Aus dem Archiv Wahlkreis 202 in Daun: Schnieder siegt, muss aber schlucken

Daun · Der CDU-Mann gewinnt mit 51,1 Prozent den Wahlkreis 202, der von Daun aus geleitet wurde, klar. Das Bundesergebnis gibt ihm aber zu denken.

Aus dem Archiv: Wahlkreis 202 in Daun: Schnieder siegt, muss aber schlucken
Foto: (m_wil )
 Patrick Schnieder, der in seinem Heimatort Arzfeld gewählt hat, ist erneut obenauf: Der CDU-Kandidat hat das Direktmandat im Wahlkreis 202 gewonnen – diesmal gegen SPD-Herausforderer Jan Pauls (Fotos oben). Während in 513 Wahllokalen (wie im Alten Rathaus in Wittlich) ausgezählt wurde, liefen die Fäden in der Kreisverwaltung in Daun mit Wahlleiter Heinz-Peter Thiel (rechts im Bild rechts) und Kommunalaufseher Günter Willems zusammen. TV-Fotos: Klaus Kimmling (2), Mario Hübner (2)

Patrick Schnieder, der in seinem Heimatort Arzfeld gewählt hat, ist erneut obenauf: Der CDU-Kandidat hat das Direktmandat im Wahlkreis 202 gewonnen – diesmal gegen SPD-Herausforderer Jan Pauls (Fotos oben). Während in 513 Wahllokalen (wie im Alten Rathaus in Wittlich) ausgezählt wurde, liefen die Fäden in der Kreisverwaltung in Daun mit Wahlleiter Heinz-Peter Thiel (rechts im Bild rechts) und Kommunalaufseher Günter Willems zusammen. TV-Fotos: Klaus Kimmling (2), Mario Hübner (2)

Foto: Klaus Kimmling (e_eifel )
Aus dem Archiv: Wahlkreis 202 in Daun: Schnieder siegt, muss aber schlucken
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Daun Lange bevor es am Sonntag in den 513 Stimmbezirken des Wahlkreises 202 richtig zur Sache ging und die Stimmzettel ab 18 Uhr ausgezählt wurden, hatten etliche Mitarbeiter der Kreisverwaltung in Daun mit der Bundestagswahl 2017 zu tun.
Denn dort war diesmal die Zentrale im Wahlkreis 202, der den Eifelkreis Bitburg-Prüm, den Vulkaneifelkreis und Teile des Kreises Bernkastel-Wittlich mit 164 327 Wahlberechtigten umfasst. Und Landrat Heinz-Peter Thiel Wahlleiter. "Seit etwa einem Jahr beschäftigt uns die Wahl", sagte er.
Während Thiel am Nachmittag Wahllokale bereiste und kurz vor Schließung in seinem Heimatort Mürlenbach im Kylltal mit seiner Frau selbst seine Stimme abgab, wurde in der Kreisverwaltung in Daun bereits fleißig vorgearbeitet.
Seit 13 Uhr waren dort 60 Mitarbeiter im Einsatz. Überwiegend gehörten sie den sieben Briefwahlvorständen für den Kreis Vulkaneifel an. Bereits im Lauf des Nachmittags erledigten sie unter Leitung von Günter Willems, Chef der Kommunalaufsicht im Kreis Vulkaneifel und rechte Hand des Kreiswahlleiters, vorbereitende Arbeiten, damit ab 18 Uhr rasch ausgezählt werden konnte.
So wurden die roten Wahlbriefe laut Willems nach Verbandsgemeinden vorsortiert, geöffnet, und darauf kontrolliert, ob der blaue Umschlag enthalten ist, in dem sich der Stimmzettel befindet. "Doch erst ab 18 Uhr, wenn auch die Wahllokale schließen, wird der blaue Umschlag geöffnet und der Stimmzettel in die Urne getan", sagte Willems.
Zwar schickten die einzelnen Stimmbezirke über ihre jeweiligen Verbandsgemeindeverwaltungen im gesamten Wahlkreis ihre Auszählungergebnisse direkt per Computer an den Landeswahlleiter nach Bad Ems. "Doch erst wenn 513 Stimmbezirke im Wahlkreis 202 ausgezählt sind und vorliegen, also grünes Licht auf unserem Computer erscheint, werden wir das vorläufige Endergebnis aus dem Wahlkreis 202 melden", sagte Willems. Denn das endgültige Wahlergebnis legt der Wahlvorstand erst am kommenden Donnerstag fest.
Nach der Hochrechnung von Sonntagabend (und 512 von 513 ausgezählten Wahlbezirken) hat Patrick Schnieder (CDU) erwartungsgemäß deutlich das Direktmandat im Wahlkreis 202 erzielt: mit 51,1 Prozent. Dem TV sagte er: "Damit bin ich sehr, sehr zufrieden. Gemessen an den Umständen ist das ein sehr gutes Ergebnis. Ich sehe das als Vertrauensbeweis und als Bestätigung der Politik, die ich auch im Wahlkreis gemacht habe." Zur Bundestagswahl insgesamt meinte er: "Das ist sehr enttäuschend. Wir haben massiv verloren. Was man positiv sehen kann, ist: Wir liegen vorne und haben noch einen Regierungsauftrag. Aber insgesamt, auch wenn ich mir das Ergebnis der AfD anschaue, kann man damit nicht zufrieden sein."
Der klar unterlegene Herausforderer Jan Pauls (SPD) sagte: "Das sind natürlich deutliche Verluste bei beiden großen Volksparteien. Da werden deutliche Konsequenzen gezogen werden müssen. Über eine erneute große Koalition redet niemand in der Partei, dafür stehen wir nicht mehr zur Verfügung." Das Ergebnis der AfD habe er erwartet, dennoch "schockiert" es ihn. Sein Erststimmenergebnis von 25,8 Prozent nannte er einen "Achtungserfolg" und sagte: "Ich gratuliere Herrn Schnieder."
Beate Härig-Dickersbach (AfD) sagte zum Bundesergebnis: "Ich habe mit 12 Prozent gerechnet, bin also nicht überrascht. Das ist erst der Anfang einer neuen Bewegung." Zum eigenen Abschneiden mit 7,2 Prozent meinte sie: "Ich habe mich tapfer geschlagen, das Ergebnis ist aber ausbaufähig."
Jürgen Krämer, Kandidat der FDP, war mit dem Abschneiden seiner Partei auf Bundesebene "sehr froh". Er sagte: "Wir haben unser Kernziel, den Wiedereinzug in den Bundestag, geschafft. Dass wir nicht drittstärkste Kraft geworden sind, ist schade." Auch sein e 7 Prozent wertete er als "ganz gut".

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