Pützborner möchten endlich schön feiern können

Daun-Pützborn · Im jahrelangen Gezerre um dem Bau eines neuen beziehungsweise die Sanierung des bestehenden Gemeindehauses in Daun-Pützborn könnte heute eine Vorentscheidung fallen: Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Daun berät über Umbau und Generalsanierung des alten und heruntergekommenen Baus in der Dorfmitte.

 Ortsvorsteher Johann Strunk ist das marode, kleine und nur schwer zugängliche Gemeindehaus in Pützborn ebenso leid wie vielen Bürgern. TV-Foto: Mario Hübner

Ortsvorsteher Johann Strunk ist das marode, kleine und nur schwer zugängliche Gemeindehaus in Pützborn ebenso leid wie vielen Bürgern. TV-Foto: Mario Hübner

Foto: Mario Hübner (mh) ("TV-Upload H?bner"

Daun-Pützborn. "Es muss jetzt endlich was passieren. Die Bürger haben kein Verständnis mehr für die bestehende Situation." Mit diesen Worten spielt Johann Strunk, Ortsvorsteher von Dauns größtem und einem der ertragstärksten Stadtteile, auf das jahrelange und bislang erfolglose Gezerre um den Bau eines neuen beziehungsweise die Sanierung des aus den 50er Jahren stammenden Gemeindehauses in Daun-Pützborn an.
Nachdem vor rund 20 Jahren Pläne einer Erweiterung des Hauses scheiterten, tat sich viele Jahre nichts. 2010 wurde dann die Idee verfolgt, das alte und marode Gebäude abzustoßen und dafür die ehemalige Wäscherei im Gewerbegebiet zu einem Gemeindehaus umzubauen. Dafür und für die Generalsanierung des bestehenden Bürgerhauses wurden für viel Geld Umbaupläne in Auftrag gegegen. Die im Ort favorisierte Wäscherei-Variante musste letztlich aber fallen gelassen werden, da das Land als maßgeblicher Zuschussgeber Nein sagt. "Da wir ein bestehendes Gebäude haben, wurde sich geweigert, in ein weiteres zu investieren", berichtet Strunk. Also wurde wieder auf die Variante in der Ortsmitte umgeschwenkt - und ein neuer Planungsauftrag vergeben. Dieser soll noch im September im zuständigen Planungsausschuss und in der nächsten Stadtratssitzung vorgestellt werden. Und am heutigen Donnerstag soll in öffentlicher Sitzung (ab 17 Uhr im Rathaus in Daun) über den finanziellen Rahmen gesprochen und vorentschieden werden, ob das Vorhaben in den 2017er Etat der Stadt aufgenommen wird. Die letztliche Entscheidung fällt aber der Stadtrat.
"Ich hoffe auf ein positives Votum und einen Baustart 2017. Wir haben jetzt ja erneut zweieinhalb Jahre verloren", sagt der Ortsvorsteher.
Mit dem Umbau sollen mehrere Dinge erreicht werden. Es sollen wieder mehr Familienfeste im Gemeindehaus gefeiert werden, das inzwischen immer öfter gemieden wird. "Weil es klein und heruntergekommen ist, nur eine veraltete Miniküche hat, ältere Leute die vielen Treppen überhaupt nicht mehr steigen können, und man sich für die Toiletten einfach nur noch schämen kann", listet Strunk auf.
Hinzu kommt, dass das Haus nicht gedämmt ist und mit einer Nachtspeicherheizung beheizt wird. Die Folgen: 3000 Euro Stromkosten im Jahr und ein Saal, der doch nie so richtig warm wird.
Die Pläne sehen laut Strunk eine energetische Generalsanierung und den Anbau eines Aufzugschachts. Durch den freiwerdenden Platz des bisherigen Treppenhauses würde der Saal um 12 auf 86 Quadratmeter wachsen. Und da auch die bislang im Erdgeschoss untergebrachte Feuerwehr in ein eigenes Gebäude umziehen soll, wäre dort Platz für einen weiteren, gut 30 Quadratmeter großen Veranstaltungsraum. "Der könnte für die Jugend und eventuell einen noch einzurichtenden regelmäßigen Stammtisch genutzt werden", schmiedet der Ortsvorsteher bereits Pläne. Denn nicht zuletzt wegen der Misere ums Bürgerhaus hat die Dorfgemeinschaft nach Strunks Ansicht in den vergangenen Jahren gelitten. So aber, glaubt er, "wird da wieder Schwung reinkommen".
Mehr will er vor der offiziellen Präsentation nicht zu den Plänen sagen, besonders nicht zu den Kosten. Laut TV-Informationen sollen die aber bei mehr als 600 000 Euro liegen.
Strunk sagt dazu lediglich: "Wir sind mit 1059 Einwohnern Dauns größter Stadtteil und mit unseren 25 Gewerbetreibenden neben Rengen der größte Zahler der Stadt. Aber wir haben mit Abstand das älteste und schäbigste Gemeindehaus. Das kann einfach nicht sein." red

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