Kirche Zifferblatt bekommt Ehrenplatz

Daun · Im Zug der Außensanierung der Nikolauskirche ist auf Wunsch vieler Dauner eine neue Uhr installiert worden. Auch für ein altes Zifferblatt gibt es Abnehmer: die Gebrüder Manderscheid.

 Wunsch erfüllt: (von links) Walter Manderscheid, Matthias Brauns, Ludwig Hoffmann und Klaus Manderscheid bei der Übergabe des alten Zifferblatts vor der Nikolauskirche.

Wunsch erfüllt: (von links) Walter Manderscheid, Matthias Brauns, Ludwig Hoffmann und Klaus Manderscheid bei der Übergabe des alten Zifferblatts vor der Nikolauskirche.

Foto: klaus kimmling

2016 ist mit der Sanierung der Nikolauskirche in Daun begonnen worden. Sie ist mittlerweile das einzige katholische Gotteshaus in der Kernstadt, nachdem die Thomas-Morus-Kirche aus Kostengründen aufgegeben und 2017 abgerissen worden war. Vor Beginn der Modernisierung befand sich die Nikolauskirche in Teilen noch im Zustand von Ende der 1940er Jahre. Das Gebäude war Anfang 1945 stark beschädigt, nach Kriegsende relativ schnell wieder aufgebaut und im August 1949 geweiht worden.

Das Gotteshaus hat unter anderem einen neuen Anstrich bekommen – und nicht zu vergessen: eine neue Turmuhr, bestehend aus Triebwerk, Zifferblatt und Zeigerpaar. Keine Selbstverständlichkeit, denn die Denkmalschützer des Bistums Trier hatten empfohlen, auf Zifferblätter komplett zu verzichten. Was in Daun viel Kritik ausgelöst hatte und die katholische Pfarrgemeinde bewog, einen Kompromiss zu suchen. Ergebnis: nicht mehr zwei Zifferblätter wie zuvor, aber eins über dem Hauptportal. Eine Lösung, mit der auch die Kritiker leben konnten.

Aber was geschieht mit den alten Zifferblättern? Dafür hatte sich der Dauner Klaus Manderscheid interessiert, und das aus einem besonderen Grund. Sein Großvater hatte 1886 die Kirchenuhr installiert, die bis in die 1980er Jahre in Betrieb war. Finanziert worden war sie damals vom Männergesangverein Daun, den es mittlerweile nicht mehr gibt. Als die Uhr ausrangiert wurde, ging sie in den Besitz der Brüder Klaus und Walter Manderscheid über. Ihr Wunsch: zur Komplettierung ihrer Sammlung noch ein Zifferblatt.

Der Wunsch ist erfüllt worden: Pfarrer Ludwig Hoffmann und Matthias Brauns, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats der Kirchengemeinde, übergaben das Zifferblatt, das viele Jahrzehnte oberhalb des Portals angebracht war, an die Gebrüder Manderscheid. Das zweite bleibt im Besitz der Pfarrgemeinde.

„Schön, dass es gelungen ist, dass neben der Uhr nun auch ein Zifferblatt in Familienbesitz  ist“, freuen sich Klaus (76) und Walter Manderscheid (71). „Wir lassen das Zifferblatt restaurieren, und es wird sicher einen Ehrenplatz bekommen. Wo genau, steht noch nicht fest.“

Nach der Außen- steht noch die Innensanierung der Kirche an. Diese wird 2019 in Angriff genommen. Laut Kirchengemeinde sollen alle Vorbereitungen in diesem Jahr so weit erledigt werden, dass Anfang 2019 gleich gestartet werden kann. Rund 145 000 Euro werden investiert. Auf 820 000 Euro für die Gesamtsanierung waren die Kosten beziffert worden, nun wird es aber doch teurer, rund 60 000 Euro.

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