Schulen in Wallenborn und Üdersdorf bleiben

Daun · Die Grundschule Niederstadtfeld wird am Ende des Schuljahrs 2010/2011 aufgelöst. Bestehen bleiben die Schulstandorte Wallenborn-Salm und Üdersdorf. Das hat der Rat der Verbandsgemeinde Daun mit großer Mehrheit beschlossen.

Die Tage des Schulstandorts Niederstadtfeld sind gezählt: Fest steht schon länger, dass mit der - beantragten - Einrichtung der Realschule plus in Daun zum Schuljahr 2011/2012 die dortige Hauptschule aufgelöst wird. Seit gestern steht fest, dass auch die Grundschule (GS) Niederstadtfeld am Ende des Schuljahrs 2010/2011 aufgelöst wird. Das hat der Rat der Verbandsgemeinde Daun am Freitag mit einer Gegenstimme beschlossen.

Intensive Beschäftigung mit der Standortfrage



Angesichts des "dramatischen Einbruchs bei den Schülerzahlen" (Bürgermeister Werner Klöckner, CDU) mussten sich die VG-Verwaltung und der -Rat mit der Zukunft der Grundschullandschaft beschäftigen. Dies geschah in mehrere Sitzungen des Schulträgerausschusses der VG, Besichtungen der Standorte Wallenborn-Salm, Üdersdorf und Niederstadtfeld sowie einer Elternversammlung (der TV berichtete). Beschlossen wurde nun:

Die GS Niederstadtfeld wird am Ende des Schuljahrs 2010/2011 aufgelöst. Die Schüler aus dem Einzugsbereich der GS gehen dann in die GS Üdersdorf. Die 18 Schüler des derzeitigen 1. Schuljahrs sollen in der GS Üdersdorf im Schuljahr 2011/2012 eine eigenständige 3. Klasse bilden. Die Schüler des derzeitigen 2. Schuljahrs sollen dann in die 4. Klasse der GS Üdersdorf integriert werden. Geprüft werden soll, ob die vier im Sommer in Niederstadtfeld einzuschulenden Kinder bereits im nächsten Schuljahr in die 1. Klasse in Üdersdorf gehen können.

Die GS Wallenborn/Salm soll mit beiden Standorten so bestehen bleiben, so lange drei Klassen gebildet werden können. Sollten die Aufsichtsbehörde oder die Schulleitung angesichts der Problematik der Unterbringung einer einzelnen Klasse an einem Standort für die Unterbringung von drei Klassen in Wallenborn entscheiden, soll die VG eventuelle notwendige, vorübergehende räumliche Veränderungen auch finanziell unterstützen. Sind nur noch zwei Klassen möglich, sollen diese allein in Wallenborn unterrichtet werden.

Einige der Fraktionssprecher machten deutlich, dass eine Entscheidung gefällt werden musste, die "uns nicht leicht gefallen ist, aber wir konnten auch nicht jeden Wunsch erfüllen" (Thomas Klassmann, CDU). Hans-Walter Schmitt (SPD) sprach von einer Entscheidung "zwischen Pest und Cholera", während Peter Trim (Wählergruppe Hölscher) sagte: "Aus unserer Sicht wird nicht eine Schule geschlossen, sondern zwei Schulen bleiben erhalten." Lediglich SPD-Ratsmitglied Rita Spies aus Niederstadtfeld stimmte gegen die Auflösung der Schule: "Ich hätte mir einen zentralen Schulstandort für den Hinterbüsch in Niederstadtfeld gewünscht."

Meinung

Unvermeidliche Entscheidung

Schmerzhaft für Niederstadtfeld, aber unvermeidlich: Es war abzusehen, dass bei der Entscheidung über die Schullandschaft im Hinterbüsch nicht alle Gewinner sein konnten. Die Schülerzahlen rechtfertigen den Erhalt aller Standorte schlicht nicht mehr. Die Entscheidung des VG-Rats ist ein weiterer Vorgeschmack auf die Folgen des demografischen Wandels, der oft genug noch als theoretisch wahrgenommen wird, aber längst praktische Auswirkungen - siehe im konkreten Fall den Hinterbüsch - hat. Andere Entscheidungen werden folgen, und viele davon werden unpopuläre sein. s.sartoris@volksfreund.de

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