Rettung des Gillenfelder Hofs nicht in Sicht

Wie geht es nach dem 31. Dezember weiter im Hotel Gillenfelder Hof? Diese Frage ist weiter unbeantwortet. Die niederländische Sandton-Hotelkette beendet dann ihr Engagement in der Vulkaneifel, wer das Haus weiterbetreiben könnte, ist derzeit noch offen.

 Zukunft unklar: Der derzeitige Pächter des Gillenfelder Hofs hat zum 31. Dezember gekündigt. Foto: Ortsgemeinde Gillenfeld

Zukunft unklar: Der derzeitige Pächter des Gillenfelder Hofs hat zum 31. Dezember gekündigt. Foto: Ortsgemeinde Gillenfeld

Gillenfeld. Unsichere Zeiten haben die Beschäftigten des Gillenfelder Hofs seit der Eröffnung vor zwölf Jahren oft erlebt. Auch in diesen Tagen herrscht wieder Ungewissheit über die Zukunft des 80-Betten-Hauses. Dabei hatte das Jahr gut begonnen, als nach einem Insolvenzverfahren ein neuer Betreiber für das Hotel einstieg: die Sandton-Hotelgruppe, die bis dahin nur in den Niederlanden und Belgien aktiv war. Sie pachtete das Haus von der zum Bankhaus Lampe KG (Bielefeld/Düsseldorf) gehörenden Tetrarch AG, die das Hotel 2008 für rund 1,2 Millionen Euro ersteigert hatte.

Ein 20-Jahres-Pachtvertrag wurde unterschrieben, die Arbeit in Gillenfeld sei langfristig gesichert, versicherte im Februar Norbert de Wolf, Geschäftsführer von Sandton Deutschland. Sogar das ZDF begleitete die ersten Monate unter neuer Führung und berichtete darüber, wie "das Hotel aus dem Dornröschenschlaf erwacht". Doch vor gut zwei Monaten kündigte die Sandton-Gruppe ihren Ausstieg zum 31. Dezember an. Hintergründe sind nicht bekannt; weder Sandton noch das Bankhaus Lampe haben sich zu Details geäußert.

Auch zum aktuellen Stand gibt es aus der Zentrale in Düsseldorf keinerlei Auskünfte. So ist offen, ob es Verhandlungen mit möglichen neuen Betreibern gegeben hat oder ob die Bank beabsichtigt, nach dem Ausstieg von Sandton den Hotelbetrieb weiterzufinanzieren, wenn keine Übernahmeregelung gefunden wird. "Wir werden uns derzeit zu diesem Themenkomplex nicht äußern", heißt es aus dem Bankhaus Lampe.

Dass sich hinter den Kulissen aber etwas tut, berichtet Werner Klöckner, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Daun. Bei ihm habe sich ein Interessent gemeldet, mit dem die Bank Kontakt aufgenommen habe. Mit einem weiteren habe er selbst Gespräche geführt. Konkretes sei aber noch nicht zu vermelden. Klöckner hofft wie die Gillenfelder Ortsbürgermeisterin Heike Hermes, dass ein nahtloser Übergang vom Sandton-Management auf einen neuen Betreiber gelingt. Allerdings ist es für Klöckner "kein Beinbruch, wenn es nicht direkt klappt. Vorrangig ist, dass eine nachhaltige Lösung gefunden wird."

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