Zuschlag für Densborn - Gerolstein wartet weiter

Daun/Gerolstein/Densborn · Der Jugendhilfeausschuss des Kreises Vulkaneifel hat den Hartplatz in Densborn auf Platz eins seiner Prioritätenliste gesetzt. Der Umbau soll 74 000 Euro kosten. Der Sportkreisvorsitzende Friedbert Wißkirchen sieht noch zwei größere Projekte, für deren Realisierung er sich einsetzt.

Daun/Gerolstein/Densborn. Es gab Jahre, da wurde lange diskutiert und mitunter auch richtig gestritten, wenn es darum ging, welches Sportstätten-Projekt auf den ersten Platz der Prioritätenliste des Kreises Vulkaneifel gesetzt wurde. Denn die Liste ist von großer Bedeutung: nur ein Vorhaben, das auf dem ersten Platz steht, hat Aussicht auf Förderung durch das Land.Nur ein Projekt


Die "Konkurrenz" für 2016 war aber sehr überschaubar: Nur ein umsetzungsreifes Projekt wurde den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses (JHA), die über die Prioritätenliste entscheiden, in der jüngsten Sitzung vorgeschlagen und einstimmig angenommen.
Es geht um die Erneuerung des Hartplatzes in Densborn. Der Belag ist fast 30 Jahre alt und "wirklich runtergewirtschaftet", sagt der Vorsitzende des Sportkreises Vulkaneifel und JHA-Mitglied Friedbert Wißkirchen aus Daun. Der Platz wird von der Spielgemeinschaft Densborn-Mürlenbach-Birresborn-Gerolstein genutzt, dort trainieren die drei Seniorenteams, die Alten Herren sowie mehrere Jugendmannschaften. Die Baukosten werden auf rund 74 000 Euro beziffert, 40 Prozent davon könnte das Land übernehmen. Aber wie steht es grundsätzlich um die Ausstattung mit Sportanlagen im Kreis? "Damit ist er wirklich gut gesegnet", sagt der Vorsitzende des Sportkreises Vulkaneifel. Man verfüge über "eine Kunstrasendichte, um die uns manch anderer Kreis beneidet". Derzeit wird in Gillenfeld gebaut, 700 000 Euro werden für den neuen Kunstrasenplatz investiert.
Seit Wißkirchens Amtsantritt 2007 ist die Zahl der Sportvereine im Kreis von 140 auf 131 gesunken, wobei er davon ausgeht, dass die Zahl tatsächlich noch niedriger ist, denn "in einigen passiert nur noch wenig." Die Mitgliederzahlen sind seinen Angaben nach aber konstant geblieben (siehe Extra). Mit Blick auf die "hervorragende Ausstattung" sieht der 70-Jährige den Bedarf so gut wie gedeckt - mit zwei Ausnahmen. Eine davon ist ein Dauerbrenner und Sorgenkind: der Zustand der Leichtathletikanlagen des Gerolsteiner Sportplatzes. Den bezeichnet Wißkirchen als desolat, es bestehe Verletzungsgefahr: "Ich würde jedenfalls kein Kind dort laufen oder springen lassen." Deshalb werde teilweise im Wald trainiert, ein "unhaltbarer Zustand". Der allerdings seit Langem bekannt ist, aber eine Lösung ist nach wie vor nicht in Sicht. Gut 500 000 Euro würde es kosten, die Anlagen am Sportplatz von Sand- auf Kunststoffbelag umzurüsten, aber immer noch ist ungeklärt, wer dafür verantwortlich zeichnet, Stadt oder Verbandsgemeinde Gerolstein.
Wißkirchen plädiert zudem für einen Kunstrasenplatz auf dem Sportareal auf dem Dauner Wehrbüsch. "Der dort vorhandene Hartplatz ist sanierungsbedürftig. Eine Umwandlung in einen Kunstrasenplatz würde vor allem den stark strapazierten Rasenplatz im Wehrbüschstadion deutlich entlasten." Sein Vorschlag: Stadt, Verbandsgemeinde und der Tus Daun sowie der Kreis könnten gemeinsame Sache bei diesem Vorhaben machen, damit "keiner bei der Finanzierung überfordert wird.""Viel Überzeugungsarbeit"


Künftig solle ansonsten kein Geld mehr in Sportanlagen investiert werden, die nicht mehr ausreichend genutzt würden. Fünf Vereine mit fünf Sportplätzen und fünf Umkleidegebäuden, die von fünf Fußballmannschaften genutzt werden: "So sieht es derzeit manchmal noch aus, aber dass können wir uns auf mittlere Sicht nicht mehr leisten". Mehr Zusammenarbeit der Vereine sei gefragt, aber Wißkirchen ist sich sicher: "Da bedarf es noch viel Überzeugungsarbeit".Extra

 Desolat: Noch ist ungeklärt, wer für die Sanierung der Laufbahn in Gerolstein verantwortlich zeichnen soll. TV-Foto/Archiv: Mario Hübner

Desolat: Noch ist ungeklärt, wer für die Sanierung der Laufbahn in Gerolstein verantwortlich zeichnen soll. TV-Foto/Archiv: Mario Hübner

Foto: Mario hübner (mh) ("TV-Upload h?bner"
Zuschlag für Densborn - Gerolstein wartet weiter
Foto: (e_daun )

Der Sportkreis Vulkaneifel (Zuständigkeitsbereich ist deckungsgleich mit dem Landkreis Vulkaneifel) gehört mit 14 weiteren Sportkreisen zum Sportbund Rheinland. Geführt werden sie von ehrenamtlichen Vorsitzenden, die die Kontakte zu den Vereinen und Vorständen ihres Kreises pflegen und den Sportbund vor Ort vertreten. Sie sind außerdem Anlaufstelle für Beratungen, Zuschuss-Anträge oder unterstützen Aktionen des Sportbunds vor Ort. Im Sportkreis Vulkaneifel sind 20 500 Mitglieder registriert. "Jeder Dritte ist in einem Sportverein. Damit liegen wir im oberen Drittel der Sportkreise im Sportbund Rheinland", sagt der Vorsitzende Friedbert Wißkirchen. sts

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