Wirtschaft Schwarze Zahlen, gute Aussichten

Daun/KELBERG/NÜRBURG · Mehr Arbeitsplätze, mehr Land für den Gewerbepark: Am Nürburgring geht es aufwärts.

Mehr Arbeitsplätze, mehr Land für den Gewerbepark: Am Nürburgring geht es aufwärts.
Foto: dpa/Jens Büttner

 Viele Eifeler fragen sich das nicht erst seit gestern: Was wird aus dem Nürburgring? Der „Ring“ ist weit mehr als nur eine Rennstrecke. Er ist auch Arbeitsplatz, Brötchengeber für viele Menschen in der Vulkaneifel.  Vor wenigen Tagen hat die Geschäftsführung der traditionsreichen Institution ihr Programm für das Jahr 2018 vorgestellt.

Grund genug für den TV-Reporter, nicht nur wegen des sportlichen und Event-Programms in diesem Jahr nachzuhaken,  sondern  mit Nürburgring-Boss Mirco Markfort auch über das wirtschaftliche Potenzial, über die Anziehungskraft  als Standort von Firmen und Unternehmen zu sprechen.

Die Verunsicherung über den Fortbestand einer Institution, die als Wirtschaftsfaktor im Tourismusgewerbe wie als Arbeitgeber ein Schwergewicht in der nördlichen Eifel ist, ist bei den Menschen zwischen Daun und Kelberg seit Jahren präsent. Viele Bewohner leben mit und vom Nürburgring, der seit seiner Insolvenz im Jahre 2012 von einer Negativ-Schlagzeile in die nächste gestolpert ist.

200 Mitarbeiter und bis zu 1200 Aushilfen, je nach anstehendem Event, stehen am Nürburgring momentan entweder ganz oder zeitweise  in Lohn und Brot. Jede Zahl ein Einzel-Schicksal. Jetzt,  nach „wiedergewonnener Konstanz“, so verspricht  der neue Geschäftsführer der  Rennstrecke, soll offensichtlich Schluss sein mit der  Abwärtsspirale.

„Der Nürburgring“, sagte uns Markfort, der seit etwas mehr als einem Jahr neuer Geschäftsführer der Capricorn Nürburgring GmbH ist, habe „seit dem Zeitpunkt seiner Erbauung eine zentrale wirtschaftliche Bedeutung für die ganze Region“ gehabt. Einer Rolle, und der daraus resultierenden Verantwortung, der sich auch die Leitung des Unternehmens bewusst sei. „Die 50 Publikums-Veranstaltungen, die wir dieses Jahr auf und an unserer Rennstrecke haben, sowie die Angebote für Firmen und verschiedene Kundengruppen“ brächten ein großes Potenzial für alle Beteiligten mit sich.

„Fakt ist, dass wir schwarze Zahlen schreiben: Das hilft auch allen Dienstleistungs-Unternehmen sowie den Menschen, die direkt und indirekt davon profitieren.“

Auch der Gewerbepark am Nürburgring „brummt“.  Viele Zuliefererfirmen, vor allem solche mit Bezug zum Motorsport, möchten sich dort niederlassen.   Ein Beispiel dafür ist die „Getspeed Performance GmbH“,  die vor kurzem an der Grenze zur Bundesstraße 257 ihr neues Performance Center eröffnet und  20 neue Arbeitsplätze geschaffen hat. Zur lokalen Unterbringung von Fahrzeugen wird schon neues Areal benötigt.

Mehr als 350 Arbeitsplätze sind im Gewerbepark mittlerweile  entstanden. Erst im vergangenen Jahr hat der Verbandsgemeinderat Kelberg einer Erweiterung der Flächen, die im Bereich der Ortsgemeinde Drees liegen, zugestimmt.  Auch der scheidende Verbandsbürgermeister Karl Häfner hatte immer wieder darauf verwiesen, dass die Menschen rund um Kelberg „mittelfristig Planungssicherheit haben“ und betont: „Alles, was da oben jetzt steht, war ja mal als Strukturmaßnahme gedacht.“

Häfners  im Januar gewählter Nachfolger Johannes Saxler, der ab 1. Juli dieses Jahres den Chefposten im Kelberger Rathaus übernimmt, ist ebenfalls erfreut. Er sagt: „Wir spüren deutlich, dass sich dort oben alles zu stabilisieren scheint und der Ring wieder eine positive Entwicklung nimmt.“

Das zeige sowohl ein Blick auf den prallen Veranstaltungskalender als auch auf die wirtschaftlichen Gegebenheiten.

„Viele Leute aus der Region haben am Ring einen festen Arbeitsplatz, darüberhinaus profitieren etliche von den zahlreichen Minijobs, und auch Schüler, Studenten und Rentner bessern sich etwa als Ticketkontrolleuere oder Parkplatzeinweiser bei den zahlreichen Events ihr Taschengeld auf. Und natürlich profitieren Gastronomen, Einzelhändler, Dienstleister und Handwerksbetriebe massiv von der positiven Entwicklung. Alles  Geld, das in der Region bleibt“, zählt Johannes Saxler auf.

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