Oberelz steht Modell für andere kleine Gemeinden

Oberelz · Modelldorf Oberelz: 27 Bürger setzen sich mit ihrem Dorf auseinander und wollen Beispiel werden für andere Dörfer vergleichbarer Größe. Der kleine Ort im Elzbachtal (120 Einwohner) soll attraktiver werden und vor allem auch junge Menschen, Familien und Gäste anziehen.

Oberelz. "Das Potenzial der Ortsgemeinde sind seine Bürgerinnen und Bürger und die Lage des Dorfes im wunderschönen Elzbachtal", sagt Diplom-Architektin und Dorfplanerin Rosemarie Bitzigeio. Gleichwohl weiß sie um die Probleme des kleinen Ortes: in Oberelz gibt es 61 Wohngebäude, davon stehen heute 6 Wohngebäude leer, weitere 12 Wohngebäude werden als potenziell leer eingestuft, das heißt sie werden vielleicht in den nächsten 15 Jahren leerstehen. Dazu gibt es viele leerstehende ehemalige Scheunen und Ökonomiegebäude.
Oberelz ist seit dem Herbst 2012 Modelldorf im Leaderprojekt "DIE Chance für das Dorf" (der TV berichtete). Als eines von 59 Dörfern vergleichbarer Größe will Oberelz Antwort geben auf die Frage "Quo vadis, Oberelz?" Es hat schon Strategien ausgearbeitet, die auch die anderen Dörfer übernehmen, anwenden und ausprobieren können.
Die erste Strategie ist eine Leere-Häuser-Tour, die im Rahmen der Kirmes stattfindet. Am Samstag, 8. Juni, ab 14 Uhr wird sich das Dorf in der Ortsmitte präsentieren. Dabei gehen die Oberelzer offensiv mit ihren Problemen, sprich mit ihren Leerständen um: Bei diesem Dorffest werden alle leerstehenden Gebäude in Fotos präsentiert. Thema: "Oberelz früher und heute". Es wird ein Dorf-Film gezeigt, und es gibt Ideen, wie sich Ortsbild und Dorfmitte verändern könnten. Denn die nächste Offensive ist schon in Arbeit: "Landschaft statt Leerstand". Auch das DIE-Projekt und die Ergebnisse der anderen Modelldörfer Alflen, Gerolstein-Büscheich und Betteldorf werden vorgestellt. red/bb
Extra

Kirmes in Oberelz Samstag, 9. Juni: 14 Uhr, Projektpräsentation "Die Chance für Oberelz", Leere-Häuser-Tour; 15 Uhr Kartoffelwaffeln, Kaffee und Kuchen; 20 Uhr gemütliches Beisammensein. Sonntag, 9. Juni: 10 Uhr Frühschoppen; 14 Uhr Kaffee und Kuchen. Montag, 10. Juni: 10 Uhr Frühschoppen; Feiern bis in den Abend. redExtra

Die Chance für das Dorf ist ein 2011 gestartetes Projekt zur Förderung der Dorfinnenentwicklung in 125 Dörfern der Verbandsgemeinden (VG) Daun, Gerolstein, Kelberg und Ulmen. Modelldörfer sind Oberelz, Betteldorf, Büscheich und Alflen. Das Projekt kostet 351 000 Euro. 163 000 Euro davon übernimmt die EU, den Rest tragen die Verbandsgemeinden. red

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