Rasende Holländer, qualmende Reifen und das Mantaloch

Die Premiere im vergangenen Jahr war ein großer Erfolg. Rund 28 000 Motorsport-Fans aus ganz Deutschland und den angrenzenden Nachbarländern verfolgten die Eifel-Rallye. Vom Deutschen Motorsport Bund (DMSB) wurde die Veranstaltung als bester Meisterschaftslauf der Saison 2002 ausgezeichnet. "Was jetzt noch kommt, ist Kleinkram. Ein paar Anfragen, ein bisschen Korrespondenz. Die Hauptarbeit ist getan." Karl Fries, Rallye-Leiter des Laufes zur Deutschen Meisterschaft in der Eifel, macht gut eine Woche vor dem Start der nächsten Eifel-Rallye am kommenden Donnerstagabend einen gelassenen Eindruck. Kein Wunder, denn die Vorarbeit fing schon an, als die Absperrgitter des Laufs 2002 noch nicht alle weg geräumt waren. Motorsportclubs arbeiten zusammen

Wie schon in den vergangenen Jahren haben sich die Motorsportclubs aus Daun, Oberehe, Kempenich, Brohltal, Altenkirchen und Ulmen zu einer Veranstaltergemeinschaft zusammengeschlossen. "Allein kann man das gar nicht schaffen, das ist eine Gemeinschaftsaufgabe, bei der jeder sein Spezialgebiet hat", erklärt Fries. Aber nicht nur auf seine Kollegen aus den anderen Motorsportclubs, sondern auch auf die Helfer aus Daun und Umgebung, die bei Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz, Technischem Hilfswerk oder anderen Hilfsorganisationen tätig sind, können sich die Motorsportler verlassen. "Insgesamt haben wir 490 Sportwarte für alle Wertungsprüfungen zur Verfügung. 30 Feuerwehren aus der Vulkaneifel sorgen in Zusammenarbeit mit der Polizei für die verkehrsgerechte Absperrung am Freitag und Samstag nächster Woche", zählt der Rallye-Leiter die Liste der Helfer auf. Falls doch etwas passiert, stehen 15 Ärzte und Krankenwagen bereit. Als Dank an die ehrenamtlichen Helfer wird es als kleines Zubrot einen Geldbetrag für die Mannschaftskasse geben. Neben dem Lauf zur Deutschen Rallye-Meisterschaft zählt die Eifel-Rallye in diesem Jahr auch als Lauf zur Niederländischen Meisterschaft. "Damit ist die Veranstaltung internationaler geworden. Aus sieben Nationen sind Fahrer vertreten", sagt Peter Schlömer, Vorsitzender des MSC Daun. "Die Holländer sind bekanntermaßen alle Rallye-verrückt. Die werden hier in Scharen einfallen", ist sich Fries sicher. Was zur Folge hat, dass von Donnerstag bis Sonntag nächster Woche von Manderscheid bis Hillesheim, von Gerolstein bis Ulmen kaum noch Betten in den Hotels oder Pensionen zu bekommen ist (siehe Hintergrund). 16 Wertungsprüfungen (153 Kilometer) und eine Gesamtstreckenlänge von 477 Kilometern liegen vor den Rennfahrern. Im Unterschied zum vergangenen Jahr wird die Rallye in diesem Jahr am Freitag und am Samstag gefahren. "Durch die Renntage Samstag und Sonntag vor einem Jahr kam die soziale Komponente etwas zu kurz. Die Teilnehmer konnten damals am Samstag nicht feiern, weil sie am darauf folgenden Tag noch ein Rennen fahren mussten. Das ist diesmal anders", erklärt Rennleiter Fries. Servicepark auf dem Flugplatz Senheld

Es gibt noch weitere Änderungen: Die Rallye macht auch in Wittlich Station, wo die Fahrzeuge auf dem Parkplatz der Oberstadt bestaunt werden können. Außerdem wird der Servicepunkt Daun, der letztes Jahr bei der Firma Dura war, in diesem Jahr auf den Flugplatz Senheld verlegt, wo die Fans sich den Service anschauen können. Spannend dürfte es für die Zuschauer an vielen Wertungspunkten zugehen. Die Wertungsprüfungen "Risselberg" und "Hilgerath" beinhalten spektakuläre Ortsdurchfahrten durch Niederstadtfeld und Sarmersbach oder das "Mantaloch" bei Heyroth. Rallye hautnah erleben kann man auch beim "Shakedown" in Waldkönigen. Rund 100 000 Euro wird die Rallye die Organisatoren kosten. Dieser Betrag wird hauptsächlich durch Startgelder und Sponsoren finanziert. Neben großen Automobil- und Zubehörfirmen gehört dazu vor allem der Hauptsponsor ADAC-Mittelrhein. Internet: www.eifel-rallye.de

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