Kein Termin für Entscheidung über die Deponie

Strohn · In großer Runde ist in Strohn über die geplante Deponie in der Lavagrube beraten worden. Eingeladen zum Erörterungstermin hatte die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord. Wann sie eine Entscheidung trifft, ist offen.

Strohn. Im Bürgerhaus von Strohn sind Antragsteller (die Firma Scherer aus Kastellaun), Gegner (darunter die örtliche Bürgerinitiative), Vertreter zahlreicher Behörden (unter anderem das Landesamt für Bergbau und Geologie), Verbands- und Ortsbürgermeister sowie Mitglieder des Strohner Gemeinderats zusammengekommen. Zu Wort kamen aber auch die Bürger, die fristgerecht ihre Einwände gegen die Deponie vorgebracht hatten. Wer dabei war, brauchte Sitzfleisch: Vom frühen Vormittag bis zum späten Nachmittag wurden sehr viele Themen behandelt.
Auch schwach belasteter Abfall - wie auch Bauschutt - darf seit 2009 nur noch in Deponien der Klasse I gelagert werden. Eine solche hat die Firma Scherer für Strohn beantragt. Wird sie genehmigt, soll die Grube in vier Abschnitten bis zum Jahr 2068 gefüllt werden. Geschätzte Investitionskosten: fast 28 Millionen Euro. Die Mehrheit der Strohner ist gegen das Vorhaben. Fast 90 Prozent der wahlberechtigten Bürger hatten sich an einer Befragung beteiligt. Knapp 63 Prozent lehnten dabei das Projekt ab.
Moderiert wurde der Erörterungstermin von Alfred Grunenberg, Referatsleiter bei der SGD. Er ließ allen Beteiligten viel Raum, um das Für und Wider zu beleuchten. "Alle Beteiligten sollen sich ein umfassendes Bild vom Vorhaben machen können", erläuterte er die Vorgehensweise. Auch die SGD selbst zieht möglicherweise noch Schlüsse.
"Wir werden alles Aspekte noch einmal prüfen, möglicherweise sind noch neue oder vertiefte Stellungnahmen erforderlich, bevor es eine endgültige Entscheidung gibt." Wann das sein könnte, ließ Grunenberg offen: "Wir können und wollen heute keinen fixen Zeitpunkt nennen." sts

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