Gesundheit Der neue Chefarzt der Chirurgie fängt am 1. Juli an

Gerolstein · Im Gerolsteiner Krankenhaus tut sich was: So wird die Notaufnahme neu strukturiert und digitale Röntgenanlage angeschafft.

 First Responder Steffi Schüller zeigt  eine Reanimation an der Übungspuppe. Sie hat die Größe und das Aussehen eines Menschen, kann sprechen und Krankheitsbilder und komplexe Notfallsituationen simulieren.

First Responder Steffi Schüller zeigt  eine Reanimation an der Übungspuppe. Sie hat die Größe und das Aussehen eines Menschen, kann sprechen und Krankheitsbilder und komplexe Notfallsituationen simulieren.

Foto: TV/Krankenhaus Gerolstein

(red/sts) Jede Menge Informationen gab es für die Besucher einer vom Förderkreis des St. Elisabeth-Krankenhauses Gerolstein ausgerichteten Veranstaltung. Der Chefarzt der Inneren Medizin, Dr. Manfred Rittich, sprach über die Neuregelung der Notfallversorgung: „Wir werden es schaffen, die Kriterien zu erfüllen, und auch weiter mit dabei sein.“

Ein weiterer positiver Aspekt ist das im Mai gegründete Herzinfarktnetz für den ländlichen Raum, an dem auch das Gerolsteiner Krankenhaus beteiligt ist. Der Chefarzt verwies darauf, dass die Kette der Notfallversorgung entscheidend ist und nach wie vor Herzinfarkte in Gerolstein behandelt werden: „Die Notarztwagen sind mit EKG ausgestattet und senden diese an das Krankenhaus, dann wird entschieden, wohin der Patient eingeliefert wird.“

Oliver Staß, Pflegedienstleiter des Krankenhauses, erläuterte den Ablauf eines Notrufs über die Nummer 112. Rund 530 000 Bürger werden über die Leitstelle in Trier betreut, es ist eine Fläche von gut  5000 Quadratkilometern zu versorgen. „Entfernungen sind das Problem“, betonte Staß.

Deshalb gibt es mittlerweile auch vermehrt ausgebildete Ersthelfer (First Responder), die wie Krankenhausmitarbeiterin Steffi Schüller ehrenamtlich tätig sind: „Ich wohne in Dreis-Brück und kann deshalb, sollte sich in meinem Umfeld etwas ereignen, schneller vor Ort sein als der Rettungsdienst.“ Sie wurde vom DRK mit Kleidung und Notfallkoffer ausgestattet. Die Schulung dauert drei Tage und wird jedes halbe Jahr aufgefrischt. Mit einer App erhält sie zeitgleich mit dem Rettungsdienst die Alarmierung und fährt, wenn es ihr möglich ist, gleich zur Unfallstelle. Dort leistet sie Erste Hilfe, und wenn der Rettungsdienst eintrifft, übergibt sie den Patienten mit den nötigen Informationen.

Mit zum Inhalt ihres Notfallkoffers gehört ein Defibrillator, dessen Funktionsweise Steffi Schüller demonstrierte. Oliver Staß bemerkte dazu: „Mein Sohn ist sieben Jahre alt und kann solch ein Gerät bedienen“. Dass mit derart einfachen Anschaffungen im Notfall sofort und lebensrettend geholfen werden kann, darüber waren sich die Profis einig. Dies zeigte auch die Demo an der neuen Reanimationspuppe. Sie hat die Größe und das Aussehen eines Menschen, kann sprechen und Krankheitsbilder und komplexe Notfallsituationen simulieren. Das Notfall-Team demonstrierte einen akuten Herzinfarkt. Anhand der grafischen Darstellung des EKG, die mittels eigenem WLAN-Netzwerk per Beamer auf der Leinwand in Echtzeit zu sehen  war, konnten die Besucher sehen, wie die Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet wurden und wirkten.

Alfred Pitzen, der kaufmännische Leiter, informierte über die Entwicklung des Krankenhauses: „Wir sind auf einem soliden Weg.“ So sei das Labor erneuert worden, „das hat viel Geld gekostet, wird sich aber in Zukunft rechnen.“ Auch die Anschaffung der Reanimationspuppe schlug mit etwa 14 000 Euro zu Buche.

„Wir werden einen Weiterbildungsverbund mit Hausarztpraxen schließen, der der Ausbildung von Allgemeinmedizinern dienen wird, und erneut eine Zertifizierung anstreben, gemeinsam mit dem Krankenhaus in Bitburg“, kündigte Pitzen an.

Die Notaufnahme solle neu strukturiert werden und auch die Neuanschaffung einer digitalen Röntgenanlage stehe an.

Er berichtete zudem, dass Oliver Staß seit März der neue Pflegedienstleiter sei. Nach dem Motto, „Das Beste kommt zum Schluss“ präsentierte Alfred Pitzen Dr. Andreas Leffler als künftigen Chefarzt der Chirurgie in Gerolstein. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie wird dort am 1. Juli seinen Dienst im Gerolsteiner Krankenhaus antreten.

In der Jahreshauptversammlung des Förderkreises informierte der Vorsitzende Wolfgang Meyer über die Investitionen im vergangenen Jahr, die sich auf fast 15 000 Euro beliefen. Der Förderkreis sucht nach wie vor Mitglieder, wer Interesse hat, wendet sich an den Vorsitzenden, Telefon 06591/4163.

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