Wirtschaft Projekte realisieren dank digitaler Spenden-Plattform

Daun/Bad Neuenahr-Ahrweiler · (sts) Das Wort mag so manch einer schon mal gehört haben, aber ganz tief ist es im Sprachschatz sicher noch nicht verankert, zumal es auch ein englisches ist: Crowdfunding.

Die Übersetzung „Schwarmfinanzierung“ allein taugt nicht zur Erklärung, also was steckt dahinter? Mit Crowdfunding lassen sich Projekte, Produkte, Startups und vieles mehr finanzieren. Das Besondere ist, dass eine Vielzahl an Menschen ein Projekt finanziell unterstützt.  Die Vorhaben werden in der Regel über das Internet organisiert. Oftmals gibt es eine im Vorfeld definierte Mindestsumme, die in einem festlegten Zeitraum erreicht werden muss, damit das Crowdfunding erfolgreich ist und das Projekt realisiert wird.

In Gillenfeld ist so etwas schon praktiziert worden. Monika Oberdieck, Vorsitzende des örtlichen  Musikvereins (MV), berichtet vom erfolgreichen Anlauf, 35 neue Uniformjacken für die Mitglieder zu finanzieren. „Wir wollten nicht, dass unsere Aktiven das selber bezahlen müssen, deshalb haben wir uns an die Volksbank RheinAhr Eifel gewandt.“ Denn die hat eine digitale Crowdfunding-Plattform für gemeinnützige Projekte in der Region ins Leben gerufen. Interessierte können ihre Ideen finanziell unterstützen lassen und machen damit eine Umsetzung möglich. Damit möglichst viele gute Ideen realisiert werden können, bezuschusst die Bank Projekte zusätzlich: Für jeden zahlenden Unterstützer ab fünf Euro spendet die Bank zusätzlich fünf Euro.

Die Plattform „Viele schaffen mehr“ ist offen für kleine und große Projekte und kann bereits erste Erfolge verbuchen: Insgesamt kamen über die Plattform bereits 12 000 Euro zusammen. In Gillenfeld waren es 1500 Euro, 1300 wären nötig gewesen für die Finanzierung der neuen Jacken. „Wir haben im Ort ordentlich die Werbetrommel gerührt und waren auch in den sozialen Medien aktiv“, berichtet die Vorsitzende vom Vorgehen des Vereins. Genutzt wird eine Plattform, die für die Nutzer einfach gestaltet ist, von den Projektinitiatoren einen überschaubaren Aufwand erfordert und – besonderer Charme beispielsweise für kleine Vereine – keine Gebühren kostet.

Zunächst gilt es, das Vorhaben anhand eines Fragenkatalogs zu skizzieren, ebenso können Bilder, Videos und Ähnliches eingestellt werden. Nachdem ein Wunschbetrag festgesetzt wird, kann das Projekt in die sogenannte „Fanphase“ starten. Sobald eine ausreichende Anzahl an potenziellen Unterstützern gefunden wurde, wird das Projekt in die Finanzierungsphase überführt. Ist das Ziel innerhalb einer festgesetzten Frist von drei Monaten erfüllt, wird die Gesamtsumme von der Bank ausgezahlt. Kommt das erforderliche Spendengeld nicht zusammen, werden alle Einzelspenden wieder an die Unterstützer zurück überwiesen. Die Nutzer der Plattform erhalten dann aber immerhin den Betrag, den die Bank bis zum Ende des Projekts hinzugegeben hat.

Auf www.voba-rheinahreifel.viele-schaffen-mehr.de stellen   Einrichtungen, Initiativen  und Vereine ihre Projektideen vor.

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