Pilotprojekt Papiertonne

Der Kreis hat Abfallentsorgungs-Aufträge in einer Größenordnung von etwa 7,5 Millionen Euro vergeben. Gebührenerhöhungen wird es nicht geben.

Daun. Weichenstellung für die nächsten fünf Jahre: In seiner jüngsten Sitzung hat der zuständige Werkausschuss des Kreistags Vulkaneifel für die Abfallwirtschaft verschiedene Aufträge vergeben. Das wurde notwendig, nachdem ein früherer Vertragspartner, die Firma CED Eifelland-Entsorgung (Tochter von CED Chemnitz), im Herbst vergangenen Jahres in die Insolvenz gegangen war. Die Folge: Anfang November blieben in rund 50 Orten im Kreis die Rest- und Biomülltonnen ungeleert. Der Vertrag des Kreises mit der Chemnitzer Firma war 2003 auf zehn Jahre geschlossen worden, wurde aber, nachdem die entsprechende Dienstleistung nicht mehr erbracht wurde, aufgelöst. In die Bresche sprang die Firma Remondis (Bitburg), die nun auch weiter für die Entsorgung von Rest-, Bio- und Sperrmüll im Kreis Vulkaneifel verantwortlich sein wird. Den Auftrag für das Einsammeln und Verwerten von Altpapier wurde an die Firma Sita Kommunalservice West GmbH mit Sitz in Euskirchen vergeben. Die Entsorgung von gefährlichen Abfällen aus privaten Haushalten übernimmt die Firma Bellersheim Abfallwirtschaft (Neitersen), die Verwertung und Entsorgung von Sperrmüll die Firma Knettenbrech & Gurdulic (Wiesbaden). Insgesamt wurden damit Aufträge für die kommenden fünf Jahre in einer Größenordnung von rund 7,5 Millionen Euro vergeben. "Sehr zufrieden" mit der Ausschreibung sind der verantwortliche Dezernent Berthold Schmitz und der Leiter des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft, Reinhard Adrian. "Auf jedes Los gab es mindestens sechs Bieter", berichten die beiden. Bedenken, dass unter den neuen Partnern "Wackelkandidaten" sein könnten, haben Schmitz und Adrian nicht: "Alle sind potente Marktteilnehmer mit einem guten Ruf." Positiv für die Bürger des Kreises: Laut Schmitz und Adrian haben die Ausschreibungsergebnisse gezeigt, dass Gebührenerhöhungen derzeit nicht notwendig sind.Außerdem wurde in der Werkausschuss-Sitzung beschlossen, dass in Daun und Gerolstein noch in diesem Jahr auf freiwilliger Basis versuchsweise eine separate Altpapiertonne eingeführt werden soll. Hintergrund dieser Entscheidung ist der gestiegene Altpapier-Preis. Waren die Kommunen früher praktisch konkurrenzlos auf diesem Markt, mischen mittlerweile private Anbieter kräftig mit im Altpapier-Geschäft. Laut Schmitz war - im Gegensatz zum Nachbarkreis Bernkastel-Wittlich - im Kreis Vulkaneifel noch kein Konkurrent aktiv. Wann die Papiertonnen in den beiden Städten aufgestellt werden, steht jedoch noch nicht fest. Zunächst werden die Dauner und Gerolsteiner vom Eigenbetrieb Abfallwirtschaft informiert und können entscheiden, ob sie mitmachen oder nicht.

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