Kreis will Gesundheitsschule

Der Kreis Vulkaneifel strebt die Angliederung einer Fachoberschule (FOS) mit dem Schwerpunkt Gesundheit an die künftige Realschule plus in Daun an. Dafür interessiert sich aber auch die Verbandsgemeinde Ulmen.

 Praktikum im Altenheim: Auch die Schüler der neuen Fachoberschule mit Schwerpunkt Gesundheit müssen – wie auf diesem Symbolbild gezeigt – solche Praktika absolvieren. Foto: dpa

Praktikum im Altenheim: Auch die Schüler der neuen Fachoberschule mit Schwerpunkt Gesundheit müssen – wie auf diesem Symbolbild gezeigt – solche Praktika absolvieren. Foto: dpa

Daun/Ulmen. Als "Schnee von überübermorgen" bezeichnete Landrat Heinz Onnertz in der Kreistagssitzung den Antrag auf Angliederung einer Fachoberschule (FOS) mit dem Schwerpunkt Gesundheit an die künftige Realschule plus in Daun, aber ganz so weit weg ist das Thema nicht.

Denn es könnte Konkurrenz geben - zwar nicht im Kreis, aber unmittelbar an der Grenze, in Ulmen (Kreis Cochem-Zell). Die dortige Realschule plus Vulkaneifel konkurriert mit der Realschule plus Treis-Karden um die Einrichtung einer Fachoberschule.

Der Kreistag Cochem-Zell wird noch in diesem Monat entscheiden, wer den Zuschlag bekommt. In der Sitzung des Kreistags Vulkaneifel wurde der mögliche Konkurrent nur nebenbei erwähnt. Kreisverwaltungs-Dezernent Uli Diederichs wollte keine Prognose abgeben, ob sich eine Bewerbung Ulmens auf die Chancen Dauns auswirken könne: "Über mögliche Anträge muss die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) entscheiden." Für Daun wird es noch etwas dauern, bis ein solcher Antrag gestellt wird, denn zunächst muss die Einrichtung der Realschule plus (Zusammenschluss von Haupt- und Realschule) zum Schuljahr 2011/2012 genehmigt werden.

Stimmt die ADD zu, kann der Kreis im kommenden Jahr einen Antrag auf Angliederung einer FOS stellen. Sollte das genehmigt werden, könnte in Daun ab 2013 eine berufsorientierte Alternative zur allgemeinen Hochschulreife geboten werden. Diederichs stellte klar, dass eine FOS mit Schwerpunkt Gesundheit keine Konkurrenz zum bestehenden Angebot der Berufsbildenden Schule Gerolstein mit den Schwerpunkten Technik und Wirtschaft sei, sondern eine Erweiterung des schulischen Angebots im Kreis Vulkaneifel.

Daun sei der geeignete Standort, weil in der Stadt selbst und auch in unmittelbarer Nachbarschaft genügend Praktikumsplätze vorhanden seien: im Krankenhaus, in den Fachkliniken und Seniorenheimen (Daun, Mehren, Strotzbüsch), in den Sozialstationen von Caritas und DRK sowie in den vielen privaten Pflegediensten. Eine ausreichende Zahl an Praktikumsplätzen ist eine der Vorgaben des Landes für die Errichtung einer FOS.

Ein weiteres Kriterium ist die Schülerbeförderung, laut Diederichs im Kreis Vulkaneifel kein Problem: "Unser System ist da und geht auch über Kreisgrenzen hinweg, kommen doch viele Schüler aus Manderscheid und Ulmen nach Daun."

Karl-Josef Fischer, erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Ulmen, sieht in der Einrichtung einer FOS mit Schwerpunkt Gesundheit eine Weiterentwicklung der dortigen Schule, die gut zur Region passt.

Karl-Josef Fischer: "Wir sind mit den Kliniken in Bad Bertrich und unseren Pflegediensten eine klassische Gesundheitsregion. Außerdem entwickeln wir uns mit Daun und Manderscheid in diese Richtung derzeit weiter."

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