Sammelband zum "Tatort Eifel" wächst um zwei Verbrechen in Daun

Daun · Zwei Schreibtischtäter in der Kreisstadt: Elke Pistor und Guido M. Breuer haben in Daun für ihre Geschichten im Sammelband "Tatort Eifel" recherchiert. Das Buch erscheint im September beim Krimifestival.

Daun. Autor Guido M. Breuer muss die Wanderschuhe anziehen, um mit Unterstützung des Eifelvereins und von Alois Mayer möglichst finstere Tatorte in der Umgebung von Daun zu finden. Elke Pistor geht die Suche entspannter an: Ihr stehen im Hotel Dorint alle Türen offen. Bis auf eine, die in ihrer Kurzgeschichte TV-Leser Josef Lorse öffnen wird. Dafür braucht seine Rollenfigur nicht den Beruf zu wechseln: Lorse ist Schlossermeister.Tatort Eifel

Das Hotel liegt versteckt im Grafenwald bei Daun, die Außenanlagen mit den Ferienhäusern erstrecken sich bis zum Waldrand - der Fußweg bis zum Haupthaus auf dem Hügel kann je nach Lage der Appartements bis zu zehn Minuten lang sein. Eine kleine Welt, wie Feriengäste sie lieben. Krimiautoren aber auch: "Eine sehr schöne Lage", lacht Elke Pistor. "Die Atmosphäre hier hat mich sofort inspiriert, und wir haben einen tollen Tatort gefunden." In einem der Ferienhäuser wird Schauriges geschehen. "Wer die Geschichte liest und dort übernachtet, wird in Zukunft nachts die Terrassentür abschließen." Hotelmanager Jürgen Jablonowski hat nichts dagegen, dass es ausgerechnet in seinem Haus kriminell wird. "Wir sind zwar kein Krimihotel, aber die Eifel ist Krimiland, und alle Angebote, die in diese Richtung zielen, werden von den Gästen gut angenommen." Eine Kurzgeschichte, in der das Hotel eine Rolle spielt, kann er sich als Gastgeschenk vorstellen: "So bleiben wir unseren Kunden in Erinnerung."Auch dem Schriftsteller Guido M. Breuer wird einiges im Gedächtnis bleiben. Er wurde im Zuge der gemeinsamen Aktion des KBV und des TV vom Eifelverein Daun eingeladen. Der Autor aus der Nordeifel nahm dank fachkundiger Führung von Alois Mayer die Umgebung von Daun unter die Lupe. "Das Totenmaar, das alte Kappellchen auf dem Kampbüchel, die Sternwarte - ich habe viele tolle Orte gesehen, die in der Geschichte eine Rolle spielen könnten", sagt Breuer. Ein Konflikt zwischen Naturschützern und der Industrie, der tödlich ausgeht, wird ein Eckpfeiler der Handlung sein. Idee kommt im Hotel

Breuer, der seine Eifelkrimis um die ermittelnden Senioren der Residenz Burgblick stets mit einem Augenzwinkern versieht, stieß morgens im Hotel auf eine weitere Idee: "Ich bin kurz nach dem Aufstehen nur knapp an einem Hexenschuss vorbeigeschrammt", berichtet er. "Da schoss mir der Gedanke durch den Kopf, einen Kriminalkommissar einzusetzen, der den Fall wegen seiner Rückenschmerzen vom Hotelbett aus löst." Dank moderner Kommunikationstechnik sei das auch in der Eifel möglich. "Dazu könnte ich Landrat Onnertz als begeisterten Flieger einbauen. Mittels einer Webcam an einem Segelflugzeug kann der Ermittler die Gegend ideal überwachen, auch wenn er ,Rücken\' hat". Alois Mayer freut die Zusammenarbeit mit Breuer und das Interesse der Krimi-Touristen an der Eifel. "Genau das ist ja auch die Intention des Eifelvereins", sagt er. "Je mehr Menschen sich für die Eifel und ihre Geschichtebegeistern, umso besser." now

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort