Projekt in der Warteschleife

2008 gab es kein Geld aus Mainz, nun steht der zweite Anlauf an: Noch ist offen, ob für 2011 Geld aus Mainz für die Finanzierung der Ortsumgehung des Dauner Stadtteils Steinborn bereitgestellt wird. Kosten soll das Vorhaben rund 2,5 Millionen Euro.

Daun-Steinborn. Hermann Gehrmann hat im vergangenen Jahr als neuer Ortsvorsteher des Dauner Stadtteils Steinborn einen "Dauerbrenner" geerbt: die Ortsumgehung, mit der man sich im Dorf schon seit Jahrzehnten beschäftigt.

Durch Steinborn führt der schnellste Weg von Daun nach Gerolstein (und umgekehrt), und auch viele Lastwagen fahren durch den Ort, obwohl es teilweise sehr eng ist. Einst war eine große Lösung im Gespräch: eine Umfahrung von Steinborn über Neunkirchen nach Pützborn.

Aber diese Möglichkeit ist schon länger vom Tisch; für eine Variante, die derzeitige Situation zu verändern, besteht hingegen schon seit 2007 Baurecht. Rund 500 Meter Straße wären neu zu bauen: vom Ortseingang Steinborn bis zur Kreisstraße 11, die dann - zu einer Landesstraße aufgestuft - bis zur Bundesstraße 421 (Antennenfeld an der Dauner Kaserne) ausgebaut würde. Die Kosten sind vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein auf rund 2,5 Millionen Euro beziffert worden.

Ortsvorsteher Gehrmann: Steinborner sind sich einig



Die Hoffnungen, das Projekt werde ins Landesstraßenbauprogramm 2009/2010 aufgenommen und damit die Finanzierung gesichert, erfüllten sich nicht.

Deshalb startete der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun, Werner Klöckner (CDU), im Frühjahr einen neuen Anlauf und legte Verkehrsminister Hendrik Hering (SPD) mit Blick auf das Straßenbauprogramm 2011 das Projekt "noch einmal ganz besonders ans Herz".

Hering antwortete, dass eine "Mittelbereitstellung für die Ortsumgehung für das anstehende Landesstraßenbauprogramm vorgemerkt ist", eine verbindliche Zusage gab er aber nicht und verwies auf die Beratungen des Haushalts für 2011, in denen über das Programm entschieden werde. "Dass eine Umgehung erforderlich ist, darin sind sich die Steinborner grundsätzlich einig", erklärt Hermann Gehrmann. Juristisch sei die Sache klar, Baurecht liege vor, und der Stadtrat habe sich für die Umgehung ausgesprochen, erklärt der Ortsvorsteher.

Seine Forderung: bei der Landesregierung die Finanzierung des baureifen Projekts zu sichern, damit "endlich Fakten geschaffen werden können". Allerdings sind die vom Land bereitgestellten Mittel für Neubauprojekte begrenzt. Für 2011 sind es nach Auskunft des rheinland-pfälzischen Verkehrsministeriums 12,6 Millionen Euro (2010: 11,8 Millionen).

Der Großteil der Summe ist allerdings bereits verplant, denn bereits laufende Vorhaben müssen weiter finanziert werden.

Eine Prognose, ob die Finanzierung für die Ortsumgehung im zweiten Anlauf gesichert wird, will Gehrmann nicht abgeben. Aber: "Die Hoffnung stirbt zuletzt."

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