Im März wird die Neugliederung des Bistums Trier in der Vulkaneifel veröffentlicht — Infoabend im Forum

Daun · Rund 200 Menschen sind ins Forum Daun zu einem Informationsabend gekommen. Das Bistum informierte über die Umsetzung der Bistums-Synode im Dekanat Vulkaneifel. Christian Heckmann stellte den Zeitplan vor und appellierte an die Katholiken, die Möglichkeiten der Mitgestaltung vor Ort zu nutzen.

Im März wird die Neugliederung des Bistums Trier in der Vulkaneifel veröffentlicht — Infoabend im Forum
Foto: Brigitte Bettscheider (bb) ("TV-Upload Bettscheider"

Daun. Mario Marten aus Gillenfeld war das Wort "Synode" bisher fremd. "Ich konnte mir nicht viel darunter vorstellen, vor allem nicht, was es für unsere Pfarrei bedeuten soll", sagte der 18-Jährige dem Trierischen Volksfreund am Ende der Veranstaltung, die er zusammen mit weiteren zehn jungen Erwachsenen aus der Pulvermaar-Region besucht hatte. Das Bistum Trier hatte im Dauner Forum über die Umsetzung der Synode-Ergebnisse im Dekanat Vulkaneifel informiert. "Heute Abend sind uns zumindest die Grundzüge klar geworden", meinte er, "und es ist deutlich geworden, dass jeder sich einbringen kann."

Während der Veranstaltung hatte Mario Marten die Aufmerksamkeit auf sich gezogen, als er sich zu Wort meldete und von den 70 Teilnehmern des Jugendzeltlagers der Pfarrei Gillenfeld berichtete und dabei unter dem Beifall vieler Zuhörer erklärte: "Wenn unsere Pfarreien in Zukunft größer werden, nehmen vielleicht 150 Jugendliche daran teil. Und das wäre klasse!"

Eher von Optimismus waren auch das Referat von Christian Heckmann, die Ansprache von Dechant Klaus Kohnz und weitere Redebeiträge des vom stellvertretenden Dechant Ralf Pius Krämer moderierten Abends geprägt. Die Synode könne "einen Ruck im Bistum, in den Pfarreien, bei uns allen auslösen", sagte Dechant Kohnz. Sie sei Gesprächsthema, viele seien in Aufbruchstimmung und froh, dass nun die Umsetzung beginne, betonte der Dekanatsratsvorsitzende Michael Molitor. Es werde sich ein atmosphärischer Wandel im Bistum vollziehen, erklärte Michaela Tholl, Abteilungsleiterin für Ehrenamtsförderung im Bistum Trier.Viel Arbeit für viele Menschen


Die Veränderung erfordere "eine ganze Menge Arbeit von ganz vielen Menschen", meinte der CDU-Landtagsabgeordnete Gordon Schnieder. Allein schon das große Interesse an diesem Abend — quer durch Kirche, Gesellschaft und Kommunalpolitik des Dekanats Vulkaneifel — bestärke ihn in seinem Eindruck, dass die Umsetzung der Synode als gemeinsame Aufgabe angenommen werde, sagte Schnieder. Ein kolossaler Wandel stehe bevor, brachte Landrat Heinz-Peter Thiel seine Einschätzung von der Umsetzung der Synode auf den Punkt. "Doch wie viel Freiheit wird der Basis gewährt, und wie viel Normen werden zu beachten sein?", fragte er.

Tatsächlich sei das Synodenabschlussdokument kein Masterplan, betonte Christian Heckmann, Leiter der Stabsstelle zur Umsetzung der Synode-Ergebnisse. Es setze auf die Mitwirkung und Mitgestaltung aller Getauften auf der Grundlage ihrer Fähigkeiten und Charismen. Dabei soll nicht die Struktur der Pfarrei im Mittelpunkt stehen.
Gläubige setzen den Inhalt


"Den rechtlichen Rahmen setzt der Bischof, den inhaltlichen Rahmen setzen Sie", wandte sich Heckmann an die Versammlung. Soll heißen: Im März wird die Neugliederung des Bistums, also die Umwandlung der derzeit 173 Pfarreiengemeinschaften in etwa 60 eines neuen Typs, veröffentlicht. Von Mai bis Oktober haben die Pfarreien Gelegenheit zu Rückmeldung. Darauf folgt die entscheidende, mindestens zweijährige Erkundungsphase. "Denn ein heißes Eisen erfordert viele Gespräche", sagte Heckmann.
In beiden Phasen leiste die Stabsstelle Unterstützung. Es werden sogenannte missionarische Teams gebildet, die vor Ort den Bestand an Angeboten sowie die Bedürfnisse der Katholiken erkunden. "Ganz klar", betonte Heckmann, "ermöglichen auch die Pfarreien der Zukunft die seelsorgerliche und eucharistische Versorgung."Extra

Dekanatsreferentin Simone Thomas lädt Interessierte zur gemeinsamen Lektüre des Synodenabschluss-Dokuments und zur "Ideen-Spinnerei" über die künftige Seelsorge und Kirche im Dekanat Vulkaneifel ein. Die Termine sind jeweils montags, 6. Februar, 6. März, 3. April, 8. Mai und 12. Juni, 19.30 bis 21 Uhr, im Dekanatsbüro, Mehrener Straße 1, in Daun. Anmeldung bis spätestens 1. Februar an Simone Thomas, Telefon 06592/982550, E-Mail: dekanat.vulkaneifel@ bistum-trier.de bbExtra

Die Synode des Bistums Trier war die erste Diözesansynode in diesem Jahrhundert in Deutschland. Von Bischof Stephan Ackermann einberufen, arbeiteten von Dezember 2013 bis Mai 2016 280 Geistliche und Laien mit, sie trafen sich sieben Mal zur Vollversammlung. Anlass zur Synode waren Individualisierung, Pluralisierung, Religiosität und demografischer Wandel als prägende Entwicklungen. Der Titel des Schlussdokuments lautet: "Herausgerufen - Schritte in die Zukunft wagen." bbExtra

Friedbert Wißkirchen, Daun, Vorsitzender des Caritasverbands Westeifel: "Auf mein Anliegen, wie christliche Nächstenliebe in unseren Pfarreien gelebt werden kann, habe ich heute Abend mit der Zusage, dass das Ehrenamt gestärkt wird, zumindest teilweise eine Antwort erhalten. Ganz konkret erwarte ich von der Umsetzung, dass die Dienste der Caritas und ihre ehrenamtlichen Angebote mehr als ein Teil der Kirche wahrgenommen werden und nicht wie die Leistungen irgendeiner Firma." bb

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