Wohnmobile parken bald an der Schule

Nach mehreren vergeblichen Anläufen scheint nun ein Areal für einen Wohnmobil-Stellplatz in Daun gefunden zu sein: ein Teil des Parkplatzes der Förderschule unterhalb des Wehrbüschstadions.

Daun. Kommen Wohnmobil-Fahrer derzeit nach Daun und suchen dort nach einem auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen und eigens ausgewiesenen Stellplatz, ist die Suche vergeblich, denn mit einem solchen Service kann die Kreisstadt nicht aufwarten. "Das ist eine Lücke in unserem touristischen Angebot, die wir endlich schließen müssen", sagt Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen. Denn die "Wohnmobilisten" sind längst ein wichtiger Faktor in der Tourismus-Branche.

Neben Infrastruktur bietet Platz auch Panorama-Blick



"Das sind in der Regel gut betuchte Leute, die mehr als 60 Euro am Tag während des Urlaubs ausgeben. Auch deshalb ist es für uns eine besonders interessante Zielgruppe", sagt der Leiter der Touristinformation Daun, Thomas Räthlein. Aber wohin mit den Fahrern in Daun, die mit ihren Mobilen nicht nur Parkraum brauchen, sondern auch Strom- und Wasseranschluss sowie eine Entsorgungsmöglichkeit für Toiletten schätzen? In der Stadt hat es in den vergangenen Jahren mehrere Anläufe gegeben, ein geeignetes Areal zu finden, um das "wilde Parken" mit den Wohnmobilen in den Griff zu bekommen. 2006 war ein Standort an der Umgehungsstraße (B 257) in der Nähe des Hotzendrees in der Diskussion, aber auch diese Idee wurde nicht in die Tat umgesetzt. Nach erneuter längerer Suche ist nun ein neuer Standort gefunden: ein Teil des Parkplatzes des Förderzentrums unterhalb des Wehrbüschstadions. Laut Jenssen sollen auf der Fläche, die der Stadt gehört, zunächst sieben Stellplätze mit einer automatischen Versorgungsstation entstehen. "Ich denke, es ist ein guter Platz. Die Stadtmitte ist von dort schnell zu erreichen und die erforderlichen Anschlüsse wie Strom und Wasser sind vorhanden. Für den Standort spricht sicher auch, dass ein Panorama-Blick auf die Stadt geboten wird."

Für Touristinfo-Leiter Räthlein ist der Bedarf an einem solchen Stellplatz vorhanden. "Es gibt immer wieder konkrete Anfragen bei uns, bislang können wir aber leider nichts anbieten. Wenn es nun klappt mit dem aus meiner Sicht guten Standort auf dem Wehrbüsch, wird es auf jeden Fall eine gute Ergänzung zu unserem touristischen Gesamtangebot sein."

Extra Camping im Vulkaneifelkreis: Derzeit gibt es im Vulkaneifelkreis neun Campingplätze. 23 000 Camper haben diese im Jahr 2009 genutzt. Sie blieben im Schnitt knapp vier Tage. Die Zahl der Übernachtungen liegt damit bei 82 000. Demgegenüber stehen drei reine Wohnmobilstellplätze in der Vulkaneifel. Der Reisemobiltourismus gewinnt in Rheinland-Pfalz aber immer mehr an Bedeutung. Eine Untersuchung des Statistischen Landesamts hat ergeben, dass im ersten Halbjahr 2010 fast 24 Prozent aller Gästeankünfte und 16 Prozent aller Übernachtungen des Urlaubscampings Rheinland-Pfalz auf reine Reisemobilstellplätze entfallen.

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