Infrastruktur Dröhnende Maschinen in der Ruheoase

Daun · Der Kurpark in Daun ist derzeit eine Großbaustelle: Eine Spezialfirma saniert auf rund 350 Metern den Kanal und muss dabei besondere Sicherheitsvorkehrungen treffen, da es sich um Heilquellenschutzgebiet handelt.

 Eine lange, große, oberirdische Rohrleitung, dröhnende Maschinen und Bautätigkeiten im Kurpark in Daun sorgen derzeit für Aufsehen.

Eine lange, große, oberirdische Rohrleitung, dröhnende Maschinen und Bautätigkeiten im Kurpark in Daun sorgen derzeit für Aufsehen.

Foto: TV/Mario Hübner

Was tut sich hier nur? Was hat es mit dieser Mega-Rohrleitung auf sich, die sich über das Gelände des halben Kurpaks erstreckt? Und was für Maschinen dröhnen denn da, was machen die schweren Baugeräte und Lkw auf der Wiese? Diese und ähnliche Fragen stellen sich derzeit Besucher des Dauner Kurparks. Und das sind angesichts der vorgezogenen Frühlingstage nicht wenige. Die Antwort gibt auf TV-Anfrage Arnold Schneider, Büroleiter der Verbandsgemeindeverwaltung Daun. Er sagt: „Es erfolgt derzeit auf einer Länge von rund 350 Metern eine Kanalsanierung – und zwar in geschlossener Bauweise.“ Dazu zieht die vom Eigenbetrieb Abwasseranlagen der VG Daun beauftragte Firma Aarsleff, Rohrsanierungs GmbH aus Röthenbach an der Pegnitz (mit Niederlassung in Siegburg) einen glasfaserverstärkten Kunststoffschlauch  im Rohr-in-Rohr-Verfahren in den bestehenden Kanal. Der Vorteil dieser Methode ist, dass zum Austausch des Kanals die Erde nicht aufwändig aufgebaggert werden muss.

Das ist besonders im Kurpark wichtig, da dieser sich im Heilquellenschutzgebiet (HSQ) des Dauner Sprudels befindet, wo strenge Vorsichtsmaßnahmen gelten, um die Quellen nicht zu verunreinigen. Neben umfangreichen Erdarbeiten, bei denen tief gebohrt und gebaggert wird, ist ebenfalls tabu, dass Baufahrzeuge dort betankt oder einfach nur gefährliche Güter (wie Diesel) dort gelagert werden. All dies muss außerhalb des HSQ erfolgen, weshalb die Fahrzeuge zum Betanken rausfahren müssen.

Weiterhin ist nach Angaben der VG-Werke eine Bedingung, dass das trotz der Arbeiten anfallende Abwasser sicher umgeleitet und gesammelt werden muss. Das passiert in der sogenannten Wasserhaltung. Das ist exakt jene speziell abgesicherte Rohrleitung, die sich derzeit über den halben Kurpark erstreckt.

Das gesamte Vorhaben kostet die VG-Werke 316 000 Euro. Obwohl das Einziehen des Liners bereits so gut wie abgeschlossen ist, stehen noch Restarbeiten an: Beim großen Schacht, durch den man an der Kanal gelangt, muss noch eine neue Schachtdecke eingebaut, zudem die Wasserhaltung zurückgebaut werden. Das durch die schweren Maschinen in Mitleidenschaft gezogene Gelände wie Wiesen und Wege soll kurzfristig, nachdem der Bautrupp abgerückt ist, wieder repariert werden. Wieder richtig schön gemacht – also die plattgedrückten Wege neu mit Kies abgestreut, die eingedrückten Wiesenflächen aufgelockert, mit frischem Mutterboden versehen und neu eingesät – wird das Gelände später. Arnold Schneider sagt: „Eine erste Regulierung des Geländes erfolgt kurzfristig, die abschließende Regulierung bei trockener Witterung.“

Unabhängig von den aktuellen Arbeiten steht dieses Frühjahr auch  der Austausch des Kanalanschlusses für das Toilettenhäuschen im Kurpark an. Kurzum: Die im vergangenen Jahr provisorisch geflickte Leitung wir durch einen neuen Anschluss ersetzt. Das soll laut Dietmar Welling, stellvertretender Leiter des Bauamtes der VG Daun, „noch in diesem Frühjahr erfolgen, damit die Toilette in den besucherreichen Monaten wieder uneingeschränkt zur Verfügung steht“. Nach seinen Angaben wird die Toilette aber ohnehin nur zwei Tage gesperrt, wenn die neue Leitung angeklemmt wird. Diesen Auftrag erledigt ebenfalls die Spezialfirma, die derzeit den Kanal im Kurpark  erneuert.

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