Hoffen auf offene Ohren

DAUN. In den Forderungs-Chor nach einem Tierheim für die Eifel stimmt auch der Tierschutzverein Vulkaneifel ein: "Ausdrücklich unterstützen wir diese Forderung."

Der TV -Bericht vom 23. Oktober ist auf große Resonanz gestoßen. Viele Leser haben sich zu Wort gemeldet und unterstützen den Appell der Tierhilfe Daun, ein Tierheim in der Eifel sei "kein Luxus, sondern ein Muss". Das sieht auch der Tierschutzverein Vulkaneifel so. "Tierschutz hat zwar mittlerweile Verfassungsrang. Doch was dort schwarz auf weiß niedergeschrieben steht, hat in der Politik auf allen Ebenen keine Lobby", moniert Knut Wichmann, Vorsitzender des rund 190 Mitglieder zählenden Vereins.Wichmann kritisiert, dass sich zu viele Leute ein Haustier anschaffen, um dann festzustellen, dass sie sich damit übernommen haben. Er verweist auch gleiche Probleme, die auch die Tierhilfe Daun an ihre Grenzen stoßen lässt: Die Zahl herrenloser Tiere wächst. Die Ausgaben steigen, gleichzeitig sinkt die Freizeit der ehrenamtlichen Helfer.Anlaufstelle kann im Sommer genutzt werden

Bei der stellvertretenden Vorsitzenden Margot Masa unterhält der Tierschutzverein Vulkaneifel eine private Großpflegestelle, in der im Durchschnitt zwei Dutzend Tiere in vorübergehende Obhut genommen werden. Eine Anlaufstation gibt es auch in Birresborn. Sie kann zumindest im Sommer genutzt werden. "Eine Verpflichtung für Tierheime gibt es nicht", stellt Wichmann klar. Dennoch nähmen die Kommunen eine wichtige Aufgabe wahr, würden sie die Einrichtung eines Heims unterstützen. Nicht nur finanziell, sondern auch organisatorisch. Wichmann stellt klar: "Jeder muss sich darüber im klaren sein: Ein Tierheim lässt sich nicht von ehrenamtlichen Mitarbeitern betreiben."In geschultes Personal und Infrastruktur investieren

Deshalb würde die Politik nicht umhin kommen, in geschultes Personal und in geeignete Infrastruktur zu investieren. Wichmann nennt ein Beispiel gesetzlicher Auflagen, mit denen die Tierschützer nicht alleine gelassen werden dürften: Ein Tierheim müsste regelmäßig von einer Fachkraft für Arbeitssicherheit betreut werden, die Mitarbeiter müssten jährlich durch den Betriebsarzt untersucht werden, und ein Gebäude müsse den Richtlinien der Arbeitssicherheit entsprechen. So steht es in den Ausführungsbestimmungen zum Arbeitssicherheitsgesetz."Es wäre eine faire Sache, wenn sich mehrere Verbandsgemeinden zusammentun und ein Tierheim über die Ordnungsämter ermöglichen würden", sagt Wichmann. "Die Verbandsgemeinden - jede für sich oder zumindest in einer gemeinsamen Anstrengung im Kreis - müssen den offenen Ohren für den Kummer der Tierschützer aktive Unterstützung für Infrastruktur und Personal folgen lassen: Als Posten in den kommunalen Haushalten, mit ihrer Unterstützung gegenüber dem Land und in der konkreten Umsetzung der Verfassungsaufgabe Tierschutz."Die eigene Arbeit bewertet Wichmann lediglich als Tropfen auf den heißen Stein. Durch Mitgliedsbeiträge und Spenden verfügt der Tierschutzverein Vulkaneifel über ein jährliches Budget von 5000 Euro. Eine Kastration einer Katze kostet allein 30 bis 40 Euro.

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