Straßenbauer sehnen sich nach dem Frühjahr

Warten auf den Start der Bausaison: Derzeit sind beim Landesbetrieb Mobilität Gerolstein und den Baufirmen der Region noch Geduld gefragt. Sie hoffen, so schnell wie möglich loslegen zu können, denn es gibt einiges zu tun in den Eifelkreisen.

 In diesem Jahr werden Bagger auf vielen Baustellen in der Eifel gebraucht. Nicht nur neue Projekte stehen an, es müssen noch zahlreiche Vorhaben zu Ende gebracht werden, die im vergangenen Jahr wegen des Wintereinbruchs gestoppt wurden. TV-Foto: Nora John

In diesem Jahr werden Bagger auf vielen Baustellen in der Eifel gebraucht. Nicht nur neue Projekte stehen an, es müssen noch zahlreiche Vorhaben zu Ende gebracht werden, die im vergangenen Jahr wegen des Wintereinbruchs gestoppt wurden. TV-Foto: Nora John

Daun/Bitburg. Wenn wie in dieser Woche wieder blauer Himmel und Temperaturen im Plus-Bereich einen Hauch von Frühling vermitteln, sehnen auch die Mitarbeiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Gerolstein ein schnelles Ende des Winters herbei. Nicht nur, um mit der Beseitigung der Winterschäden und der Umsetzung der Vorhaben für das laufende Jahr beginnen zu können, sondern auch mit Blick auf "Altlasten".

Autofahrer müssen große Umwege in Kauf nehmen



Im Herbst wurden noch zahlreiche Bauvorhaben gestartet, aber davon konnten einige nicht mehr abgeschlossen werden, denn der Wintereinbruch Ende November machte allen Zeitplänen einen Strich durch die Rechnung. Zum Leidwesen der Autofahrer, die beispielsweise große Umwege in Kauf nehmen müssen, wenn sie von Daun nach Kelberg wollen. Der direkte Weg ist ihnen seit dem Herbst versperrt, denn die Bauarbeiten auf dem Teilstück der Landesstraße 46 zwischen Daun-Rengen bis Nerdlen, die vor Weihnachten beendet sein sollten, ruhen seit gut zwei Monaten.

"Es gibt einen großen Überhang aus dem vergangenen Jahr mit einem Investitionsvolumen von gut zehn Millionen Euro", berichtet LBM-Leiter Harald Enders. Auch wenn Sonne und milde Temperaturen Begehrlichkeiten wecken bei den Autofahrern, schnelle Abhilfe kann ihnen Enders nicht versprechen. "Es gibt ja keine Garantie, dass der Winter vorbei ist, und es gilt die Faustregel: Gebaut werden kann, wenn der Frost aus dem Boden ist. Wir stehen jedenfalls in den Startlöchern, und das gilt auch für die Baufirmen. Sobald das Wetter es zulässt, geht es los."

Der LBM plant in diesem Jahr Investitionen von rund 28 Millionen Euro in die Erhaltung von Bundes-, Landes- und Kreisstraßen in seinem Zuständigkeitsbereich, den Kreisen Bitburg-Prüm und Vulkaneifel. Rund zehn Millionen entfallen auf die Bundesstraßen, weitere neun bis zehn Millionen auf die Landesstraßen, hinzu kommen Investitionen in Kreisstraßen (rund fünf Millionen Euro in Bitburg-Prüm, rund drei Millionen in der Vulkaneifel).

"Die Gesamtsumme entspricht dem hohen Niveau der vergangenen Jahre. So belief sie sich 2010 auf rund 26 Millionen Euro, hinzu kamen noch rund acht Millionen Euro für die A 1", bilanziert Enders. Das geplante Investitionsvolumen sei eine "zuverlässige Perspektive für die Bauwirtschaft in diesem Jahr". Ingesamt werden in diesem Jahr rund 50 neue Baumaßnahmen in Angriff genommen. In trockenen Tüchern sind aber längst nicht alle. Der LBM-Chef Enders verweist auf das "Gesetz der Straßenbauer": "Wer kein Baurecht hat, bekommt auch kein Geld, und auch nur dann, wenn noch genügend Geld übrig ist."

Einer der dicksten Brocken auf der 2011er Vorhabenliste des LBM im Eifelkreis Bitburg-Prüm ist der Beginn des Ausbaus der B 410 zwischen Daleiden und Dasburg. Mit dem ersten Teilstück von rund zwei Kilometern Länge soll im Frühjahr begonnen werden; die Kosten werden auf rund 1,5 Millionen Euro geschätzt. Ähnlich viel wird voraussichtlich der Ausbau der B 265 bei Knaufs-pesch kosten. Bei den Landesstraßen steht der Ausbau der L 24 zwischen Zendscheid und St. Thomas an. Kostenschätzung: rund 1,35 Millionen Euro, die Ausschreibung des Vorhabens steht kurz bevor. Weitere rund 1,2 Millionen Euro werden fällig für die Sanierung der Umgehung Rittersdorf.

Im Kreis Vulkaneifel ist in diesem Jahr der zweite Bauabschnitt der Ortsdurchfahrt Mehren (B 421) vorgesehen. Priorität hat allerdings der Ausbau des Teilstücks der L 16 vom Ortsausgang von Schalkenmehren bis zur L 64. Vorgesehen ist auch, in diesem Jahr mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt Daun-Pützborn (B 257) zu beginnen. Rund zehn Millionen werden in diesem Jahr in den Bau der A 1 investiert. Ab Oktober soll das derzeit letzte in Bau befindliche Teilstück zwischen den Anschlussstellen Gerolstein und Kelberg für den Verkehr freigegeben werden. Danach ist erst einmal Schluss, denn für die weiteren Etappen bis zum derzeitigen Autobahnende in Nordrhein-Westfalen gibt es kein Baurecht.

Gebaut wird in diesem Jahr weiter an der B 51. Nach Auskunft des zuständigen LBM Trier entsteht auch zwischen der ehemaligen K-29-Anschlussstelle (Meckel/Idenheim) und dem Helenenberg eine Überholspur. Baubeginn ist voraussichtlich im Mai.EXTRA

Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) mit Sitz in Gerolstein ist zuständig für das Netz der Bundes-, Landes- und Kreisstraßen in den Kreisen Bitburg-Prüm und Vulkaneifel. Fast 2500 Kilometer Straßen betreuen die rund 300 Mitarbeiter in Gerolstein und in den acht Straßenmeistereien. Zuständig ist der LBM auch für den Bau der A 1 im Landkreis Vulkaneifel. (sts)

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