Trumpfkarte Baurecht

Für die seit vielen Jahren diskutierte Umgehung Steinborn besteht seit Mitte des Jahres Baurecht. Nun wollen CDU und SPD beim Land erreichen, dass so schnell wie möglich Geld für die Realisierung des Vorhabens bereitgestellt wird.

Daun-Steinborn. Ein langer Atem ist vor allem bei Straßenbauprojekten unverzichtbar, denn von der Idee bis zur Realisierung vergehen oft genug Jahre. Das gilt auch für die Ortsumgehung Daun-Steinborn, die seit fast zehn Jahren (zeitweilig sehr kontrovers) diskutiert wird. Seit Mitte des Jahres sind aber Fakten geschaffen: Nach Mitteilung des Leiters des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Gerolstein, Harald Enders, liegt seit Juli Baurecht vor. Gegen den im August 2006 erlassenen Planfeststellungsbeschluss habe es noch eine Klage eines Bürgers aus Steinborn gegeben, diese sei aber abgewiesen worden und der Kläger habe auf eine Berufung verzichtet, berichtete der LBM-Chef im Rahmen einer Informationsveranstaltung der CDU-Kreistagsfraktion im Dauner Stadtteil. Die Umgehung, für die es nun Baurecht gibt, ist die "kleine Lösung", die große Variante hatte einst eine Umfahrung von Steinborn über Neunkirchen nach Pützborn vorgesehen. Große Lösung ist schon lange vom Tisch

"Diese große Lösung wäre kaum zu realisieren gewesen, weil sie richtig teuer und ein großer Eingriff geworden wäre", erklärte Enders. Nun aber seien nur rund 500 Meter neu zu bauen: Vom Ortseingang Steinborn bis zur Kreisstraße 11, die dann - zu einer Landesstraße aufgestuft - bis zur Bundesstraße 410 (Antennenfeld) auf sechs Meter Breite ausgebaut werde. Für den Doppelhaushalt 2007/2008 des Landes stand für das Projekt kein Geld zur Verfügung, da es noch kein Baurecht gab. "Diese Haupthürde ist genommen, und dass es nun Baurecht gibt, ist eine echte Trumpfkarte, wenn es darum geht, bei der Aufstellung des Doppelhaushalts 2009/2010 die erforderlichen Mittel genehmigt zu bekommen", sage Enders, der die Gesamtkosten für das Vorhaben auf 2,5 Millionen Euro bezifferte. Dass das Projekt in das Straßenbauprogramm 2009/2010 aufgenommen werden soll, dafür macht sich eine "Große Koalition" stark. Die SPD-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Haushalts- und Finanzausschusses des Landtags, Astrid Schmitt, erklärte, auch wenn die Haushaltslage des Landes noch schwierig sei, habe sie Verkehrsminister Hendrik Hering (SPD) um Unterstützung bei der Umsetzung des Vorhabens gebeten. Auch die CDU-Kreistagsfraktion hat den nächsten Doppelhaushalt im Blick, will aber möglichst schon früher das Projekt in Angriff nehmen lassen. Sie sprach sich bei ihrer Versammlung dafür aus, das Land aufzufordern, eventuell freiwerdende Gelder zugunsten Steinborns umzuschichten. Zumindest der Ausbau der K 11 in Richtung Antennenfeld solle frühzeitig in Angriff genommen werden, um nicht noch mehr Zeit verstreichen zu lassen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort