(woc) Die SPD geht mit mehreren Optionen je Dezernenten-Stelle ins Gespräch. Die FDP hat sich beim Posten des Wirtschafts- und Kulturdezernenten auf den eigenen Fraktionschef Thomas Egger festgelegt, ist aber bei der Bürgermeisterbesetzung für mehrere Kandidaten offen. Die Grünen haben sich dagegen bei ihrer Mitgliederversammlung am Dienstagabend nach mehrstündiger Diskussion auf je einen Kandidaten pro Posten geeinigt: Für Egger als Wirtschaftdezernent-Kandidat fiel die Abstimmung sehr deutlich aus. Erheblich knapper war nach TV-Informationen die Entscheidung für einen Bürgermeisterkandidaten. Ob die Grünen heute Abend mit Fraktionsmitglied Reiner Marz oder der grünen Ex-Landesministerin Angelika Birk ins Rennen gehen, wurde allerdings nicht bekannt.

Offen ist auch, ob die drei Bündnispartner es schaffen, sich heute Abend tatsächlich zu einigen. "Kann sein, dass wir nur eine halbe Stunde brauchen, um uns auf zwei Kandidaten festzulegen, kann aber auch sein, dass wir lange diskutieren müssen und vielleicht sogar ohne Ergebnis nach Hause gehen", mutmaßt ein Mitglied der rund zehnköpfigen Verhandlungskommission. Egal, wie das Gespräch ausgeht: Spätestens am Donnertzag soll das Ergebnis öffentlich gemacht werden.

Berti Adams wird die Ampel-Entscheidung im Urlaub auf Gran Canaria erfahren. Bei 27 Grad, Sonnenschein und Atlantik-Blick gibt sich der CDU-Fraktionschef ganz gelassen: "Wir warten ab, wie sich das Bündnis entscheidet und werden dann überlegen, ob wir diese Kandidaten mittragen oder eigene aufstellen." Darüber beschließen will die CDU erst bei ihrer turnusgemäßen Fraktionssitzung am übernächsten Montag - und damit nur drei Tage vor dem Wahltermin am 29. Oktober.

Für die UBM ist dagegen jetzt schon klar, dass sie keine eigenen Kandidaten aufstellen will. In einem Schreiben an alle Fraktionen hat Vorsitzende Christiane Probst am Mittwochvormittag über die Präferenzen ihrer Fraktion informiert: "Wir sehen beim Wirtschafts- und Kulturdezernentenposten einen Vorteil für Martin Fontanari, weil er auf beiden Feldern mehr berufliche Erfahrung hat als Thomas Egger, den wir aber durchaus mittragen könnten", bestätigt Probst auf TV-Anfrage. Für das Amt des Bürgermeisters halte man die Bewerber Georg Bernarding (CDU) sowie Ila Brix-Leusmann und Rainer Strunk (beide SPD) für gleichermaßen qualifiziert. "Da haben wir keine Reihenfolge festgelegt", erklärt Probst. Den fünf UBM-Fraktionsmitgliedern sei freigestellt, für wen sie sich am Wahltag entscheiden.

Bei allen Fraktionen ist die SPD-Bewerberin Brix-Leusmann bei der Vorstellungsrunde am vergangenen Samstag sehr gut angekommen: "Sehr selbstbewusst und große Fachkenntnis", verlautet es selbst aus CDU-Kreisen. "Die Frau kennt sich sehr gut aus mit doppischen Haushalten und war beim Vorstellungsgespräch auch sehr gut auf Trier vorbereitet", sagt auch Christiane Probst. Auch bei den Grünen konnte "BL" - wie die Leiterin des Jugendamts in Wesel bei den Fraktionen schon genannt wird - punkten. Als Kandidatin nominiert haben die Grünen die SPDlerin allerdings nicht - schließlich standen mit Marz und Birk zwei Bewerber aus den eigenen Reihen zur Verfügung. Bei der SPD dagegen steht Brix-Leusmann nach TV-Informationen auf der Kandidatenliste für den Mittwochwbend.

Die Unterstützung der Fraktion der Partei "Die Linke" dürfte der 45-Jährigen auf jeden Fall sicher sein: Schließlich hatte die Linksfraktion als einzige die Dame zur Vorstellungsrunde eingeladen.