Vor allem die Autofahrer spüren immer noch die Auswirkungen. Etliche Straßen waren unterspült worden, teilweise so stark, dass Hänge ins Rutschen kamen, beispielsweise auf der Landesstraße 28 kurz vor Pelm oder auch bei Densborn. Dort ist mittlerweile wieder freie Fahrt, im Gegensatz zu Niederstadtfeld und dem Hillesheimer Stadtteil Niederbettingen. Wegen der Hangrutschungen wird dort seit Monaten der Verkehr per Ampel geregelt. "Beschwerden gibt es so gut wie keine", berichtet der Niederstadtfelder Ortsbürgermeister Günter Horten. "Allerdings kommen immer häufiger Fragen, wie lange diese Regelung noch dauert. Und aktuell sind sie verbunden mit der Sorge, dass bei Glätte diese Stelle zu einem unpassierbaren Hindernis wird." Eine aus Sicht des Bürgermeisters verständliche Sorge, da "bereits in der Vergangenheit LKW die Steigung nicht schafften, wenn sie von der hier ansässigen Firma Warmpress kamen. Wenn jetzt bei Glätte am Berg gehalten werden muss, ist eine Blockade programmiert."
Aber diese Sorge wird den Niederstadtfeldern so schnell nicht genommen, denn laut LBM wird die Ampelregelung mindestens bis zum Frühjahr bestehen bleiben. "Ein Gutachten hat ergeben, dass eine Sanierung des Straßenstücks nicht mit einer halbseitigen Sperrung möglich ist", erklärt LBM-Abteilungsleiter Bruno von Landenberg.Umleitung für B-257-Baustelle

Also wird eine Baustelle mit Vollsperrung erforderlich sein. Aber die kann erst eingerichtet werden, wenn die Straße durch Niederstadtfeld nicht mehr als Umleitung wegen der Arbeiten auf der Bundesstraße 257 zwischen Oberstadtfeld und Wallenborn gebraucht wird. Dort ist der Zeitplan allerdings etwas über den Haufen geworfen worden. Ursprünglich war ein Ende der Arbeiten für Ende Oktober in Aussicht gestellt worden, aber derzeit wird immer noch gebaut. Warum? "Aus technischen Gründen musste das von der Baufirma ursprünglich geplante Bauverfahren umgestellt werden. Das führte zu einer Unterbrechung der Arbeiten von etwa einer Woche und zusätzlichen Arbeiten", lautet die Antwort von LBM-Leiter Harald Enders. Nach Beobachtung von Wallenborns Ortsbürgermeister Günter Mehles wurde gut zwei Wochen auf der Baustelle nicht gearbeitet. "Geärgert hat mich vor allem der Informationsfluss. Erst auf Nachfrage haben wir vom LBM erfahren, was los war."
Ob die Arbeiten bis Jahresende beendet werden können, hängt laut LBM maßgeblich davon ab, ob das Wetter noch lange genug mitspielt. "Denn die sogenannte Deckschicht - die letzte Asphaltschicht - soll in der kalten Jahreszeit auf einer Bundesstraße grundsätzlich nicht mehr aufgebracht werden, da die Baufirma deren Qualität sonst nicht mehr gewährleisten kann", sagt der Gerolsteiner LBM-Chef. Enders versichert aber: "Die Strecke wird auf jeden Fall über den Winter freigegeben, wenn möglicherweise auch mit reduzierter Geschwindigkeit." Sollte die Deckschicht noch nicht drauf sein, werde das im Frühjahr nachgeholt.
Günter Mehles hofft auf eine Freigabe so schnell wie möglich, schließlich müssen die Wallenborner seit Monaten teils große Umwege in Kauf nehmen, um beispielsweise nach Daun zu kommen. "Wenn es im nächsten Jahr noch mal zu einer kurzfristigen Sperrung kommt, wäre das noch verkraftbar. Nach dem Motto: Ende gut, nicht alles schlecht."Sanierung erst 2017

Und wie viel Geduld müssen die aufbringen, die mit der Ampelregelung in Niederbettingen konfrontiert sind?
"Die Situation ist ähnlich wie in Niederstadtfeld. Es ist ebenfalls eine Vollsperrung für die Sanierung erforderlich. Damit kann auch frühestens im Frühjahr nächsten Jahres begonnen werden", sagt Bruno von Landenberg.