Kirche Mittelpunkt einer weitläufigen Gemeinde

Daun · Der Denkmalschutz gibt die Farbe vor: Zurzeit wird die Dacheindeckung der evangelischen Kirche in Daun komplett erneuert, anschließend das Gebäude – mit Ausnahme des Turms – neu angestrichen.

 Die Sanierung der evangelische Kirche in Daun beinhaltet unter ein neues Dach und einen neuen  Anstrich. Foto: Stephan Sartoris

Die Sanierung der evangelische Kirche in Daun beinhaltet unter ein neues Dach und einen neuen Anstrich. Foto: Stephan Sartoris

Foto: TV/Stephan Sartoris

Dass Regenwasser auf die Orgel der evangelischen Kirche tropft und an der Altarwand ein Rinnsal hinunterläuft, hatte Küsterin Conny Koppe vor zwei Jahren als Erste bemerkt. Umgehend wurden Reparaturmaßnahmen am Dach eingeleitet.

„Leider vergeblich“, erinnert sich Kerstin Hoffmann, als sie dem Trierischen Volksfreund die aktuell laufende, schon von Weitem an der Einrüstung erkennbare Sanierung des Kirchendachs erläutert. Der Schiefer sei an vielen Stellen porös gewesen, jede Reparatur nur Flickwerk, räumt sie ein. „Ungewöhnlich, aber nicht zu ändern“, sagt sie mit Blick darauf, dass die Schiefereindeckung erst 60 Jahre alt ist.

   Kerstin Hoffmann ist Ingenieurin  und Inhaberin des Büros Steinbrunn Engineering in der Dauner Borngasse. Von dort sind es nur ein paar Schritte zur Baustelle. Und von dort sind nun durch die geöffneten Bürofenster die Hammerschläge der Mitarbeiter des Dachdeckerbetriebs deutlich zu hören.

Aber nicht nur, dass Kerstin Hoffmann beruflich die Maßnahme begleitet: Sie ist seit 2012 Mitglied des (einschließlich des Pfarrer-Ehepaars Sabine und Frank Meckelburg) mit elf Frauen und Männern besetzten Presbyteriums der evangelischen Kirchengemeinde Daun.

Dieses Gremium hatte im vorigen Jahr den Beschluss gefasst, das Turm- und Kirchendach komplett zu erneuern und - unter Nutzung des Gerüsts - anschließend die Außenwände neu streichen zu lassen. Für den Teil des Turms ist Letzteres nicht notwendig; er hatte erst 2014 einen neuen Anstrich erhalten. „Bei der Farbgestaltung haben wir keine Wahl“, erklärt Kerstin Hoffmann. Der komplette Burgberg sei denkmalgeschützt. „Wird also wieder warmweiß“, sagt sie. Im Oktober soll das Projekt abgeschlossen sein. Die Maßnahme erfolgt in Zusammenarbeit mit Dagmar Quiring, Architektin des evangelischen Kirchenkreises Trier, zu dem die Dauner Gemeinde gehört und der sich auch an der Finanzierung beteiligt.

    Kerstin Hoffmann weist noch auf eine Besonderheit hin: Mit den Arbeiten sei erst Ende Juli aus Rücksicht auf die Brutzeit der Turmfalken begonnen worden.

Gehört doch das Dauner evangelische Gotteshaus (wie auch die katholische St. Nikolaus-Kirche und vormals die inzwischen abgerissene Thomas-Morus-Kirche) zu den Kirchen bundesweit, an denen die Brutplätze bedrohter Vogelarten von den örtlichen Mitgliedern des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) gesichert werden (der TV berichtete).    Warum es sich besonders lohnt, eine vermutlich recht hohe Summe (den Betrag möchte Kerstin Hoffmann nicht nennen) zu investieren?

 Markante Gebäude auf dem Dauner Burgberg: die derzeit eingerüstete evangelische Kirche und das Hotel Kurfürstliches Amtshaus.

Markante Gebäude auf dem Dauner Burgberg: die derzeit eingerüstete evangelische Kirche und das Hotel Kurfürstliches Amtshaus.

Foto: TV/Stephan Sartoris

„Die heutige Kirchengemeinde Daun hat ihre Wurzeln im frühen 19. Jahrhundert auf der Burg zu Daun und ist somit die Gemeinde mit der ältesten Tradition in der Südeifel“, zitiert Kerstin Hoffmann aus der Chronik von Erhard Schuffenhauer (siehe Hintergrund). „Und obwohl die Gemeinde mit 2600 Mitgliedern besonders weitläufig ist, sind die Gottesdienste gut besucht“, sagt Kerstin Hoffmann – „sonntags ist die Kirche voll.“

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