Neue Optik für alten Weiler

Mückeln · Zwischen dem Sprinker Hof und der Sprinker Mühle hat es einmal eine kleine Siedlung gegeben. Nicht mehr als vier Häuser gehörten dem Weiler Schutzalf an. 1882 starb der letzte Bewohner, die Siedlung geriet in Vergessenheit. Nun weist eine neue Erinnerungsstätte auf längt vergangene Zeiten hin.

 Pfarrer Carsten Rupp tauft bei der Messe zur Einweihung der Erinnerungsstätte für Schutzalf auch den drei Monate jungen Lenny Steffes. TV-Foto: Helmut Gassen

Pfarrer Carsten Rupp tauft bei der Messe zur Einweihung der Erinnerungsstätte für Schutzalf auch den drei Monate jungen Lenny Steffes. TV-Foto: Helmut Gassen

Mückeln. Schutzalf heißt der kleine Weiler, der einst idyllisch im Alfbachtal lag. Lediglich drei oder vier Häuser und eine Kapelle samt Bruderwohnung gehörten dem kleinen Örtchen an. Von 1545 bis 1882 hatten dort Menschen gewohnt. Dann verstarb der Letzte. Von all dem blieb nichts zurück, außer ein paar Steinen und einem Fundament, was wahrscheinlich von der Kapelle stammt. Jetzt wurde an dieser Stelle eine Erinnerungsstätte eingerichtet.
Kirchenglocke hängt in Mückeln


Von der Kirche blieb bis heute die Glocke erhalten. Die hängt nämlich seit über 100 Jahren in der Filialkirche von Mückeln und erinnert an vergangene Zeiten. Der kleine Weiler ist jedoch nie vergessen worden: Vielen älteren Bürgern von Mückeln ist er noch fest im Gedächtnis. Was lag da näher, als dauerhaft an Schutzalf zu erinnern? Zuerst war nur von einer Hinweistafel die Rede, doch immer mehr wurde der Ruf nach einer wirklichen Erinnerungsstätte laut und dieser Gedanke wurde nun nach 20 Jahren Wirklichkeit. Im Mittelpunkt der Erinnerungsstätte steht ein neun Meter hoher Glockenturm aus den heimischen Materialien Eiche und Schiefer. Kunstschmiedemeister Gerd Steffes hat das Kunstwerk entworfen.
Zur Information über das untergegangene Dorf Schutzalf gibt es noch eine Tafel in drei Sprachen. "Die Erinnerungsstätte ist etwas ganz großartiges und ein weiterer Baustein unsere Region touristisch weiter zu entwickeln", meint Ortsbürgermeister Erwin Steffes. Mit einer Messe, zu der auch Prozessionen aus Mückeln und Strohn kamen, wurde die Erinnerungsstätte in Gegenwart von rund 200 Bürgerinnen und Bürgern eingeweiht. Einer der sich in späteren Zeiten immer an diesen Tag erinnert wird, ist der dreimonatige Lenny Steffes, der von Pfarrer Carsten Rupp in der Messe getauft wurde.
Die Gemeinde hatte das Grundstück für die Erinnerungsstätte gekauft und Erwin Steffes und etliche Freiwillige jeden Alters haben die Erinnerungsstätte in viel Arbeit ehrenamtlich angelegt und errichtet. "Diese Erinnerungsstätte ist ein Stück Historie, hat viel Bedeutung für die Region und ist ein Zeugnis für das Geschichtsbewusstsein der Mückelner Bürgerinnen und Bürger", sagt Ortsbürgermeister Erwin Steffes. HG

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