Gemeindehaus und Dorfladen ganz oben auf der Wunschliste

"Das schöne Dorf am Brubbel", so wirbt Wallenborn für sich. Damit das nicht nur ein Werbespruch bleibt, engagieren sich viele Wallenborner für ihr Dorf. Bei einer Bürgerversammlung informierten sich rund 60 Einwohner über die Ergebnisse der Dorfentwicklungsplanung.

Wallenborn. (red) Fast zwei Jahre lang haben sich die Wallenborner Gedanken über ihr Dorf gemacht. Konzentriert haben sie sich vor allem auf den Ortskern. Hier stehen viele Häuser leer - 19 von 20 unbewohnten Häusern des Ortes finden sich in der Dorfmitte. Hier liegt aber auch der "Brubbel", der Kaltwasser-Geysir, der viele Besucher anzieht. Daraus haben sich zwei Ziele ergeben. Die Ortsmitte soll wieder lebendiger werden, und der "Brubbel" soll besser vermarktet werden.

Zuschüsse bei der Dorfflurbereinigung möglich



Dorfplanerin Rosemarie Bitzigeio (Büro Plan Lenz, Winterspelt) hat die Wallenborner dabei unterstützt. Gemeinsam mit Ortsbürgermeisterin Madlene Steffes hat sie die Planung der Dorfentwicklung begleitet. Ergebnis ist eine lange Liste von Projekten, die es in den kommenden Jahren umzusetzen gilt. Ganz oben auf der Wunschliste stehen ein Gemeindehaus für Feste und Versammlungen sowie ein Dorfladen.

Um touristische Fragen hat sich Geografin Anja Hasselberg von der Uni Trier gekümmert. Dabei ist klar geworden, dass Touristen zwar gezielt zum "Brubbel" kommen, aber nicht im Ort bleiben: Übernachtet wird woanders. Insgesamt habe Wallenborn im Tourismus aber ein großes Potenzial, so das Fazit von Hasselberg.

Bei der Bürgerversammlung stellten auch die Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse vor. Sie sollten überlegen, wie leerstehende Häuser in Zukunft besser genutzt werden könnten. Entstanden sind Ideen vom Umbau bis hin zum Abriss von Gebäuden. So könnten neue Wohnhäuser entstehen oder freigewordene Flächen etwa als Treffpunkte für Anwohner gestaltet werden. Wallenborn ist seit 2010 eine von fünf rheinland-pfälzischen Projektgemeinden zur Dorfinnenentwicklung.

Das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) begleitet und unterstützt die Gemeinde in den kommenden Jahren. Jörg Savelkouls, Gruppenleiter der Projektentwicklungsstelle beim DLR, hat die Wallenborner auch auf mögliche Zuschüsse bei der Dorfflurbereinigung hingewiesen.

Das würde etwa bei Renovierungen oder Abrissen von Häusern die Kosten für das Dorf senken. Vorausgesetzt, die Gemeinde entscheidet sich für eine "Projektbezogene Untersuchung", könnte gegen Ende des Jahres die Dorfflurbereinigung starten.

Die Bürgerversammlung hat gezeigt, dass das Dorf zwar Probleme hat, aber auch viele engagierte Bürger, die sich diesen stellen.

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