Junger Vereinschef in Gelenberg am Start

Die Gelenberger wählen Matthias König zum neuen Vorsitzenden ihrer Dorfgemeinschaft. Zuvor ist dessen Vorgänger Herbert Rollmann ein Jahr vor den regulären Vorstandswahlen im Jahr 2012 zurückgetreten. Der Grund: Er will das Staffelholz an Jüngere übergeben.

 Ein eingespieltes Team mit neuem Chef: Monika Maier, Claudia Lenarz, Matthias König, Peter Burggraf, Tobias Esch (von links). TV-Foto: Birgit Roßmöller

Ein eingespieltes Team mit neuem Chef: Monika Maier, Claudia Lenarz, Matthias König, Peter Burggraf, Tobias Esch (von links). TV-Foto: Birgit Roßmöller

Gelenberg. (bjö) Mit Matthias König gibt ein junger Mann die Richtung des gesellschaftlichen Lebens in Gelenberg vor. Eine Verjüngung im Vorstand war der ausdrückliche Wunsch des Gründungsvorsitzenden der Dorfgemeinschaft in der Verbandsgemeinde Kelberg. Der 70-jährige Herbert Rollmann begründet seinen Rücktritt im Gemeindehaus vor rund 40 Bürgern: "Ich will den Vorstand rechtzeitig in jüngere Hände legen."

Die Gelenberger haben sich entschieden. König vereint 17 Stimmen von den 29 Wahlberechtigten ab 14 Jahren auf sich. Der Zeitsoldat bringt beste Vor aussetzungen mit. Er ist 30 Jahre alt und Vater von zwei kleinen Kindern. Die Pläne für das künftige Dorfleben schmiedet er mit Bedacht: "Man muss sehen, was passiert." Einerseits sollen die Ideen auf den Erfahrungen seiner Vorstandskollegen fußen, andererseits will er neue Pfade beschreiten. Ihm bleibt noch ein Jahr Zeit, sich einzugewöhnen. Alle drei Jahre wird der Vorstand regulär gewählt. Das nächste Mal im Jahr 2012.

König zur Seite stehen bewährte Vorstandsmitglieder des 2006 gegründeten Vereins: Schriftführerin Claudia Lenarz, Kassiererin Monika Maier sowie die Beisitzer Peter Burggraf und Tobias Esch. Die jungen Mütter und Junggesellen befinden sich vor oder im ähnlichen Lebensabschnitt wie König. Auf sie kommt viel Arbeit und Pläneschmieden zu.

Ein Termin ist aber nicht mehr verhandelbar: das Dorffest am Wochenende, 18. und 19. Juni. Ein solches Fest war auch der Startschuss der kleinen Erfolgsgeschichte der Dorfgemeinschaft, die mit 15 Ersthelfern begann. Nach der Einweihung des Dorfplatzes im Jahr 2005 setzten sich die Gelenberger ein Ziel: mehr Gemeinschaft zu leben als nur der tägliche Gruß auf der Straße, sonntägliches Kartenspiel oder die Treffen am Rande eines Familienfestes. Die Satzung ist folglich mitgliedsfreundlich gestaltet. Jeder Gelenberger ist Mitglied, egal, ob er dort geboren, Kölner mit Nebenwohnsitz im Ort oder eingebürgerter Meckenheimer Pferdenarr aus Nordrhein-Westfalen ist. Es sei denn, er lehnt es ausdrücklich ab.

Seines Wissens sei das nie passiert, so Rollmann. Es gebe nämlich ein schlagendes Argument für den Verein: Die Mitgliedschaft ist kostenlos. Die Kassiererin Monika Maier erwirtschaftet die Ausgaben daher aus Spenden und den Erlösen von der Bewirtung der Feste. Im Gegenzug wird den Bürgern bei besonderen Anlässen mit einem Geschenk gratuliert, egal ob es Geburten, Zuzüge oder Jubiläen sind. Maier legt Rechenschaft über die Präsente ab: "Maria und Alfons Lenarz feierten 2010 goldene Hochzeit, Andrea Müsseler die erste heilige Kommunion. Zwei Neubürger bekamen ein Begrüßungsgeschenk." Das Jubelpaar spendierte im Gegenzug das Fleisch für einen zünftigen Grillabend in der Hütte.

Die Gelenberger wanderten außerdem noch zum Geschichtsstraßenfest nach Bodenbach, feierten Sankt Martin und die Kirmes. Nun ist das Staffelholz übergeben. König ist am Zug.

Extra Die Dorfgemeinschaft Gelenberg ist 2006 gegründet worden. Gründungsvorstand: Herbert Rollmann, Monika Maier, Claudia Lenarz, Tobias Esch und Peter Burggraf. Wahlen: alle drei Jahre. Heutiger Vorsitzender: Matthias König Mitglieder: rund 100, alle Gelenberger Bürger per Geburt und Wohnstatt, sofern sie sich nicht ausschließen. Mitgliedsbeitrag: keiner. Aktionen: Dorffest, Kirmes, Sankt Martin, Maibaumaufstellen, Wanderungen, Begrüßung von Neubürgern und Gratulationen von Jubilaren und bei besonderen Feiern, wie die erste heilige Kommunion, Pflege des Dorfplatzes und der Spielplatzgeräte. Ziel: Förderung eines lebendigen Gemeindelebens. (bjö)

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