Mosaiksteine der Erde

DAUN/NEW YORK. Als Chri-stoph Bangert 2006 anlässlich der Kulturkreis-Initiative "Dauner Jungs international" Bilder zeigte und über Fotojournalismus sprach, war sein Buch "Travel Notes" zum Drucken in Hongkong. Nun ist das Buch fertig. Der Fotograf ist auf Heimatbesuch und stellt das Buch und seine neuen Projekte vor.

 Der Dauner Christoph Bangert hat ein Buch über eine abenteuerliche Reise mit seinem Landrover herausgegeben. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Der Dauner Christoph Bangert hat ein Buch über eine abenteuerliche Reise mit seinem Landrover herausgegeben. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

"Ich glaube, dass viele Leute von einer solchen Reise träumen", sagt Christoph Bangert, als er von dem guten Start des Buchs berichtet. Die Freude über das Werk, in dem auf besondere Weise und mit eigenwilligen Mitteln Bildband, Tagebuch und Reportage kombiniert sind, steht dem (fast) 29-Jährigen auf seine eigene, zurückhaltende Weise im Gesicht geschrieben. Stolz? "Ja, schon ein bisschen", sagt er. "I made it. I'm happy and proud - Ich hab's geschafft. Ich bin glücklich und stolz", so heißt es in der Eintragung am Ende der Reise, die er fast auf den Tag genau vor fünf Jahren begann und die ihn während eines halben Jahres auf einer Strecke von 22 177 Meilen durch zwei Kontinente und über die Grenzen von 14 Ländern von Buenos Aires nach New York führte. Kamera und Notizblock stets griffbereit

Christoph Bangert war allein im Landrover unterwegs und hatte die Kamera und den Notizblock immer griffbereit. Nun findet sich vieles von dem, was er gesehen, fotografiert, notiert und aufbewahrt hat, in dem Buch "Travel Notes". Starke Fotos spielen die Hauptrolle und geben einen Eindruck von den Menschen und Landschaften unterwegs. Dazu die Tagebuchnotizen, die Systematisches wie Ort, Tag und Tachostand enthalten, die den Zustand des Fahrzeugs, der Straßen, der Hotels und Cafés dokumentieren, die auch vom Wechselbad der Gefühle des Autors sprechen und vom Wechsel der Lektüre: ein Landrover-Reparaturhandbuch statt Hesse und Heine. Das Flugticket von Dortmund nach Buenos Aires, der an die Familie in Daun adressierte Briefumschlag, die ausländische Banknote, die persönliche Checkliste, die Visitenkarte der Landrover-Vertretung in Dallas/Texas ergänzen wie Mosaiksteine das Bild einer Reise, "die mehr als einmal hätte zu Ende sein können". "Den Plan, ein Buch zu machen, fasste ich schon während der Fahrt", erinnert sich Christoph Bangert. Die Realisierung sollte noch Jahre dauern. Jetzt ist es in einer Auflage von 1700 Stück ("recht viel für ein visuelles Buch") auf dem Markt und "in New York und in Daun und überhaupt weltweit" zu haben. In den Jahren 2005 und 2006 war Christoph Bangert im Auftrag der "New York Times" insgesamt neun Monate im Irak. Von dieser Zeit handelt das nächste Buchprojekt mit dem Titel "Iraq, the Space Between". Die Fotos stammen von Bangert, die Texte von einem amerikanischen Journalisten. Der Vertrag mit dem Verlag ist gemacht, im Herbst soll es erscheinen. Und auch die nächste Reise steht schon fest. Im April bricht Christoph Bangert von Daun aus nach Kapstadt/Südafrika auf. Mit dem Landrover. Mit der Kamera. Mit dem Notizblock. Und mit dem Plan, über die Etappen des mehr als 22 000 Meilen weiten Wegs wieder ein Buch zu machen. "Travel Notes - 22 Thousand Miles Across the Americas" (englische Ausgabe) von Christoph Bangert, Powerhouse Cultural Entertainment Books, 173 Seiten, 30 Euro.

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