Neue Diskussion um Wohnmobilstellplatz
Die Stadt Daun nimmt einen neuen Anlauf, sich für einen Standort für einen Wohnmobilstellplatz zu entscheiden. Derzeit beraten die Fraktionen, aber auch die Bürger sind aufgerufen, sich zu beteiligen.
Daun. Die Lösung für ein altes Problem schien im Herbst vergangenen Jahres gefunden worden zu sein: In Daun gibt es nach vielen Jahren vergeblicher Suche einen Standort für einen Wohnmobilstellplatz. Die Mehrheit des Bauausschusses der Stadt hatte entschieden: Erste Wahl ist das Areal unterhalb des Wehrbüschstadions (Teil des Parkplatzes der Förderschule).
Auf der Fläche, die der Stadt gehört, könnten zunächst sieben Stellplätze mit einer automatischen Versorgungsstation entstehen. Dieser Vorschlag stieß in der Öffentlichkeit auf wenig Gegenliebe. So kritisierte die Eifelverein-Ortsgruppe Daun, dass Stellplätze für Wohnmobile an dieser "sensiblen Stelle nur störend und befremdlich wirken".
Wohnmobilisten sind zahlungskräftige Klientel
Zuvor waren bereits zahlreiche Standorte rund um die Stadt wie zum Beispiel am Hotzendrees oder am Bahnhof untersucht und deren Vor- und Nachteile bewertet worden.
Warum braucht die Stadt überhaupt solche Stellplätze? Daun - beispielsweise auch gegenüber Gerolstein - hinterher mit einem Serviceangebot für die in den vergangenen Jahren stetig gestiegene Zahl der Wohnmobilisten. Diese Zielgruppe wird als zahlungskräftige Klientel in den Fremdenverkehrsorten geschätzt, dementsprechend gibt es auch in vielen Gemeinden auf die speziellen Bedürfnisse dieser Gäste eingerichtete Stellplätze.
Stadtbürgermeister ruft zu Bürgerbeteiligung auf
Wann aber nun auch die Kreisstadt einen solchen Platz bekommt und vor allem wo, ist wieder offen.
Denn noch vor Jahresende wurde der Ausschuss-Beschluss wieder gekippt - alles auf Anfang.
Die Bauabteilung der Verbandsgemeindeverwaltung bekam den Auftrag, alle bisher diskutierten Standorte mit ihren Stärken und Schwächen aufzulisten und eine Bewertung vorzunehmen.
Diese Auswertung liegt nun den Stadtratsfraktionen vor, die darüber beraten und bis zur kommenden Bauausschuss-Sitzung Mitte Februar Stellung nehmen sollen.
Aber nicht nur die Ratsmitglieder sollen sich mit dem Thema beschäftigen, sondern auch die Bürger. Laut Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen ist "noch nichts entschieden. Deshalb wäre es mir wichtig, aus der Bevölkerung Rückmeldungen zu bekommen, die dann in eine Entscheidung über einen Standort einfließen können."
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Mögliche Wohnmobilstellplätze in Daun Neun Standorte sind anhand von zwölf Bewertungskriterien untersucht worden. Dazu zählen beispielsweise die Anfahrbarkeit, die Größe, die Sicherheit, die Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie, das Umfeld und - in Daun besonders wichtig - die Verfügbarkeit der Flächen. Von 0 bis drei Punkten sind jeweils vergeben worden, 36 Punkte konnten maximal erreicht worden. Das Ergebnis (siehe Grafik): Nur vier Standorte haben mehr als 20 Punkte bekommen: Rosenberg 1 und 2 (am Stadion), Hotzendrees (an der Umgehungsstraße in der Nähe der Eselsbrücke) und Pützborn (auf dem Gelände der früheren Baufirma Meerfeld). Im Mittelfeld liegen die Standorte Liesertal (in der Nähe des Sandplatzes des TuS Daun), Bahnhof und Dronkehof (Feriendorf am Kreuzberg). Auf nur knapp über zehn Punkte kommen die Standorte Alte Darscheider Straße (an der Bahnstrecke) und Mehrener Straße (am Viadukt in Daun, hinter der Tankstelle).
