Kein Platz für Wohnmobile: Standortsuche geht weiter

Daun · Ein gutes Dutzend Plätze, an denen ein Wohnmobilstellplatz in Daun entstehen könnte, ist schon geprüft worden. Aber der ideale Standort wurde noch nicht gefunden worden. Nun hat man einen neuen Anlauf gestartet.

Daun. In einer Beziehung hat Gerolstein Daun längst überholt: Für Gäste, die mit dem Wohnmobil anreisen, gibt es in der Brunnenstadt schon seit längerem einen speziellen Stellplatz. Aber auch Hillesheim und Gillenfeld sind der Kreisstadt voraus: Sie können ebenfalls über den speziellen Service für die gut betuchte Gästeklientel verweisen.
Dass auch in Daun seit Jahren nach einem geeigneten Areal gesucht wird, ist verständlich. Denn die Zahl der Gäste, die mit dem Wohnmobil unterwegs sind, ist stetig gestiegen, und als zahlungskräftige Klientel sind sie in den Fremdenverkehrsorten besonders geschätzt. Wer als Kommune auf den Tourismus als wichtiges Standbein setzt, der hat einen entsprechenden Stellplatz - nur eben Daun noch nicht. Über Jahre sind viele Standorte diskutiert und auch intensiv untersucht worden; eine Lösung wurde aber nicht gefunden.
Nun hat die Stadt den nächsten Anlauf genommen: Objekt des Interesses ist ein Areal an der Landesstraße 46, unterhalb des Autohauses Stark. Dort könnten 15 Stellplätze sowie eine zentrale Servicestation zur Bezahlung und Versorgung mit Frischwasser und Abwasserentsorgung eingerichtet werden. Aber die Stadt hat in diesem Fall wieder das Problem, wie es auch bei anderen Vorhaben in der Vergangenheit aufgetreten ist: Das Grundstück gehört ihr nicht. Ohne Zustimmung der Besitzer geht also nichts. "Es laufen Gespräche", ist von der Stadtspitze zu erfahren, eine Realisierung sei - wenn überhaupt - in diesem Jahr aber nicht zu erwarten.
"Wir müssen es aber hinkriegen, dass wir auch in Daun einen Wohnmobilhafen bekommen", sagt der Vorsitzende des Gewerbe- und Verkehrsvereins (GVV) Daun und Stadtbeigeordnete Dieter Wilhelm unverdrossen. "Das gehört einfach zum Angebot einer Stadt, die auf den Fremdenverkehr setzt." Der GVV hat den Tourismus besonders im Blick, denn "er ist unsere Chance, im Wettbewerb mit dem Internet auf Dauer als attraktive Einkaufsstadt zu bestehen."
Der GVV hat seine Anstrengungen in Sachen "Shoppingtourismus" verstärkt, denn eine Studie hat aufgezeigt: Das Potenzial in diesem Segment wird nicht ausgeschöpft. Ein Schritt, dies zu verbessern, ist die Veröffentlichung einer Broschüre (Auflage 25 000), in der sich vor allem die Betriebe vorstellen, die bei der Qualitätsstadt-Initiative mitmachen. Sie wird laut GVV-Geschäftsführer Wolfgang von Wendt im Oktober vorgestellt und in allen Beherbergungsbetrieben in der Stadt sowie in der Touristinformation ausgelegt.Meinung

Alles muss stimmen
Auf den ersten Blick ist es kein Ruhmesblatt, dass die Stadt Daun es bis dato einfach nicht hingekriegt hat, einen Wohnmobilstellplatz einzurichten, und sei er auch noch so klein. Auf den zweiten Blick ist es aber auch nicht verkehrt, dass man sich nicht zu einem Schnellschuss hat hinreißen lassen angesichts der Konkurrenz in der Nachbarschaft. Ein Stellplatz um des Stellplatzes willen? Das braucht niemand. Die Stadt wird Geld in einen solchen Service stecken müssen, und angesichts der schlechten Kassenlage ist sie gut beraten, ganz genau hinzuschauen. Investieren in einen vernünftigen Stellplatz ist in Ordnung, aber dann muss alles stimmen. Notfalls muss man auch den Mut haben zu sagen: Wir haben keinen geeigneten Platz gefunden. s.sartoris@volksfreund.deExtra

Gesucht und geprüft worden ist in Daun in den vergangenen Jahren reichlich. So sind 2010 neun Standorte anhand von zwölf Bewertungskriterien untersucht worden. Dazu zählten beispielsweise die Anfahrbarkeit, die Größe, die Sicherheit, die Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie, das Umfeld und - in Daun besonders wichtig - die Verfügbarkeit der Flächen. 36 Punkte konnten erreicht werden. Nur vier Standorte bekamen damals mehr als 20 Punkte: zwei am Rosenberg (am Stadion), Hotzendrees (an der Umgehungsstraße in der Nähe der Eselsbrücke) und Pützborn (auf dem Gelände der früheren Baufirma Meerfeld). Im Mittelfeld lagen die Standorte Liesertal (in der Nähe des Sandplatzes des TuS Daun), Bahnhof und Dronkehof (Feriendorf am Kreuzberg). sts

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