Pfarreiengemeinschaft Gillenfeld sieht Chance im Zusammenschluss

Die Pfarreiengemeinschaft Gillenfeld war eine der ersten, die den "Strukturplan 2020" im Bistum Trier umsetzte. Angesichts von Priester- sowie Gläubigenmangel sieht der Plan vor, die Zahl der pastoralen Einheiten im Bistum Trier deutlich zu verringern.

Gillenfeld. (red) Ohne offene Kommunikation erklären Vertreter der Pfarreiengemeinschaft Gillenfeld, hätte die Zusammenführung der acht Pfarreien nicht funktioniert. "Es ist ganz wichtig, dass die Leute wissen, dass sie nicht übergangen werden", sagt Kaplan Jochen Kohr.

In Gillenfeld erfolgte der Zusammenschluss Schritt für Schritt: Seit fast 40 Jahren sind Gillenfeld und Strohn bereits zusammen - 1999 kam Brockscheid dazu und fünf Jahre später Strotzbüsch. Auch Darscheid und Demerath waren bereits verbunden, als sich 2004 Mehren und Schalkenmehren anschlossen. Dann starb der Pfarrer dieser vier Pfarreien - einen Nachfolger sollten sie nicht erhalten - und 2007 entstand eine große Pfarreiengemeinschaft. "Die Vereinigung ist aus der Not geboren", sagt Kaplan Kohr. "Aber ich habe den Eindruck, dass daraus eine Tugend geworden ist. Ich nehme ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl wahr."

Gemeindereferent Stefan Becker sieht vier Phasen der Zusammenführung: "In der ersten Phase gab es Angst und Verunsicherung - etwa die Befürchtung, dass es weniger Messen gebe. Dann kam die Sortierung, mit der wir Sicherheit schaffen wollten." In dieser Phase begann die Erstellung eines gemeinsamen Pfarrbriefes. Eine gemeinsame pastorale Arbeit entwickelte sich in der zweiten Phase - von der Firmvorbereitung bis zu den Messdienerfahrten. Nach der dritten Phase, der "äußeren Beruhigung", konnte die vierte Phase beginnen, die Becker den "gemeinsamen Aufbruch" nennt. Dabei nahm die Pfarreiengemeinschaft auch die Hilfe einer Gemeindeberatung in Anspruch.

Seither gibt es in Gillenfeld gemeinsame Aktionen, wie Picknickwanderungen oder Glaubensgespräche. Aber auch die Initiativen in den einzelnen Dörfern bleiben weiterhin wichtig. "Das Leben kann nur in den Dörfern laufen", sagt Rupp. "Die Leute müssen auch verstehen, dass sie der Kirche ein Gesicht vor Ort geben". Und genau darin sieht Rupp auch die große Chance der Zusammenlegung: "Heute sind die Leute nicht mehr versorgt, sondern müssen sich selbst auf den Weg machen, ihr Christsein zu leben."

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