Marvin erobert die Herzen: Menschen spenden mehr als 20 000 Euro

Meisburg · Eine Welle der Hilfsbereitschaft: Um dem behinderten neunjährigen Marvin Würtz aus Meisburg zu helfen, haben Vereine und Privatleute aus der Eifel mehr als 20 000 Euro gespendet. Für das Geld wird ein Aufzug in Marvins Elternhaus eingebaut.

 Marvin Würtz freut sich über die Spenden für seinen Aufzug. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Marvin Würtz freut sich über die Spenden für seinen Aufzug. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Meisburg. Marvin freut sich immer, wenn Besuch kommt. Und seit ein paar Wochen hat er oft Grund zur Freude. Denn gerade in der zurückliegenden Advents- und Weihnachtszeit haben Privatleute und Vereine eine Reihe von Ideen umgesetzt und Aktivitäten zu seinen Gunsten unternommen: Musik gemacht, Plätzchen, Pizza und Flammkuchen gebacken, in Betrieben und Büros oder an Adventsfenstern eine Spendendose rundgehen lassen, Gestricktes und Gebasteltes und Spezialitäten aus der eigenen Küche auf Weihnachtsmärkten angeboten und vieles mehr. Mit dem einzigen Ziel, das Geld für den Aufzug und die dazu erforderlichen Umbaumaßnahmen zusammenzubekommen und Marvin und seinen Eltern Cornelia und Stephan Würtz das Leben zu erleichtern.
Nun bringen etliche die Spenden persönlich nach Meisburg, überreichen Schecks, erzählen von ihren Aktionen, schießen Erinnerungsfotos. Marvin lacht die Besucher an, und manchmal fragt er ungeduldig "Wann kommt denn der Aufzug endlich?"
Marvins Vater Stephan Würtz beantwortet die Frage: "Wir werden ihn innerhalb der nächsten vier Wochen in Auftrag geben."
Für den Bau benötigt die Fachfirma zwölf bis 14 Wochen. Sobald feststeht, wann der Aufzug geliefert wird, beginnen die erforderlichen Umbauten am Haus. Entgegen der ursprünglichen Planung wird der Aufzug nicht in der Diele errichtet, sondern in der danebenliegenden Garage - "um die Kosten im Rahmen zu halten", betont Stephan Würtz. Soll heißen: unter 30 000 statt an die 40 000 Euro. Allein der Aufzug kostet rund 25 000 Euro; für die Umbauten bei der "Garagen-Variante" sind etwa 3000 Euro veranschlagt.
"Es wird höchste Zeit für den Aufzug", sagt Cornelia Würtz, die den inzwischen 36 Kilo wiegenden Marvin - wenn ihr Mann nicht zu Haus ist - mehrmals am Tag die Treppe rauf- und runter trägt. Denn Marvins Zimmer und das Bad sind im ersten Stock.
"Wir wissen gar nicht, wie wir all den Menschen danken sollen, die sich für uns engagieren", sagen Marvins Eltern. Sie seien völlig überwältigt von den vielen Zuwendungen - ob es sich nun um eine kleine Einzelspende oder einen Betrag von mehreren Tausend Euro handelt. Denn inzwischen liegt mit über 20 000 Euro der größte Teil des benötigten Geldes auf dem Spendenkonto. Zudem sind noch Spenden angekündigt aus Aktionen, die noch andauern.
Kontakt: Cornelia und Stephan Würtz, In der Fuchskaul 5, 54570 Meisburg, Telefon 06599/927852. Spendenkonto: Volksbank RheinAhrEifel, Kontonummer 730 80 422, BLZ 577 615 91.
Extra

Hintergrund der mehrfachen Behinderung von Marvin Würtz ist, dass er im April 2002 zusammen mit seiner Zwillingsschwester Celina in der 25. Schwangerschaftswoche - also zu früh - auf die Welt kam und eine Gehirnblutung erlitt. Seither ist Marvin Würtz 24 Mal operiert worden, und jede OP hat ihn in seiner Entwicklung zurückgeworfen. Er sitzt im Rollstuhl. Er besucht die St.-Laurentius-Förderschule in Daun. Seine Schwester ist gesund. bb

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