Infrastruktur Sanierung mit Hindernissen

Brockscheid/Gillenfeld · Die Kreistraße 18 zwischen Gillenfeld und Brockscheid ist bereits seit August gesperrt. Grund für die Verkehrsbehinderung ist die Sanierung der Brücke, die über die A 1 führt. Allerdings dauern die Bauarbeiten viel länger als ursprünglich geplant. Das schlägt sich auch in den Kosten nieder.

 Die über die A1 führende Brücke bei Brockscheid soll saniert werden.

Die über die A1 führende Brücke bei Brockscheid soll saniert werden.

Foto: Klaus Kimmling

So hätte sich das wohl niemand vorgestellt. Eigentlich hätte die Brücke auf der Kreisstraße 18 (K 18) zwischen Brockscheid und Gillenfeld schon wieder befahrbar sein sollen, mit der Sanierung war im August vergangenen Jahres begonnen worden (der TV berichtete).

Gut zwei Monate Bauzeit waren veranschlagt worden, aber die Sperrung gibt es immer noch. „Und es wird auch noch länger dauern“, sagt Winfried Valerius von der Autobahnmeisterei in Wittlich. Grund für die Verzögerung ist, dass die ursprüngliche Planung nicht umgesetzt werden konnte. Denn die 50 Jahre alte Brücke hält heutigen Vorschriften bei weitem nicht stand.

Bauaufseherin Maike Herrig erzählt, dass die Überführung vor 30 Jahren schon einmal saniert und für standfest befunden worden sei. Das Ganze „ist aber nach heutigen Gesichtspunkten und derzeitigem Verkehrsaufkommen nicht mehr so machbar“. Und das betrifft vor allem die Brückenkappen, zu deutsch: die Beton-Gehwege an beiden Seiten der Brücke. „Die mussten abgerissen werden und konnten nicht einfach, wie ursprünglich vorgesehen, nur neu beschichtet werde“, sagt Valerius. Das hatte ein Gutachten eines Prüfingenieurs ergeben, der die Standfestigkeit der Kappen damit in Frage gesteltt hatte.

Zudem sei ein großes Betonfundament an einem der Widerlager, also an der Stelle, wo die Brücke sich wieder mit der K18 verbindet, gefunden worden. „Wo das herkommt wissen wir nicht, es gibt keine Pläne der Brücke aus früheren Zeiten“, erklärt Valerius.

Somit passten die neuen Baupläne überhaupt nicht mehr zum Zustand des Bauwerks und mussten ein weiteres Mal erstellt sowie die Statik erneut berechnet werden. Bis zur Genehmigung war also schon einige Zeit vergangen.

Der Wintereinbruch, schlechtes Wetter sowie andauernde Regelfälle machen dem Baufortschritt derweil ebenso einen Strich durch die Rechnung.

Doch wann genau soll die Strecke wieder befahrbar sein? „Als Enddatum ist der 31. März vorgesehen“, sagt Maike Herrig. Allerdings wirft die Bauaufseherin direkt ein: „Ich würde mal lieber bis Ende April sagen.“

Dass sich nun die ursprünglichen Kosten von 300 000 Euro auch nicht mehr halten lassen, scheint klar zu sein. Eine genaue Zahl kann Valerius jedoch nicht nennen, „aber es wird mindestens das Doppelte sein“. Wie bisher soll der Bund davon 90 Prozent übernehmen und der Kreis den restlichen Betrag.

Weitere Sanierungen von Brücken im Vulkaneifelkreis sind derzeit nicht in Sicht. Allerdings befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft eine weitere marode Überquerung: Die Brücke an der L 16 von Eckfeld kommend in Richtung Manderscheid, die über die Autobahn führt, ist laut Valerius bald fällig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort