Wirtschaft KSK kratzt an 900-Millionen-Marke

Daun · Die Kreissparkasse Vulkaneifel hat ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2017 absolviert. Es gab Steigerungen in allen zentralen Geschäftsbereichen.

Mit den Worten „Wir begrüßen dicke den kreisinternen Zusammenschluss. Alles andere wäre für uns sehr negativ gewesen“ kommentierte Dietmar Pitzen, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Vulkaneifel, die Entscheidung zur Dreierfusion Gerolstein-Hillesheim-Obere Kyll zur neuen Verbandsgemeinde Gerolstein – in den Grenzen des Kreises Vulkaneifel. Denn das ist das Hauptgeschäftsgebiet der KSK. Pitzen meinte: „Ich bin der festen Überzeugung, dass weder für den Kreis, noch für die Kreissparkasse Vulkaneifel in absehbarer Zeit Gefahr in Verzug ist.“

Um selbst- und eigenständig zu bleiben, das gilt für kleine Gebietskörperschaften ebenso wie für kleine Geldinstitute, sind gute Geschäftszahlen natürlich von Vorteil. Und die hat die KSK Vulkaneifel für das Geschäftsjahr 2017 präsentiert. Pitzen verkündete selbstbewusst: „Wir sind mit dem Abschluss 2017 mehr als zufrieden und haben unsere Marktposition deutlich gestärkt. Auf die Frage, ob die KSK Vulkaneifel zukunftsfähig ist, gibt es als Antwort ein klares Ja!“

Sein Vorstandskollege Stephan Alt fasste die Entwicklung für 2017 so zusammen: „Wir haben Steigerungen in allen zentralen Bereichen: Bilanzsumme, Kundeneinlagen, Kreditvolumen.“ Im Hinblick auf die jüngere Vergangenheit meinte er: „Die KSK Vulkaneifel hat sich trotz Niedrigzinsphase und zunehmender Regulatorik zu einer wind- und wetterfesten Sparkasse entwickelt.“

Mit einer Bilanzsumme von 895 Millionen Euro steht die kleinste aller Sparkassen im Land kurz vor der 900 Millionen Euro Grenze. Gegenüber 2016 entspricht das einem Plus von 42 Millionen Euro oder 4,92 Prozent. Auch das Kreditvolumen stieg: von 649 Millionen Euro um 34 Millionen Euro auf 683 Millionen Euro (+ 5,2 Prozent). Laut Vorstand war das 2017 der größte Zuwachs aller Sparkassen in Rheinland-Pfalz.

Diese Steigerung ist vor allem auf eine erhöhte Nachfrage an Unternehmenskrediten zurückzuführen. Stephan Alt führte dazu aus: „Wir haben es derzeit mit einer boomenden Wirtschaft zu tun – auch in der Vulkaneifel. Um der Nachfrage nachzukommen, erweitern viele Betriebe, sie tauschen alte Maschinen gegen neue aus oder sie investieren anderweitig.“ Ein Beispiel: die Windkraftfinanzierungen an der Oberen Kyll. Aus den Gesprächen mit den Betrieben wissen die KSK-Bosse aber auch: „Das Wachstum könnte noch stärker sein, wenn den Firmen mehr Fachkräfte zur Verfügung stehen würden.“ Dabei ist es nach Ansicht der KSK nicht einmal das Problem, dass Eifeler Firmen zu wenig Lohn zahlen würden, „sondern die Leute gar nicht wissen, welche große Vielfalt, welche Infrastruktur und welche Möglichkeiten unsere Region bietet – und sie deshalb nicht kommen“, meinte Pitzen. Als Beispiel nannte er die Tatsache, dass es inzwischen mehr als 30 Unternehmen in der Vulkaneifel gebe, die ein Duales Studium anböten, „nur, wer wisse das?“. Sein Appell: „Wir müssen als Region unsere Stärken besser verkaufen!“

Weshalb ihm so viel daran liege, liegt auf der Hand: „Das ist unser Geschäftsgebiet.“ Außerdem lebe die KSK maßgeblich davon, wie viele Menschen ihr wie viel Geld anvertrauten. Denn dieses Geld kann die Bank wieder als Kredite an ihre Kunden vor Ort weitergeben. Auch hier Steigerungen: So nahmen die Kundeneinlagen um 11 Millionen (+1,7 Prozent) Euro auf 658 Millionen Euro zu, die Kundenkreditquote liegt bei einem ein Spitzensatz von 76,7 Prozent. Das Kundendepotvolumen (Wertpapiere) stieg um 20,4 Millionen Euro auf 172,9 Millionen Euro – Höchststand in der Geschichte der KSK Vulkaneifel (ehemals Daun). Und dieser Geschäftsbereich wird vor dem Hintergrund der andauernden Niedrigzinsphase laut Vorstand Alt noch an Bedeutung gewinnen „Alleine für die Altersabsicherung wird man nicht mehr an diesen Anlageformen vorbeikommen, da man mit traditionellen Anlageformen kaum mehr Zinsen erzielen kann“, sagte Alt. An weitere Filialschließungen werde für die nächsten Jahre nicht gedacht.

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