Prädikat lockt Wanderer an

Ein Zertifikat soll für Hotels und Gaststätten, die Wanderer beherbergen, Mindestanforderungen festlegen. Bei Betrieben und Wanderern stößt es zunehmend auf Akzeptanz, Hoteliers berichten von guter Resonanz. Auch Betriebe rund um Daun werben künftig verstärkt mit dieser Auszeichnung.

 Der Eifelsteig ist bei Wanderern sehr beliebt: Das wagten damals bei der Eröffnung des Wanderwegs im April 2009 selbst die Wegepaten, die dieses Foto in Daun zeigt, kaum zu hoffen. TV-Foto: Archiv/Josef Schmitz

Der Eifelsteig ist bei Wanderern sehr beliebt: Das wagten damals bei der Eröffnung des Wanderwegs im April 2009 selbst die Wegepaten, die dieses Foto in Daun zeigt, kaum zu hoffen. TV-Foto: Archiv/Josef Schmitz

Daun/Prüm. Uschi Regh ist vom Prädikat "Wanderbares Deutschland" begeistert. "Für die Betriebe ist es Werbung, und der Gast weiß, was er erwarten kann," sagt die Pressereferentin der Eifel Tourismus GmbH in Prüm. In der gesamten Eifel sind bisher 90 Betriebe mit diesem Qualitätsstandard zertifiziert, davon allein 80 im vergangenen Jahr. Damit ist die Eifel laut Regh führend in Deutschland: "Mit dieser Steigerung sind wir von Null unter die Top Ten aufgestiegen."

Sie kann allerdings nicht herausfiltern, wie viele dieser Zertifizierungen mit dem 2009 eröffneten Eifelsteig zusammenhängen. In Daun samt seiner Ortsteile findet der Wanderer bereits sieben Betriebe mit dem Zertifikat. Thomas Räthlein, Leiter der Touristinformation Daun, ist darüber hocherfreut. Er sagt: "Natürlich freuen wir uns, dass immer mehr Betriebe die Chance erkennen und sich optimal auf ihre Kunden einstellen. Denn das spricht sich ganz schnell bei ihnen, in diesem Fall den Wanderern, herum, und eine bessere Werbung gibt es nicht." Oftmals gehe es bei der Zertifizierung nur noch um Kleinigkeiten, die im Angebot fehlten, wie etwa einen Abstellplatz für die Wanderschuhe. "Doch das macht dann eben den Unterschied aus", sagt Räthlein.

Weiter im Süden scheint das noch nicht so gut zu laufen. Wer auf der Internetseite www.wanderbares-deutschland.de unter "Eifel-Übernachtungsbetriebe" sucht, findet in Wittlich und Wittlich-Land lediglich das Landhotel Littcher Hof in Großlittgen. Eine Nachfrage bei weiteren Hoteliers ergab, dass einige Unternehmer das Prädikat gar nicht kennen.

Andere sehen die Eifel Tourismus und alles, was damit zusammenhängt, kritisch und bezweifeln den Werbewert. "Was da verlangt wird, biete ich doch schon alles, dafür brauche ich mich nicht zertifizieren zu lassen", äußerte ein Gastronom. Tobias Stadtfeld vom Hotel Heidsmühle in Manderscheid freut sich hingegen über das Zertifikat: "Es hat uns einen deutlichen Zuwachs an Wanderern gebracht." Allerdings kann er nicht sicher beurteilen, inwieweit die Zunahme auf die Auszeichnung oder auf den Eifelsteig zurückzuführen ist.

Am Saar-Hunsrück-Steig, der 2007 eröffnet wurde, wächst die Zahl der zertifizierten Betriebe. Das stellt Achim Laub, verantwortlich für die Vermarktung des Fernwanderwegs von Mettlach oder Trier nach Idar-Oberstein, fest. Anfang 2009 waren es 19 Betriebe, nun sind es 56, die entlang des Steigs mit der Auszeichnung werben. Extra Prädikat Wanderbares Deutschland Das Prädikat Wanderbares Deutschland wird verliehen vom Deutschen Wanderverband, der damit bundesweite Standards setzen will. Mit der Auszeichnung sollen besonders wanderfreundliche Unterkünfte und Gastronomiebetriebe hervorgehoben werden. Die Betriebe müssen 23 Kernkriterien zum Erhalt des Titels Wanderbares Deutschland erfüllen. Dazu gehören beispielsweise Gepäcktransport, regionale Gerichte auf der Speisekarte und ein Lunchpaket für die Wanderung, aber auch kleine Dinge wie Fußschalen für schmutzige Schuhe und eine Infotafel zum Aushängen des aktuellen Wetterberichts. (cst)

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