Kleine Handwerker gestalten große Glocke

Gillenfeld · In der Gillenfelder Kindertagesstätte (Kita) Emmaus läutet jetzt eine besondere Glocke. Mit professioneller Hilfe der Glockengießer Christoph und Hermann Schmitt aus Brockscheid haben die Kinder das acht Kilo schwere Geläut selbst gestaltet. Nach dem Glockenguss in der Kita (der TV berichtete) hat jetzt Pfarrer Carsten Rupp die Glocke geweiht.

 Pfarrer Carsten Rupp weiht in der Gillenfelder Kita Emmaus eine Glocke, die von den Kindern gestaltet wurde. Tv-Foto: Alwin Ixfeld

Pfarrer Carsten Rupp weiht in der Gillenfelder Kita Emmaus eine Glocke, die von den Kindern gestaltet wurde. Tv-Foto: Alwin Ixfeld

Gillenfeld. "Diese Glocke ist was Besonderes, und deshalb wird sie auch besonders geweiht", erklärt Pfarrer Rupp den Kindern der Gillenfelder Kita.
Während eines kleinen Gottesdienstes im Mehrzweckraum der Einrichtung weiht er die von den Kindern selbst entworfene Glocke.
Mehrere Wochen lang haben die Kinder unter der Anleitung von Glockengießer Hermann Schmitt an ihrer Glocke gearbeitet. Sie entwarfen Figuren und Bilder der Verzierung und halfen beim Bau der Form. Entstanden war die Idee zum Glockenguss in der Kita durch ein Projekt "Wer will fleißige Handwerker sehen?". Dabei ging es um Berufe in der Region.
Als der vierjährige Peter Schmitt von der Arbeit seines Vaters Christoph und seines Opas Hermann als Glockengießer erzählte, erklärten die beiden sich spontan bereit, dem Kindergarten eine eigene Glocke zu bauen. "Wir sind wohl die einzige Kita im Bistum Trier, die eine selbst gebaute Glocke hat", sagt Erika Werner, Leiterin der Kindertagesstätte Emmaus.
Eigentlich sei eine Glockenweihe Sache des Bischofs, erklärt Pfarrer Rupp. Aber die Kita-Glocke sei eine Ausnahme. Deshalb segnet er die Glocke selbst. Und das tut er in drei Schritten, die er den Kindern jeweils erklärt. Zunächst besprengt er die Glocke mit Weihwasser: "Das ist das gleiche Wasser wie bei der Taufe." Dann salbt er sie mit Chrisamöl: "Das ist ein kostbares Öl, das gut riecht und nur bei besonderen Anlässen verwendet wird."
Als er den Weihrauch als dritten Segensteil unter der Glocke entzündet, halten sich einige Kinder die Nase zu. "Der Rauch steigt nach oben und soll uns erinnern, dass Gott an uns denkt", sagt Rupp.
Nach der Weihe hängte Glockenbauer Schmitt das acht Kilogramm schwere Geläut an zentraler Stelle in der der Kita auf. In Zukunft werde die Glocke zu den Mahlzeiten rufen und bei besonderen Anlässen erklingen, erklärt Leiterin Werner. AIX

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