Tatort Eifel: Eine Lobby für die Opfer

Daun · Das Krimi-Festival Tatort Eifel startet am Freitag. Dann dreht sich vieles um erfundene Krimis. Die Veranstalter denken aber auch an die realen Fälle, bei denen Menschen an Körper und Seele verletzt werden. Ihnen hilft die Opferschutzorganisation Weißer Ring. Beim Festival wird es drei von Tatort Eifel und dem Trierischen Volksfreund unterstützte Veranstaltungen geben.

 Doppelporträts nennt der Düsseldorfer Fotograf Michael Jaeger seine spezielle Art Menschen zu fotografieren. Im Rahmen von Tatort Eifel stellt er seine Kunst der Opferschutzorganisation Weißer Ring zur Verfügung. Hier posieren die Autoren Ralf Kramp und Jacques Berndorf für die Aktion. TV-Foto: Alwin Ixfeld

Doppelporträts nennt der Düsseldorfer Fotograf Michael Jaeger seine spezielle Art Menschen zu fotografieren. Im Rahmen von Tatort Eifel stellt er seine Kunst der Opferschutzorganisation Weißer Ring zur Verfügung. Hier posieren die Autoren Ralf Kramp und Jacques Berndorf für die Aktion. TV-Foto: Alwin Ixfeld

Daun. "Ein Schuss, zwei Treffer", so beschreibt der Düsseldorfer Fotograf Michael Jaeger sein Projekt der Doppelporträts. Zwei Menschen werden auf einem Bild so dargestellt, als seien sie eine ineinander übergehende Figur. Maximilian Schell, Veronica Ferres, Dieter Pfaff oder Iris Berben und viele andere bekannte Gesichter haben bereits ein ganzes Buch von Doppelporträts gefüllt. Aber Michael Jaeger fotografiert weiter auf seine ganz spezielle Art.

Spezielle Art der Fotografie: Auch bei Tatort Eifel ist er dabei. Dann können sich ganz normale Besucher von Jaeger ablichten lassen. Seine Arbeit stellt der Düsseldorfer Fotograf dem Weißen Ring zur Verfügung: "Die zehn Euro pro Bild gehen komplett an den Weißen Ring", sagt Jaeger. "Für uns, als Festival Tatort Eifel, ist es wichtig, auch den Opfern eine Lobby zu verschaffen", erklärt Festivalleiter Heinz-Peter Hoffmann, der sich freut, dass er dabei vom Trierischen Volksfreund unterstützt wird. Bei drei Veranstaltungen soll durch die Fotoaktion auf die Arbeit des Weißen Rings aufmerksam gemacht werden. Beim Eröffnungskonzert mit Axel Prahl und dem Inselorchester (13. September) im Gerolsteiner Lokschuppen, bei der Lesung von Andrea Sawatzki und Christian Berkel im Augustiner Kloster Hillesheim (14. September) und bei der Abendgala zum Abschluss im Dauner Forum (21. September) wird es jeweils eine Foto-Ecke geben für die Doppelporträts.
"Wir hoffen natürlich auf möglichst viele Besucher an unserem Stand" erklärt Nikolaus Wurm.

Auf Spenden angewiesen: Er ist als Außenstellenleiter des Weißen Rings zuständig für den Vulkaneifelkreis und den Eifelkreis Bitburg-Prüm. Die Opferschutz-Organisation arbeitet ehrenamtlich, ist daher auf Spenden angewiesen. Das Geld, das bei der Fotoaktion zusammenkommt, werde für Kriminalitätsopfer in den beiden Kreisen eingesetzt. Es seien vor allem die Opfer von Sexualstraftaten und Gewaltdelikten, die derzeit von den zehn Ehrenamtlichen in den Eifelkreisen betreut würden, erklärt Wurm.
Die Helfer gehen mit zu Behörden, unterstützen beim Umzug in andere Wohnungen oder sorgen für rechtliche Beratung. "Diese Aktion des Weißen Rings ist nur zu loben, vor allem, weil der Fotograf Michael Jaeger so hochwertige Arbeit leistet", betont Ralf Kramp, Verleger und Autor. Er hat sich gemeinsam mit Eifelkrimi-Autor Jacques Berndorf im Doppelporträt von Jaeger ablichten lassen, als Werbung für die Fotoaktion. "Das ist einfach toll für alle Leute, die etwas miteinander zu tun haben", lobt Autor Berndorf die Doppelporträts.
Hinweise zum Programm von Tatort Eifel gibt es unter www.tatort-eifel.de und auf der Seite 24 "Nicht verpassen!"
Mehr Informationen zu den Doppelporträts bietet die Seite des Fotografen michael-jaeger.netExtra

Tatort Eifel entstand auf Initiative von Bestseller-Krimiautor Jacques Berndorf alias Michael Preute und Heinz-Peter Hoffmann von der Kreisverwaltung Vulkaneifel. Die Premiere war für den Herbst 2001 geplant, wurde aber wegen des 11. September auf das Frühjahr 2002 verschoben. Das Festival gibt es alle zwei Jahre, finanziert wird es (mit Etat von gut 300 000 Euro) vom Land (ein Drittel), Sponsoren (ebenfalls ein Drittel) sowie dem Kartenverkauf und einem Anteil des Kreises. sts

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