Mammut im Museum

GEROLSTEIN. Die Premiere des neuen Kinderprogramms "Das große Mammut liest vor" im Naturkundemuseum ist sehr gut angekommen. Die kleinen Besucher erfuhren viel über die Ur- und Frühgeschichte des Gerolsteiner Landes.

Der Gerolsteiner Mammut-Jäger des 21. Jahrhundert ist 51 Jahre alt, 1,90 Meter groß und 112 Kilogramm schwer. Geologe Peter Bitschene mimt den berühmten Eiszeitjäger "Das große Mammut", der vor mehr als 30 000 Jahren im Gerolsteiner Kylltal Mammuts erlegte. Gekleidet mit Fellumhang (Imitat) und dicker Mütze aus Polarfuchs, "bewaffnet" mit einer großen Keule aus Pappmaché, setzt sich der Geologe zu den Kindern. Vor 30 000 Jahren seien die Mammuts in der Eifel ausgestorben, in Sibirien erst vor 10 000 Jahren. Bitschene erklärt: "Sie kamen von Hillesheim und zogen über das Gerolsteiner Maar, die heutige Lindenstraße hinunter ins Kylltal. Da war nämlich offenes Wasser und ganzjährig Futter." Ein erlegter Mammutbulle habe monatelang einen Stamm ernähren können, da er mehrere Tonnen schwer wurde und eine Schulterhöhe von über vier Metern hatte.Haben Frauen damals Schmuck getragen?

Lisa Bugs ist beeindruckt: "Ich dachte immer, die wären ein bisschen kleiner als Elefanten gewesen." Die Neunjährige ist erst vor kurzem in die Eifel gezogen. Ihr Freund Merlin Ellinger aus Gerolstein-Bewingen hilft ihr mit seinen Ortskenntnissen. Der Achtjährige sagt: "Wenn ich das nächste Mal in die Bewinger Höhlen gehe, denke ich bestimmt an die Mammuts, die auf dem Weg von Hillesheim nach Gerolstein bei uns vorbeigekommen sein müssen." Auch flämische Gäste lauschen ge- bannt den Erzählungen des "Großen Mammuts" über das Leben in der Ur- und Frühgeschichte des Gerolsteiner Landes. Lars Vancauwenbergh (acht Jahre) aus Gent /Belgien resümiert: "Es war schwierig, damals zu leben und überhaupt den Winter zu überleben." Sein sechsjähriger Bruder Scott und Mutter Liesbeth sind begeistert: "Das war ganz große Klasse und hat viel Spaß gemacht." Der Wissensdurst von Janina Leuschen aus Bitburg ist aber noch nicht gestillt. Die Zwölfjährige will wissen, ob die Frauen damals Schmuck getragen haben. Bitschene bejaht: "Die Steinzeitjäger fertigten Schmuck aus Knochen, Harzbrocken (Bernstein) und bunten Steinen." - "Und was für Musik hörten die?" fragt Janina. Das "Große Mammut" erklärt lachend: "In Bayern wurde die älteste Flöte der Menschheit gefunden. Sie soll 35 000 Jahre alt sein und wurde aus einem Knochen geschnitzt. Bestimmt haben die Eiszeitjäger musiziert und gesungen - oder wenigstens gebrummt." Geologe Bitschene ist ebenso wie die Gäste mit der Premiere des neuen Kinderprogramms im Naturkundemuseum zufrieden: "Wir werden derartige Veranstaltungen jetzt öfters machen und die Kinder auch mit in die Höhlen im Gerolsteiner Land nehmen." Die Kinder sollten die Geschichte Gerolsteins im Museum und in den Höhlen erleben. Bitschene meint: "Nur wer die Vergangenheit kennt, ist für Künftiges - Stichwort Klimawechsel - gewappnet."

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