Uersfeld hat den Dorfcheck bestens bestanden: Varieté Saalü nimmt den kleinen Ort unter die Lupe
Uersfeld · Uersfeld ist liebevoll, hat Humor und hat definitiv Zukunft. Das ist das Ergebnis des Dorf-TÜVs der etwas anderen Art. Das Dorf-Varietés "Saalü", ein Heimatprojekt des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Bildung und Kultur sowie des Gemeinde- und Städtebundes, hat Uersfeld richtig unter die Lupe genommen - zur Freude der mehr als 250 Zuschauer im Bürgersaal.
So brechend war der Uersfelder Bürgersaal schon lange nicht mehr: Das Heimatvarieté "Saalü" machte es möglich, dass sich 250 Bürger aus Uersfeld und den Nachbargemeinden köstlich über einen Dorfcheck der anderen Art amüsierten. Ortsbürgermeister Andreas Daniels, der seit gefühlten ewigen Zeiten schon an der Spitze des Ortes steht, im Politikercheck, das versprach schon mal Spaß.
"Jetzt schwetzen mir platt", so seine Devise im Gespräch mit den Dorfinspektoren und er erzählte, wie er auf ehelichen Pfaden Ortsbürgermeister wurde, und was dem Ort auf den Nägeln brennt, und er hatte sogar ein Liebesgedicht für Uersfeld verfasst. "Mir brauchen uns net ze schomme, wenn mir nur haalen all zosommen", sagte er in seinen Versen.
Noch mal auf den Tisch kam auch das Thema Windkraftanlagen. "Viele Uersfelder haben erkannt, wie das läuft mit der Windkraft, es wäre ein Nachteil für unser Dorf und den Tourismus", sagte der Ortschef klar. Rund 700 Bürger hat der Mittelpunkt des Elztales, viel Infrastruktur, und von einem Rückgang der Einwohnerzahl ist hier keine Rede. "Es müssen auch keine Fremden hierhin ziehen, mehr Einwohner kann man auch selbst machen, das macht auch mehr Spaß", erklärte Saalü-Inspektor Müller den Besuchern auf seine lustige Weise. Saalü, da geht es ganz klar um das Dorf, aber auf humorvolle Art. "Wir brauchen für das Varieté Tempo, Dynamik und Geschichten rundum", erklärt Martina Helffenstein, Projektleiterin des Varieté Saalü. Und deshalb machten auch viele Vereine, von den NSU-Freunden, dem Musikverein "Harmonie," der sein Herz an Escheld verloren hat, dem Jugend-Rot Kreuz bis zu den Uersfelder Korndreschern vom Brauchtumsverein und viele Bürger mit.
"Das Zusammengehörigkeitsgefühl im Dorf wird durch eine solche Veranstaltung verbessert, und man sieht, was das Dorf für eine Energie hat. Darauf kann man aufbauen", meint Ortsbürgermeister Andreas Daniels. Von Christel Stenz, Willi Karst und Alfred Schuck gab es im Dorfgespräch "Beamte fragen, Bürger antworten" humorvolle Dorfgeschichten zu hören, wie es den Alten im Dorf geht, zeigten die "Glorreichen Fünf" mit ihren Rollatoren auf recht sportliche Weise.
Zum guten Schluss zeigten sich zur Überraschung aller die DRK-Mitglieder in der Verkleidung ihrer Motivgruppen der vergangenen 40 Jahre.
