Kein Müll-Notstand zu erwarten
Für zwei Tochterfirmen der Firma Chemnitzer Entsorgungsdienst (CED), die mit Abfallentsorgungen in den Kreisen Vulkaneifel, Bernkastel-Wittlich und Bitburg-Prüm beauftragt sind, ist die Einleitung eines Insolvenzverfahrens beantragt worden. Die Rest- und Bio-Mülltonnen im Kreis Vulkaneifel bleiben aber nicht ungeleert am Straßenrand stehen, die Entsorgung ist für die nächsten Monate gewährleistet. Dies gilt auch für die Nachbarkreise.
Daun/Bitburg/Wittlich. Seit knapp drei Jahren ist der Kreis Vulkaneifel mit der Firma Chemnitzer Entsorgungsdienst (CED) vertraglich verbunden. Das Unternehmen mit Sitz in Sachsen ist über die Tochterfirma CED Eifelland-Entsorgung Daun GmbH mit Sitz in Walsdorf zuständig für den Abtransport von Rest-, Bio- und Sperrmüll. Für diese Firma ist vor einigen Tagen Antrag auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens beim zuständigen Gericht in Wittlich gestellt worden. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter ist der Trierer Rechtsanwalt Thomas Schmidt bestellt worden. Varianten für die Zukunft sind besprochen
Der Vertrag mit dem Landkreis Vulkaneifel wurde 2003 mit einer Laufzeit von zehn Jahren (1. Januar 2004 bis 31. Dezember 2013) geschlossen. Wie geht es weiter mit der Müllentsorgung im Kreis? Der bei der Kreisverwaltung für die Abfallwirtschaft zuständige Dezernent Berthold Schmitz stellt klar: "Die Abfuhr von Rest-, Bio- und Sperrmüll ist für die nächsten Monate gesichert." Dies sei Ergebnis erster Gespräche mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter. Darüber hinaus seien bereits einige Varianten für die Zukunft besprochen worden, spruchreif sei aber nichts. "Der Insolvenzverwalter braucht Zeit, um sich über die Situation eingehend zu informieren", erklärt Schmitz auf Anfrage des Trierischen Volksfreunds. "Wir sind erst einmal froh darüber, dass die Entsorgung für die nahe Zukunft gewährleistet sein wird." Auch mit der CED-Mutterfirma, die kein Insolvenzverfahren beantragt habe, stehe man in Kontakt. Die CED hatte vor 2003 im Zusammenhang mit der Vergabe von Entsorgungsverträgen für Schlagzeilen gesorgt. Das Unternehmen hatte Angebote für den damaligen Kreis Daun und den Kreis Bitburg-Prüm abgegeben. Während die Firma in Daun den Zuschlag bekam, weil sie das günstigste Angebot abgegeben hatte, hatte sie im Nachbar-Eifelkreis das Nachsehen. Obwohl CED auch dort das günstigste Angebot gemacht hatte, entschied sich die mit absoluter Mehrheit ausgestattete CDU-Kreistagsfraktion für den teureren Mitbewerber RWE- Umwelt. Dagegen zog die Chemnitzer Firma vor Gericht, verlor aber. Die Einleitung eines Insolvenzverfahrens ist nach Informationen des Trierischen Volksfreunds auch für die CED-Tochterfirma AWU Bitburg-Prüm mit Sitz in Oberweiler beantragt worden. Diese ist unter anderem für die Altpapier-Abfuhr im Kreis Bernkastel-Wittlich zuständig. "Die Verwaltung beobachtet die Entwicklung, sieht aber im Moment keine Beeinträchtigung für die Bürger", erklärt Mike Winter von der Kreisverwaltung in Wittlich. Eifelkreis ist überhaupt nicht betroffen
Von der AWU-Insolvenz ist der Eifelkreis Bitburg-Prüm in der Tat nur wenig berührt. Die AWU besitzt lediglich einen Auftrag zur Gestellung und zum Transport von Containern auf der Deponie Plütscheid. Bislang sei noch keine Stockung eingetreten, teilte der Bitburger Kreis-Pressesprecher Rudolf Müller auf TV-Anfrage mit.In der Müllabfuhr ist der Eifelkreis überhaupt nicht betroffen. Denn seit dem 1. Juni 2005 hat die Firma Remondis, die wenige Monate vorher von der RWE-Umwelt übernommen worden war, die Leerung der grauen Tonnen übernommen. Zu diesem Zeitpunkt war der Hausmüllvertrag mit der Firma AWU in Oberweiler ausgelaufen. Schon vor dem 1. Juni 2005 hatte die Firma Remondis die Abfuhr der blauen Tonnen übernommen und war mit der Leerung der Glascontainer beauftragt. Auch die Abfuhr der Gelben Säcke wird im Eifelkreis seit Januar 2007 von Remondis erledigt.
