Künftig für 606 Kilometer zuständig

Seit Jahresbeginn ist die Straßenmeisterei Daun eine sogenannte "Master-Straßenmeisterei". Hintergrund der "Beförderung" ist eine Optimierung der Organisation des Betriebsdienstes. Außerdem sind auch Bitburg und Prüm im Bereich des Landesbetriebs Mobilität Gerolstein "Master-Straßenmeistereien" geworden.

 Beim nächsten gemeinsamen Winterdienst müssen die beiden Straßenmeistereien nach der Umstrukturierung zuerst einmal Erfahrungen sammeln. TV-Foto: Helmut Gassen

Beim nächsten gemeinsamen Winterdienst müssen die beiden Straßenmeistereien nach der Umstrukturierung zuerst einmal Erfahrungen sammeln. TV-Foto: Helmut Gassen

Daun. Zeit hat für Raimund Dillbahner seit Jahresbeginn einen anderen Maßstab, denn er hat immer zu wenig davon. Dillbahner ist seit Januar Leiter der ehemaligen Straßenmeistereien Daun und Kelberg, damit Vorgesetzter von 60 statt 30 Mitarbeitern und verantwortlich für 616 Straßenkilometer statt wie bisher 303 Kilometer nur für den Bereich Daun.

Nach einem Pilotprojekt des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in den Straßenmeistereien Koblenz, Linz und Neuwied ist auch der übrige Straßenbetriebsdienst in Rheinland-Pfalz nach der Konzeption der "Master-Meisterei" umstrukturiert.

Das bedeutet, die Leitungsebene der Straßenmeistereien wurde landesweit neu gegliedert - im Bereich des LBM Gerolstein betrifft dies die Meistereien Bitburg, Irrel und Kyllburg, die von der Master-Straßenmeisterei Bitburg geführt werden. In der Master-Straßenmeisterei Prüm sind Prüm, Arzfeld und Gerolstein zusammengeführt, und die Straßenmeisterei Daun ist als Master-Straßenmeisterei nun mit Kelberg vereint worden.

Ein weiterer wichtiger Punkt der Umstrukturierung ist der Mangel an qualifizierten Ingenieuren und das bis zum Jahr 2018 greifende Kostensenkungsprogramm im Verantwortungsbereich des Landesbetriebs Mobilität.

Dillbahner zur Seite steht sein Kollege Gerd Dreis, der bisher in Manderscheid tätig war. Dreis verbringt allerdings zwei Drittel seiner Arbeitszeit im Landesbetrieb in Gerolstein. Kostenersparnis ist der Hintergrund der Umstrukturierung, die noch nicht abgeschlossen ist und bis 2013 vorsieht, dass in Zukunft nur noch 20 Mitarbeiter in einer Straßenmeisterei tätig sind.

"Die Aufgaben der Straßenmeistereien haben sich mit der Einführung dieses neuen Modells nicht verändert. Die Qualität unserer Leistungen, auch im Winterdienst, bleibt gleich", betont Paul Schabio vom LBM Gerolstein.

Das bestätigt auch Dillbahner. "Ich muss mich zuerst einmal daran gewöhnen, zwei Straßenmeistereien zu leiten. Aber jede von ihnen erledigt ihre Aufgaben wie bisher. Natürlich ist das mit einer ganz anderen Organisation verbunden. Es findet innerhalb der Straßenmeistereien eine Delegation von verschiedenen Aufgaben hauptsächlich auf die Kolonnenführer statt."

Die Kolonnenführer waren und sind nun ein noch wichtigeres Glied in der Kette der Organisation und werden nach und nach in internen Schulungen eine Ausbildung zum Meister durchlaufen. "So können die Kolonnenführer Aufgaben wahrnehmen, die sonst der Chef erledigt hat. Das sollte eine Entlastung für uns sein", erklärt Dillbahner. Als Chef muss er nun längere Wege zurücklegen, um überall vor Ort zu sein. "616 Kilometer sind eine lange Strecke. Wir haben auf dieser Strecke noch 239 Bauwerke wie Brücken und Stützmauern zu unterhalten", berichtet Dillbahner.

Zusammenlegungen in der Industrie oder jetzt bei den Straßenmeistereien sollen natürlich Kosteneinsparungen bringen und Synergie-Effekte durch die Zusammenlegung von Arbeitsvorgängen genutzt werden. "Wir haben schon intern versucht, den Winterdienst zu optimieren, indem wir die theoretische Grenze zwischen den Meistereien ,weggedacht' haben. Das hat aber nichts gebracht, so dass die Umläufe bei den einzelnen Winterdiensten unverändert geblieben sind", erklärt der Straßenmeisterei-Leiter. "Es wird Spareffekte aber auf jeden Fall geben, etwa bei der Vorhaltung und Ausleihung von Maschinen und Geräten", betont LBM-Sprecher Schabio.

Erfahrungen nach mehr als zehn Monaten als Master-Straßenmeisterei gibt es zwar, aber noch keine abschließenden. "Es ist noch zu früh dafür. Vieles wurde gemeinsam bisher organisiert und ist insgesamt gesehen gut gelaufen. Wir wollen zuerst einmal den nächsten Winter abwarten, da wir gemeinsam noch keinen kompletten Winter hinter uns gebracht haben", bilanziert Dillbahner die bisherige Umstrukturierungszeit.

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