Daun. Längst ist Heinz-Peter Hoffmann ein alter Hase, was die Organisation des Krimifestivals Tatort Eifel angeht. Schließlich ist er von Anfang dabei, damals noch als Pressesprecher der Kreisverwaltung, als Anfang der 2000-er Jahre die von ihm gemeinsam mit dem "Großmeister" des Eifelkrimis, Jacques Berndorf alias Michael Preute, entwickelte Idee Realität wurde. Nun steht im September 2015 die achte Auflage an, aber trotz aller Erfahrung ist es für den 57 Jahre alten Hillesheimer "wieder eine spannende Aufgabe". Denn, wenn auch wichtige Kontakte längst geknüpft sind, das Netzwerk funktioniert, ist die Organisation des Festivals kein Selbstläufer.
Aber immerhin: Der mittlerweile erreichte Bekanntheitsgrad von Tatort Eifel bringt mit sich, dass Hoffmann nicht mehr so viele Klinken putzen muss: "Wir haben mittlerweile einen guten Ruf und sind bekannt in der Branche."
Mit der Ausschreibung des sogenannten Junior-Award-Wettbewerbs - der Kurzkrimipreis für Nachwuchsautoren und junge Filmemacher - hat Tatort Eifel zwar schon begonnen, aber der offizielle Startschuss für die achte Auflage fällt im Februar: bei der Berlinale. Im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele wird zu einem Empfang in der rheinland-pfälzischen Landesvertretung in der Hauptstadt eingeladen, zu dem wieder jede Menge Gäste aus der Film- und Fernsehbranche erwartet werden. "Die Berlinale ist die bundesweit beste Bühne, um für Tatort Eifel zu werben", sagt Hoffmann, der seit etwas mehr als zwei Jahre Büroleiter der Kreisverwaltung ist.
Der nächste Wettbewerb, der gestartet wird, ist der deutsche Kurzkrimi-Preis. "Wir haben uns an dem Motto des Kultursommers Rheinland-Pfalz 2015 orientiert. Es soll bei den Wettbewerbsbeiträgen um ,Helden und Legenden\' gehen. Wir sind gespannt, was dabei rauskommt", sagt der Festivalorganisator.
Eine bedeutende Hürde ist bereits übersprungen: Die Finanzierung steht. Das Budget von rund 300 000 Euro wird größtenteils vom Land und privaten Sponsoren aufgebracht. Hoffmann freut sich über einen prominenten Neuzugang in der Riege der Sponsoren: Die Bitburger Brauerei gehört nun dazu. Ein weiteres wichtiges Etappenziel: Im Frühjahr bekommt das Festival einen modernisierten Internetauftritt. Hoffmann: "Eine Auffrischung war überfällig."
Der rote Teppich wird im September gleich mehrfach in der Eifel ausgerollt, aber welche Stars aus der Film- und Fernsehbranche werden darüber laufen? Die Latte hängt längst hoch. Schließlich waren Götz George und Senta Berger oder Caroline Peters, Hauptdarstellerin der immer erfolgreicheren in der Eifel spielende Krimiserie "Mord mit Aussicht" schon dabei. "Natürlich werden wir wie gewohnt bekannte Film- und Fernsehleute für das Festival verpflichten", sagt Hoffmann. "Es laufen Gespräche, aber unterschrieben ist noch nichts."
Noch haben er und Mitorganisatorin Verena Bernardy, die sich maßgeblich um das Rahmenprogramm kümmert, ja auch noch etwas Zeit, denn das Programm muss erst im Mai oder Juni stehen.
Dabei setzt er auf bewährte Veranstaltungsorte wie das Forum Daun oder den Lokschuppen in Gerolstein, aber die Türe für weitere Schauplätze ist nicht zu. "Ich kann an Hoteliers, Restaurant- und Cafébesitzer nur appellieren: Wer eine Idee für eine Veranstaltung für bis zu 60 Besucher hat, kann sich gerne an uns wenden."Extra

Zum achten Mal richten der Kreis Vulkaneifel und das Land Rheinland-Pfalz vom 13. bis 22. September das im Zweijahres-Turnus stattfindende Krimifestival Tatort Eifel aus. Kern des Festivals ist das Fachprogramm, bei dem sich Autoren, Redakteure, Produzenten, Agenten und Schauspieler zum Austausch treffen. Sie handeln mit Stoffen, besprechen Ideen und Konzepte und unterstützen den Nachwuchs. Tatort Eifel ist aber auch ein Fest für das große Publikum: Krimifans können namhafte Autoren bei Lesungen kennenlernen und Filmpremieren erleben. Ein Höhepunkt ist wieder die Abendgala mit prominenten Gästen aus der Film- und Krimiszene. Dort wird der Krimipreis Roland vergeben. Preisträger waren schon Götz George und Senta Berger. sts