Wenn das Geld nur für das Nötigste reicht

GEROLSTEIN. Heute Thema im Gerolsteiner Stadtrat: Der Bauausschuss hat eine Beteiligung an der 180 000 Euro teueren Sanierung des Lokschuppens auf dem Museumsgelände des Bahnbetriebswerks von 20 000 Euro vorgeschlagen. Zu wenig, um alle geplanten Arbeiten auszuführen.

 Ran an die Schaufeln: Der alte Lokschuppen auf dem Bahnbetriebswerk in Gerolstein wird für 180 000 Euro saniert. In sechs Wochen soll das neue Dach fertig sein. Foto: Gabi Vogelsberg

Ran an die Schaufeln: Der alte Lokschuppen auf dem Bahnbetriebswerk in Gerolstein wird für 180 000 Euro saniert. In sechs Wochen soll das neue Dach fertig sein. Foto: Gabi Vogelsberg

Hohe Kosten, ausgeprägte Meinungsverschiedenheiten: Wie hoch die Beteiligung der Stadt an den Kosten für die Sanierung des Lokschuppens und des Museumsgeländes des Bahnbetriebswerks sind, ist im Gerolsteiner Rat ein Reizthema. In der Februar-Sitzung des Stadtrats musste das Thema vertagt werden, da sich die Ratsmitglieder nicht einigen konnten (der TV berichtete). Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Heute steht das Thema wieder auf der Tagesordnung. Nach dem Museumskonzept, das Jörg Petry, Chef der Gesellschaft Bahnbetriebswerk Gerolstein (BWG), vorgelegt hatte, werden für die in diesem Jahr geplanten Arbeiten 320 000 Euro benötigt: 180 000 Euro für das neue Dach des Lokschuppens und acht neue Tore, 115 000 Millionen Euro für die zweite Ausbaustufe des Verwaltungsgebäudes und 25 000 Euro für die Gestaltung des Umfelds. Im vergangenen Jahr waren schon 290 000 Euro in den Ausbau des Museumsgeländes geflossen, wovon die Stadt Gerolstein lediglich Kosten in Höhe von 650 000 Euro übernommen hatte. Den dicksten Batzen hatte die BWG beigesteuert. Finanzierung von Verputz und Innenausbau unklar

Landesdenkmalpfleger Günther Stanzl sagte angesichts des "als sehr hoch" zu bewertenden Wert des technischen Denkmals einen sechsstelligen Betrag aus dem Topf der Denkmalpflege zu. Er hat sein Versprechen für die Umsetzung des Museumskonzepts eingehalten und für 2005 sowie 2006 jeweils 50 000 Euro bewilligt. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Daun sowie die Tourist- und Wirtschaftsgesellschaft beteiligen sich mit jeweils 20 000 Euro. Ebenfalls 20 000 Euro kann sich Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz vorstellen, aus dem Dorferneuerungs-Topf beizusteuern. "Mehr ist auch für uns nicht drin", erklärt er und betont, dass es zunächst wichtig sei, die Bausubstanz des Lokschuppens zu sichern. Doch die endgültige Entscheidung fällt erst heute im Gerolsteiner Stadtrat. Schwartz gibt aber schon die Marschrichtung vor: "Das Bahnbetriebswerk ist eine touristische Attraktion und ein Stück Heimat." Das BWG-Engagement sei "sehr lobenswert", stellt der Stadtbürgermeister anerkennend fest. Doch bisher steht die Finanzierung nur für die Arbeiten am Lokschuppen. Das neue Dach des Lokschuppens wird in sechs Wochen fertig. Bisher ist erst eines der acht Tore erneuert worden. BWG-Chef Petry sagt: "Wir müssen alles andere auf Eis legen. Mit dem Thema sind wir noch lange nicht durch." Denn wenn diese Arbeiten erledigt sind, fehlen immer noch der Verputz und der Innenausbau. Den Außenputz am Nebengebäude hat die BWG bereits erledigt und vorfinanziert. Mehr sei momentan nicht drin, sagt Petry."Es ist zwar nicht das, was wir ursprünglich alles machen wollten. Aber es ist gut, dass vor dem Herbst alles dicht ist", findet der BWG-Chef.OFFIZIELLE ERÖFFNUNG: Am Tag des offenen Denkmals, Sonntag, 11. September, ist die offizielle Eröffnung des 38 000 Quadratmeter großen Museumsgeländes. "Wir wollen den Leuten zeigen, was schon alles geschafft wurde", sagt Jörg Petry, Chef der Gesellschaft Bahnbetriebswerk Gerolstein (BWG). Neben den vorhandenen Exponaten plant er weitere historische "Eisenbahn-Schätzchen" am Tag des offenen Denkmals zu präsentieren. Ob das Bahnbetriebswerk schon ab dem Eröffnungstag täglich zu besuchen sein wird, steht momentan noch nicht fest.

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