Großes Interesse am Schicksal benachteiligter Mitmenschen

Mit Kabarett und Chorgesang ist die Wanderausstellung "Gesichter der Armut im Landkreis Vulkaneifel" in Daun eröffnet worden. Zahlreiche Besucher informierten sich an den Tafeln und Ständen, diskutierten und spielten. Von heute an ist die Ausstellung im Dauner Verbandsgemeindegebäude zu sehen.

 Die Hillesheimer Realschülerinnen Andrea Schmitz und Katharina Mauren (von links) stellen bei der Eröffnung der Armuts-Ausstellung das Kunstprojekt aus dem Unterricht von Lehrerin Birgit Neukirch (rechts) vor. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Die Hillesheimer Realschülerinnen Andrea Schmitz und Katharina Mauren (von links) stellen bei der Eröffnung der Armuts-Ausstellung das Kunstprojekt aus dem Unterricht von Lehrerin Birgit Neukirch (rechts) vor. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Daun. (bb) Ein 14-jähriges Mädchen aus einer sozial schwachen Familie, eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern, ein Arbeitsloser ohne Perspektiven, eine 76-Jährige mit kleiner Rente, alle aus dem Landkreis Vulkaneifel: Mit einem Blick auf deren von Armut gezeichneten Alltag eröffnet Andrea Ennen, Leiterin der Geschäftsstelle Daun des Caritasverbands Westeifel, die Ausstellung. "Die Armut im Landkreis Vulkaneifel ist vielfältig", sagt sie, "und die Betroffenen tun viel dafür, dass die anderen es nicht bemerken."

Am Ende der Veranstaltung erklärt Ennen: "Ich bin sehr beeindruckt, dass so viele Menschen heute ihr Interesse gezeigt haben." Es seien viele Kontakte für ein Netzwerk gegen Armut geknüpft worden. Sie versichert: "Wir bleiben dran!"

So facettenreich sich die Gesichter der Armut in der Ausstellung zeigen, so vielfältig und feinfühlig war die Veranstaltung zu ihrer Präsentation komponiert worden - ob in der Auswahl des musikalischen Rahmens (viel beachtet und viel gelobt: die Lieder des von Maria Oeffling aus Steffeln geleiteten Chors Young Generation) oder der Verpflichtung des Trierer Kabarettisten Franz-Josef Euteneuer, der das Publikum taktvoll zum Schmunzeln über ein heikles Thema bringt.

Dauns Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen bezeichnet die Ausstellung als "Information und Ermutigung". Zwei Zehntklässlerinnen der Augustiner-Realschule Hillesheim stellen im Interview mit Andrea Ennen ihren Ausstellungsbeitrag vor; es sind Exponate eines Kunstprojekts im Wahlpflichtfach Sozialpädagogik mit der Lehrerin Birgit Neukirch. "Wir haben Texte über Armut und einen Bericht über eine Jugendliche aus einer armen Familie in der Eifel gelesen", erzählen Katharina Mauren und Andrea Schmitz. Wer arm sei, wolle das verheimlichen: Diese Erkenntnis sei der rote Faden des Projekts gewesen und ausschlaggebend für die Idee, Masken zu gestalten. Die Mädchen deuten auf die Zeichnung, die ein trauriges Kind zeigt, das eine bunte, fröhliche Maske in der Hand hält. "Damit verdeckt es seine tatsächliche Situation", erklären Katharina und Andrea und berichten von einer weiteren Erkenntnis: "Wer wenig Geld hat, kann trotzdem im Herzen reich sein."

Die Ausstellung "Gesichter der Armut" wird vom 17. Mai bis zum 11. Juni während der Bürozeiten in der Verbandsgemeindeverwaltung Daun, Leopoldstraße 29, gezeigt. Anschließend kann sie von Organisationen, Vereinen und Schulen gebucht werden. Kontakt: KEB Westeifel, Wolfgang Vierbuchen, Kalvarienbergstraße 1, 54595 Prüm, Telefon 06551/965560, Fax 06551/9655632, E-Mail: info@keb-westeifel.de

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