Trier Missbrauchsopfer demonstrieren vor Trierer Priesterseminar

Trier · In Trier werden am Donnerstag die Priester des Bistums über die Missbrauchsstudie informiert. Missbrauchsopfer haben derweil zu einer lautstarken Protestaktion aufgerufen.

 Ein Priester hält einen Rosenkranz und eine bischöfliche Erklärung zu  Missbrauchsfällen in der Hand (Symbolbild Archiv)

Ein Priester hält einen Rosenkranz und eine bischöfliche Erklärung zu Missbrauchsfällen in der Hand (Symbolbild Archiv)

Foto: dpa/Jochen Lübke

Opfer sexuellen Missbrauchs im Bistum Trier demonstrieren am Donnerstagmittag vor dem Priesterseminar gegen den ihrer Meinung nach mangelhaften Aufklärungswillen der katholischen Kirche. Die Protestaktion stehe unter dem Motto „Mauern des Schweigens einreißen – keine Aufarbeitung ohne Betroffene“, sagte eine Missbit-Sprecherin unserer Zeitung.

Im Priesterseminar in der Innenstadt informieren am Donnerstag Triers Bischof Stephan Ackermann und ein Forscher der Universität Heidelberg Kleriker und Ordensangehörige über die im vergangenen September veröffentlichte Studie über sexuellen Missbrauch katholischer Kleriker an Kindern und Jugendlichen. Die Trierer Opferinitiative Missbit kritisiert, dass es den Kirchenoberen nach wie vor an Transparenz und Verantwortungsübernahme fehle. Mit den Missbrauchsopfern habe es bislang keine Gespräche über die Ergebnisse der Studie gegeben.

Nach Angaben von Bistumssprecherin Judith Rupp ist nicht geplant, dass sich Bischof Ackermann am Donnerstag mit den Demonstranten unterhält. Der Priesterrat tage den ganzen Tag, sagte sie unserer Zeitung.

Im Bistum Trier sind seit 1946 insgesamt 148 Priester wegen sexuellen Missbrauchs beschuldigt worden. Betroffen waren insgesamt mindestens 442 Opfer, davon 252 männlich.

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