Paradebeispiel Gerolstein

GEROLSTEIN. Auch beim dritten Bürgerforum, bei der die Bewohner des Gerolsteiner Landes eigene Zukunftsvorschläge unterbreiten konnten, war die Resonanz gut. 70 Besucher kamen, die bereits gebildeten Arbeitskreise zogen Bilanz und stellten neue Ideen vor.

42 Bürger sind derzeit in sieben Arbeitskreisen (AK) aktiv. Diese Gruppen sind aus der regionalen Marketinginitiative entstanden. 2001 war die erste Zukunftswerkstatt" im Rondell. Heinz Prinz vom Büro Econ Consult, das das erste Konzept erarbeitete, ist begeistert: "Wir haben vergangenes Jahr bundesweit 18 Stadtmarketing-Konzepte erstellt, aber nur vier sind ehrenamtlich weitergelaufen. Ich erwähne das Gerolsteiner Land stets als Paradebeispiel. Trommeln sie weiter!"Norbert Worm vom AK Eifeler Bauern- und Frischmarkt zeigte auf: "In den nächsten Tagen besuchen wir zwei weitere Anbieter." Er versprach: "Es kommen noch mehr, und der Markt läuft den Winter komplett durch."Mechthild Sonnen, AK Kultur und Brauchtum, sowie Hans-Peter Böffgen, AK Kneipennacht, stellten ihre Projekte vor. Rolf-Dieter Arndt, AK Erscheinungsbild, Ordnung und Sauberkeit in Gerolstein, hatte viele Positiv- und Negativbeispiele. Die Fotos, die er zeigte, sorgten für Erstaunen. Sein Fazit: "Nach einem gemeinsamen Treffen hat die städtische Kolonne eine andere Sicht bekommen. Einige Dinge wurden schon beseitigt." Beispielsweise die Schmierereien am Trafokasten am Kyllweg. Anderes Thema des AK: die großflächige Werbung mit Schildern und Flaggen entlang der Sarresdorfer Straße. Arndt hatte die momentane Kulisse fotografiert, anschließend retuschiert und alle Werbeträger entlang der Straße an die Häuserfronten zurück gesetzt - simple Sache mit verblüffendem Ergebnis. Arndt meinte: "Wir sollten die Straße und die Kreisel wirken lassen. Außerdem würde so wieder der touristisch wertvolle Blick auf die Naturräume Auberg und Munterley frei."Appell, "sehr intensive" Werbung einzudämmen

Eine so genannte Gestaltungssatzung, wie sie in Bad Neuenahr oder Bad Münstereifel gilt, hätte die "sehr intensive" Werbung verhindern können. Jetzt sei eine Neugestaltung nur in Einzelgesprächen zu klären. Trotzdem schlägt der AK vor, eine Gestaltungssatzung auszuarbeiten, um die Werbung grundsätzlich regeln zu können. Die Aktionen "Frühjahrsputz" und "Blumenschmuck in der Innenstadt" wertete Arndt als gelungen.Zuhörerin Anne-Claire Assion meinte: "Die Sauberkeit hat sich etwas verbessert, aber da wäre noch mehr möglich."Gottfried Niesen aus Gees zweifelte: "Es gibt viele gute Ideen, aber die Umsetzung erscheint mir fraglich." Bürgermeister Matthias Pauly forderte das "rechte Maß an Geduld und Ungeduld". Er will den "Vorsprung nutzen, den Gerolstein gegenüber den umliegenden Mittelzentren wegen der bereits sehr intensiv agierenden Arbeitskreise hat". Er sagte: "Wir müssen das Schicksal forcieren, damit wir schneller und kreativer sind als die anderen."Außerdem müsse der Bogen in die Dörfer der Verbandsgemeinde gespannt bleiben. Pauly wünscht sich weitere Arbeitskreise: "Ich könnte mir einen AK für die Belange der Senioren oder einen AK historischer Park Gerolsteiner Land vorstellen."Ob das vierte Bürgerforum "Gero aktiv" im kommenden Jahr vielleicht sogar zwei Mal stattfindet, ist noch unklar. Allerdings weiß TW-Chef Hans-Peter Böffgen, welcher AK beim nächsten Treffen im Mittelpunkt stehen wird. Böffgen: "Das Beschilderungskonzept und das Leitbild unserer Verbandsgemeinde werden die Schwerpunkte sein."Über die Ergebnisse des Arbeitskreises "Leerstände, Stadtentwicklung und -management" berichten wir ausführlich in den nächsten Tagen. Wer Lust hat, bei "Gero Aktiv" mitzumachen, wird gebeten, sich bei Mechthild Sonnen unter Telefon 06591/13184 zu melden.

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