eifel wieder und übernimmt die Leitung eines Parks in Frankreich. Sein Abgang kommt aber nicht überraschend, sondern mit "Ansage", denn von vornherein war klar, dass Hertzog nur wenige Monate in Gunderath sein würde. Der neue Mann an der Spitze des Ferienparks (der früher zu Gran Dorado gehörte, seit 2001 zu Center Parcs) heißt Boris Ege, ist 37 Jahre alt, verheiratet und hat einen kleinen Sohn. Er leitet nun einen von rund 20 Center Parcs in Europa. Eges Familie lebt derzeit noch in Würzburg, der Heimatstadt seiner Frau, aber ein Umzug in die Nähe seines neuen Arbeitsplatzes ist vorgesehen. Das Hotelfach hat Ege bei den renommierten Hotel-Ketten Steigenberger und Kempinski gelernt. Er ist Diplom-Betriebswirt mit der Fachrichtung Tourismus. In den vergangenen acht Jahren war er bei "Robinson Club" mit Stationen in Griechenland, Mallorca und Ägypten. Von solch sonnenverwöhnten Orten in die Eifel? Für Ege kein Problem: "Als Naturfreund fühle ich mich in der Eifel nach nur wenigen Wochen schon sehr wohl." Zudem habe er sich bewusst entschieden, wieder in Deutschland zu arbeiten, auch aus familiären Gründen. Der Park in Gunderath mit mehr als 500 000 Übernachtungen jährlich ist das "Schwergewicht" des Fremdenverkehrs im Kreis Daun. Die Zahlen der bei der Gründung 1979 noch umstrittenen Urlaubsanlage können sich sehen lassen: Seit Eröffnung kamen drei Millionen Gäste. In der wirtschaftlich eher strukturschwachen Region ist der Ferienpark mit mehr als 200 Arbeitsplätzen (Voll- und Teilzeit) auch ein bedeutender Arbeitgeber. Für Center Parcs sind neue Zeiten angebrochen: Sehr hohe Auslastungszahlen waren in der Vergangenheit selbstverständlich, aber "das ist vorbei", erklärt Ege. Das Unternehmen kämpft mit den Folgen der Globalisierung, den Billigfliegern und der wenig rosigen wirtschaftlichen Situation. Vor diesem Hintergrund gilt es für Ege, auch in Gunderath auf die Veränderungen zu reagieren und den Park entsprechend auszurichten. Die Mitarbeiter haben anders als bei Stéphane Hertzog etwas mehr Zeit, sich an den neuen Mann an der Spitze zu gewöhnen. Ein "Kurzzeit-Chef" wie sein Vorgänger wird er nicht sein, denn seine Tätigkeit in Gunderath ist nicht befristet.

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